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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Geschlecht korrekt angegeben.«
    Der Arzt machte eine Pause. Diesmal sah er Robbie an. »Sie wissen selbstverständlich von dem Geschlecht Ihres Kindes.«
    Robbie traute seinen Ohren nicht. »Was zum Teufel soll das heißen, Theresa? Wovon spricht er überhaupt?«
    Theresa brachte Robbie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Sie beantwortete die Frage des Arztes mit einem kurzen »ja«.
    »Also wissen Sie, daß Lila Kyle ein Mann und keine Frau ist.«
    »Ja.«
    »Was?« schrie Robbie. Doch niemand achtete auf ihn.
    »Selbstverständlich ändert das nichts an unseren Bemühungen, ihr... ich meine: sein Leben zu retten. Doch aus juristischen Gründen müssen wir das genau festhalten. Bitte unterzeichnen Sie das jetzt, Miss O'Donnell.«
    Theresa schrieb ihren Namen. »Wie groß sind die Chancen?«
    »Das kann man jetzt noch nicht beurteilen. Wir tun alles, was in unserer Macht steht. Offenbar handelt es sich nur um eine einzige Kugel. Doch die hat die Aorta getroffen. Ich will ganz offen sein, Miss O'Donnell. Es steht auf Messers Schneide, fürchte ich. Es hat keinen Sinn, Ihnen falsche Hoffnungen zu machen. Wir tun was in unserer Macht steht.«
    »Doktor... diese andere Sache. Wie lange wird die vertraulich bleiben?«
    Er zögerte. »Über den Zustand von Miss Kyle darf nur der Krankenhaussprecher eine Auskunft nach draußen erteilen. Es wird keine offizielle Presseverlautbarung geben, bevor wir mehr wissen. Zur Zeit wird also über die geänderte Geschlechtsbezeichnung nichts gesagt werden.« Er fügte dann jedoch offen hinzu: »Was hintenherum passiert, ist natürlich eine andere Sache. Das ist immerhin eine Information von großer Tragweite. Ich bin völlig auf die Verschwiegenheit des Personals angewiesen. Doch angesichts dieses Heers von Reportern und Fans...« Damit ließ er Robbie und Theresa allein. Robbie stand auf. »Was verdammt noch mal meint er mit geänderter Geschlechtsbezeichnung?«
    Theresa nahm einen langen Schluck aus ihrem Glas. »Ich wollte ein Mädchen haben«, murmelte sie, als spräche sie mit sich selbst. »Einen Jungen hätte ich nie großziehen können.«
    »Antworte mir!« verlangte Robbie.
    Theresa warf den Kopf zurück. »Sprich nicht in diesem Ton mit mir. Ich habe genug um die Ohren und kann mich nicht noch mit einem aufgebrachten Schwulen befassen.« Robbie schwieg. Da fuhr sie fort: »Bei dem Baby gab es ein Problem. Ein Hoden hatte sich nicht gesenkt. Du kennst ja Kerry. Er konnte sich schon nicht mit der Heirat abfinden, doch noch weniger mit der Vorstellung, Vater eines Sohns spielen zu sollen. Jesus, wir haben doch nur wegen der Publicity geheiratet. Das Studio hat es so verlangt. Das weißt du ja besser als jeder andere.«
    »Und?« fragte Robbie.
    »Was, und? Wir haben einige Nächte lang gesumpft. Ich wurde schwanger, und Kerry ging zu dir zurück oder zu irgend einem anderen Burschen, mit dem er es damals hatte. Als ich ihm sagte, daß ich schwanger bin, hat er so gelacht, daß ich dachte, er bekäme einen Gehirnschlag.« Theresa trank wieder und füllte das Glas nach, bevor es ganz leer war. »Nachdem er sich an den Gedanken gewöhnt hatte — nachdem wir beiden uns daran gewöhnt hatten — sprachen wir über unsere kleine Tochter. Wir wollten beide eine Tochter. Ein Junge kam für uns nicht in Betracht.«
    »Aber den bekamt ihr.«
    »Theoretisch, ja.«
    »Theoretisch? Was, zum Donnerwetter, heißt das schon wieder? Gab es denn da eine Frage?«
    »An sich nicht. Doch mit diesem Hoden... Nun, den anderen haben wir mit einem Faden abgebunden. Er bildete sich zurück. Kein Problem. Und so habe ich Lila als Mädchen großgezogen.«
    »Wie hast du...? Lilas Geburtsurkunde lautet doch auf ein Mädchen. Ich habe die Urkunde selbst gesehen. Wie hast du das denn gemacht?«
    »Ach das! Du erinnerst dich sicher an Dr. Carlton, den alten Quacksalber. Der erfüllte einem doch jeden Wunsch. Der hat mehr Leute in Hollywood mit Amphetaminen oder Morphium versorgt, als der umtriebigste Drogenhändler. Er hat auch Abtreibungen vorgenommen. Die waren damals noch ungesetzlich. Und er hat Schussverletzungen versorgt, die nie der Polizei gemeldet wurden. Der übernahm einfach alles. Er galt als Vertrauensarzt der Branche. Er hat mich auch in der Westlake Frauenklinik betreut. Als er mir sagte, ich hätte einen Sohn, erklärte ich ihm einfach, er habe sich geirrt, es sei ein Mädchen, und ich erwarte von ihm, daß er das auf der Urkunde entsprechend ausfüllte.«
    »Das hat Carlton gemacht? Er hat

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