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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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würde ihn niemals annehmen. Jetzt nicht mehr; der Preis war höher als sein Stolz und seine Prinzipien zuließen.
    „Ja …“, murmelte Clifford nach ein paar Sekunden. „Ja, ich glaube, du hast recht.“ Er ging durchs Zimmer und starrte lange durch das Fenster nach draußen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sarah sagte nichts und betrachtete interessiert ihre Schuhspitze.
    Sie konnte sich recht gut vorstellen, was er tun würde.
     
    „Das können Sie nicht“, sagte Corrigan trocken. „Das lässt Ihr Vertrag nicht zu.“
    „Das ist nur noch von theoretischem Interesse“, erwiderte Clifford, „ich habe es Ihnen ja schon gesagt. Es ist alles entschieden.“
    Man hatte einen langen Tisch in Jarrits Büro so gegen den Schreibtisch gestellt, dass ein T entstand, ein sinnvolles Arrangement für überraschende Konferenzen und kleinere Treffen. Jarrit lehnte sich in seinem Sessel vor und stützte die geballten Fäuste auf die Tischplatte. Edwards und Corrigan saßen nebeneinander an der Längsseite des Tisches, Clifford saß ihnen gegenüber. Alle hatten sie einen grimmigen Gesichtsausdruck.
    „Es hat keine formelle Anfrage gegeben, darum erfolgte auch keine Zustimmung“, führte Edwards aus. „Sie müssen sich an den Dienstweg halten.“
    „Lassen Sie mich doch mit Ihrem Dienstweg in Ruhe“, sagte Clifford. „Ich habe gekündigt.“
    „Ich glaube, Sie sind sich über die Bedeutung Ihrer Entscheidung nicht im klaren“, konstatierte Jarrit. „Hier handelt es sich um einen Vorgang, der nicht einfach auf unterer Ebene entschieden werden kann, Dr. Clifford. Ihr Anstellungsvertrag enthält eine besondere Regierungsverordnung, die ganz eindeutig ausdrückt, dass Sie Ihren Vertrag nicht einseitig beenden können. Außerdem brauche ich Sie ja wohl nicht daran zu erinnern, dass wir – die gesamte westliche Welt – auf eine Krise zusteuern. Wir leben in ständigem Alarmzustand.“
    „Ich habe nichts damit zu tun, dass es so weit gekommen ist. Ich kündige!“
    „Vielleicht haben Sie nichts damit zu tun“, schaltete sich Corrigan ein, „aber das kann jeder andere auch von sich behaupten. Auf jeden Fall müssen Sie sich doch darüber im klaren sein, dass Sie mithelfen müssen, die Folgen von unserem Land abzuwenden, nicht wahr?“
    „Das steht vielleicht in Ihrem schlauen Buch. Ich habe so etwas nie gesagt.“
    „Ach, so sieht es aus?“ Corrigan spürte, wie er auf Touren kam. Das altvertraute Gefühl stellte sich ein: die Vorfreude auf den vernichtenden Schlag gegen einen ungeschickten gegnerischen Zeugen. „Wollen Sie etwa behaupten, dass Sie über den Gesetzen dieses Landes stehen? Halten Sie sich für …“
    „Ich stelle nur fest, dass ich keine Tauschgeschäfte mache“, fiel ihm Clifford ins Wort. „Was ich habe, ist nicht zu verkaufen.“
    „Sie wollen sich also aus dem Staub machen. Darum geht es Ihnen?“ Corrigans Stimme erhob sich unkontrolliert. „Die Demokratie kann zum Teufel gehen.“
    „Was wissen Sie schon von Demokratie?“ Clifford versuchte nicht, seine Befriedigung zu verbergen. Seine Stimme klang äußerst ironisch.
    „Ich glaube an die Demokratie“, schnappte Corrigan zurück. „Die Menschen haben das Recht zu wählen, wie sie leben wollen, und ich werde jeden Schurken bekämpfen, der versucht, uns das wegzunehmen … und es gibt dort drüben Milliarden dieser Schurken. Niemand kann mir eine Ideologie aufzwingen, die mir nicht schmeckt, und niemand darf mir sagen, an was ich zu glauben habe und an was nicht. So viel weiß ich über die Demokratie, und deswegen kann ich auch sagen, dass es Ihre Pflicht ist, sie zu verteidigen.“
    „Das ist schon in Ordnung.“ Cliffords Stimme wurde sehr leise und hob sich so von Corrigans Geschrei ab. „Ich habe meine Wahl getroffen. Ich überlasse es Ihnen, die Schurken zu bekämpfen.“ Corrigan erbleichte, seine Lippen pressten sich zu einem schmalen Schlitz zusammen. Bevor er sich eine Antwort zurechtgelegt hatte, fuhr Clifford mit kräftiger Stimme fort: „Zwischen jenen und Ihnen gibt es keinen Unterschied. Sie überhäufen uns mit hohlen Versprechungen; es ist immer das gleiche Gewäsch. Warum schert ihr euch nicht alle zum Teufel und vergesst die ganze Angelegenheit? Die Menschen auf diesem Planeten haben bereits gewählt, wie sie leben wollen, aber ihre Entscheidung passt Ihnen nicht, darum verstehen Sie sie nicht: Sie wollen ihre Ruhe haben.“
    „Die Menschen!“ Corrigans Gesichtshaut verfärbte sich scharlachrot. „Was

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