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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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»Klar doch, Madam. Ums Haus rum. Soviel. Sie wollen.«
    Dean sprang aus dem Auto, um Dobe zu helfen. »Wozu brauchen Sie Wasser, Mr. Samuels? Der Wagen ist nicht überhitzt.« Dean verstand fast soviel von Motoren wie von Tieren.
    Dobe öffnete seinen Kanister und ließ das Wasser hineinlaufen. »Mein Sohn, du wirst gleich Zeuge eines modernen Wunders der Wissenschaft«, erklärte Dobe großartig.
    »Was für ein Wunder?«
    »Ich werde das Wasser hier in meinen Benzintank gießen und dann eine Wundertablette hinzufügen. Das ergibt Benzin.«
    »Echt?« Deans Stimme überschlug sich.
    »Echt. Du wirst's gleich erleben.«
    Dean rief nach Sharleen. »Du, Sharleen, Dobes Wagen fährt mit Wasser. Er hat eine besondere Tablette dafür.« Deans Blick hing bewundernd an Dobe.
    Sharleen fragte sich, was dieser Unsinn sollte. Gehörte Dobe zu denen, die sich wichtig machten, indem sie sich über den gutgläubigen, nicht gerade hellen Dean lustig machten? Davon hatte es in Lamson genügend gegeben, und Sharleen hatte sich immer schützend vor Dean gestellt. Offenbar hatte Dobe Samuels schon gemerkt, daß man mit Dean fast alles machen konnte. Das stimmte Sharleen traurig.
    So zeigte Sharleen auch keine Spur von Erstaunen, bis Dobe tatsächlich seinen Tankverschluss öffnete.
    »Mister!« Der junge Tankwart sprang auf. »Wenn Sie Wasser in Ihr Benzin schütten, fährt Ihr Wagen keinen Meter weiter. Darauf wette ich mit Ihnen fünf Dollar.« Er stopfte die Hände in die Taschen seines Overalls und grinste überlegen.
    »Das wäre keine Wette, junger Mann, sondern glatter Diebstahl.« Dobe schüttete das Wasser gelassen in seinen Tank. Dean und der Tankwart erstarrten.
    »Aber Mister! Sie versauen sich doch Ihren Wagen!«
    Dobe achtete nicht auf den Protest, sondern goß weiter. »Dean, mein Sohn, hol mir die Schachtel mit den Tabletten aus dem Handschuhfach, bitte.«
    Dean gehorchte bereitwillig. Dobe entnahm der Schachtel eine Kapsel, hielt sie ins Licht und ließ sie so, als gelte es, eine rituelle Handlung vorzunehmen, bedächtig in den Tank fallen. Gemächlich schraubte er den Verschluß zu.
    Dobe warf Dean seine Wagenschlüssel zu. »Laß ihn schon mal warmlaufen, Dean. Inzwischen hole ich uns was zum Trinken. Er ging in den Verkaufsraum und nahm aus dem Kühlschrank dort vier Dosen Mineralwasser. Das Geld legte er an die Kasse. Inzwischen hatte Dean den Motor gestartet. Dobe verteilte die Dosen an Dean, Sharleen und den Tankwart.
    »Wo haben Sie diese Tabletten her, Mister?« fragte der Tankwart tief beeindruckt.
    »Eigene Herstellung. Ich habe eine Erfindung gemacht und kann uns aus Wasser Benzin herstellen. Übrigens heiße ich Dobe Samuels. Und Sie?«
    »Eb Cloon. Wieviele Kilometer fahren Sie denn mit einem Liter?«
    Dobe nahm einen großen Schluck. »Das läßt sich nicht mit Benzin vergleichen. Ein Liter Wasser und eine dieser Pillen ist gleichbedeutend mit einer oder zwei Tankfüllungen.«
    »Einer oder zwei Tankfüllungen?«
    »Sharleen, haben wir heute schon einmal angehalten um Wasser zu holen?« fragte Dobe.
    »Nein, das ist das erste Mal«, antwortete sie wahrheitsgemäß.
    »Sehen Sie, und ich bin heute morgen in San Antonio, Texas, gestartet.«
    »Aus was bestehen die denn?«
    »Das ist ja gerade das Komische. Eb. Ich darf Sie doch so nennen?« Eb Cloon nickte. »Sie bestehen aus Zeug, was man so im Haus hat. lch wette, daß Sie alles dafür in Ihrem Küchenschrank finden. Aber mehr sage ich Ihnen nicht. Es gibt nämlich einige, die sind mächtig interessiert daran. Das dürfen Sie mir glauben.«
    »Was kosten die Pillen eigentlich?« wollte Eb wissen.
    »Die sind nicht im Handel, junger Mann. Ich bin auf dem Weg zu einer der großen Ölgesellschaften. Denen will ich meine Erfindung vorführen.« Er trank noch einen Schluck aus seiner Dose und warf sie dann in den Abfalleimer.
    »Ich würd' gern ein paar von den Dingern kaufen, wenn der Preis stimmt«, bot Eb an.
    Sharleen beobachtete, wie Dobe nachdenklich zögerte. »Nur, wenn Sie mir versprechen, daß Sie nicht versuchen werden, das Rezept zu kopieren.«
    Eb nickte zustimmend.
    »Also dann könnte ich Ihnen einige zu fünf Dollar das Stück überlassen, keinesfalls mehr als zehn. Wir müssen noch bis Kalifornien.« Er lächelte Sharleen zu. Sie mochte sein Lächeln. »Allerdings hätte ich noch eine Bitte. Ich brauche etwas Wasser für meinen Hund. Er ist mächtig durstig.«
    »Klar doch, Sir. Gern.« Eb rannte förmlich in den Kassenraum, um das Geld zu

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