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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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BIAKs.“
    „Tja, mir scheint, dass außerhalb der orthodoxen Wissenschaften bald nicht mehr viel übrigbleiben wird“, sagte Aub versonnen, nachdem er einige Zeitlang nachgedacht hatte. „Vielleicht ist das die Hauptarbeit, die wir leisten: Wir verwandeln das Paradoxe ins Orthodoxe.“
     

17
     
    Durch Zimmermann wurden die IWG-Astronomen im Joliot-Curie immer über den letzten Stand der Entwicklung in Sudbury auf dem Laufenden gehalten. Weil sie von der Eindeutigkeit der Erklärung begeistert waren, die die K-Theorie für die kosmische Drei-Grad-Hintergrundstrahlung lieferte, hatte eine Gruppe von ihnen begonnen, andere ungelöste Probleme im Lichte der neuen Theorie zu betrachten. Dies führte dazu, dass sie eine Reihe neuer K-Erhaltungsgesetze aufstellten, und es befähigte sie schließlich dazu, eine Deutung dafür zu geben, dass in der Nachbarschaft des Schwarzen Loches Cygnus X1 ein Strahlungsanfall feststellbar war, der deutlich höher lag, als es die klassische Quantentheorie zuließ.
    Im wesentlichen besagten die neuen Erhaltungsgesetze, dass alle „verschwindende“ Materie als gleichwertige Energiemenge im Universum wiedererschien. Dabei konnte es sich um Materie handeln, die ganz in den O-Bereich überwechselte, wie es bei den Partikelvernichtungen der Fall war, oder um Materie, die in ein Schwarzes Loch fiel. Die Berechnungen ergaben, dass die „Rückkehr-Energie“ ein Verteilungsmuster annahm, das die höchste Intensität in nächster Nachbarschaft des Punktes aufwies, wo die ursprüngliche Materie verschwunden war. Dies Muster zeigte jedoch Streuungen, die bis in die Unendlichkeit reichten. Das führte zu dem bemerkenswerten Schluss, dass bei Materievernichtungen, sei es in Cygnus X1 oder in Morellis SVR, sofort an allen Stellen des Universums Energie freigesetzt wurde. Die Menge der Rückkehr-Energie, die als Ergebnis von einem Gramm im SVR verschwundener Materie irgendwo im Andromedanebel wieder auftauchen würde, war natürlich unvorstellbar und unmessbar gering, aber als mathematische Größe war sie auch dort vorhanden.
    Dies alles war eine erneute Bestätigung für Cliffords Gesetze von der Ausbreitung der O-Wellen. Sie zeigte, dass die O-Strahlung, die bei jeder Partikelvernichtung oder -entstehung entstand, sich sofort im ganzen Universum manifestierte, wobei allerdings die Intensität mit der Entfernung rasch abnahm. Es war tatsächlich so, dass die Gleichungen, die die beiden Vorgänge definierten, mathematisch identisch waren. Die Astronomen hatten die Gesamtmenge konventioneller Strahlung berechnet, die gleichzeitig an jedem Punkt des Universums anfiel und die durch die Interaktionen von O-Partikeln verursacht wurde. Wenn man diese Menge zu dem Gesamtvolumen des Universums in Beziehung brachte, dann zeigte sich, dass die Gesamtmenge der Energie, die innerhalb dieses Volumens produziert wurde, genau dem zerstörten Teil des Volumens entsprach. Daraus ergaben sich die neuen Erhaltungsgesetze.
    Es war gut, dass es sich so verhielt. Die Massezerstörungsrate, die mit dem SVR erzielt wurde, war um ein Vielfaches höher als die der größten Wasserstoffbombe. Nur ein kleiner Anteil der Rückkehr-Energie trat jedoch im Normalraum in unmittelbarer Nähe der Reaktorkugel in Erscheinung, der Rest verteilte sich auf Milliarden Kubiklichtjahre im Weltall. Wenn es sich nicht so verhalten hätte, wäre durch Morelli wahrscheinlich ganz Massachusetts von der Landkarte ausradiert worden, als er zum ersten Mal den Reaktor einschaltete.
    Das Muster der Rückkehr-Energie erklärte also auch die bei Cygnus X1 beobachtete Strahlung. Als Clifford die von den Luna-Wissenschaftlern erstellten Gleichungen überprüfte, stellte er fest, dass sie Faktoren enthielten, die die Materieverteilung im umgebenden Volumen des Universums in Rechnung stellten. Diese Faktoren hatte Clifford bei seinem eigenen Lösungsversuch nicht berücksichtigt. Unter Verwendung umfassenderer Gleichungen berechnete er noch einmal die Strahlung, die von einem künstlichen Schwarzen Loch im SVR zu erwarten war. Zuvor hatte die anfallende Menge sowohl seinen eigenen Vorausberechnungen als auch den Berechnungen widersprochen, die auf der klassischen Quantentheorie und dem Hawking-Effekt basierten. Diesmal stimmte das Ergebnis. Es schien, dass die K-Theorie bald vollends bestätigt sein würde.
    Im Verlaufe all dieser Versuche baute Clifford eine beständige Arbeitsbeziehung zu den Astronomen und Kosmologen auf Joliot-Curie auf, und

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