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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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Herzchen», fleht er.
    «Ich dachte, du hast mich fallen lassen», kommt es endlich aus meinem Mund.
    Mr.   Sexy lacht lauthals los. «Ich stand an der Schwelle zum Tod, bin tagelang durch die Wüste geirrt und hab mich nur von dem riesigen Schokoladenvorrat ernährt, den ich mitgenommen hatte, und da dachtest du, ich hätte dich fallen lassen?» Er lacht noch ein bisschen mehr. «Sie haben vier von uns mitten im Nirgendwo ausgesetzt, unter dem Motto ‹Survivaltraining in der Wildnis›. Ich hatte dir das doch in einer meiner E-Mails angekündigt.»
    Hatte er das? Da muss ich drüber hinweggelesen haben, um schnell zu den reizvolleren Themen zu kommen.
    «Es war dann eher ein Überlebenskampf als ein Überlebenstraining», fährt Mr.   Sexy mit herzhaftem Lachen fort. «Wir sollten nur drei Tage unterwegs sein. Einfach nur ein paar Übernachtungen mitten im Nirgendwo, das war der Plan.» Bei dem Gedanken kichert er erneut los. «Dann haben wir uns aber hoffnungslos verirrt und die Abholstelle nicht gefunden – was natürlich nicht meine Schuld war. Wir hatten keine Handys, weil irgend so ein Schlaukopf entschieden hatte, dass wir eine wirklich authentische Erfahrung machen sollten, und so konnten wir mit niemandem Kontakt aufnehmen und gefunden werden. Wir sind tagelang marschiert, wahrscheinlich immer im Kreis, bis wir endlich irgendwann auf eine Straße gestoßen sind und uns einer dieser riesigen australischen Fernlaster in die Zivilisation zurückgebracht hat.»
    Ich muss wohl vollkommen verständnislos dreinblicken, denn er sagt: «Irgendjemand muss dir doch davon erzählt haben?»
    «Nein», antworte ich und frage mich, warum man mir das verschwiegen hat.
    «Verdammt.» Mr.   Sexy lässt sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. «Nur der Gedanke, zu dir zurückzukehren, hat mich die ganze Zeit aufrecht gehalten. Wir hatten da draußen einige ziemlich brenzlige Situationen.» Er fährt sich mit der Hand durchs Haar. «Und nichts davon ist dir zu Ohren gekommen?»
    «Kein Wort», wiederhole ich.
    «Du musst dich gefragt haben, was zum Teufel da eigentlich los ist.»
    Das kann man wohl sagen. «Eine Sache musst du mirallerdings noch erklären.» Ich weiß nicht recht, wie ich das Thema ansprechen soll, und so scheint es mir am besten, einfach damit herauszuplatzen. «Heißt das, der nackte Mann, den ich zusammen mit einer anderen Frau in deiner Webcam gesehen habe, das warst gar nicht du?»
    Jetzt schaut Mr.   Sexy verständnislos und zuckt sogar ein klein wenig zurück. Vielleicht hätte ich das doch einfühlsamer formulieren sollen.
    Dann lacht er und schlägt sich auf die Schenkel, als hätte ich gerade einen wahnsinnig guten Witz erzählt. «Ein paar Tage vor Weihnachten haben mein Bruder und seine Freundin in meiner Wohnung übernachtet. Die beiden sind seit kurzem auf Weltreise.»
    «Wie schön für sie», krächze ich.
    «Ich hab vergessen, ihnen von der Webcam zu erzählen.» Dann werden seine Augen rund. «Hast du sie etwa in Aktion beobachtet?»
    Mein eben noch errötetes Gesicht wird jetzt aschfahl. «Gewissermaßen.»
    Dann erstarrt Aiden. «Moment mal», sagt er. «Du hast doch nicht geglaubt, dass ich das gewesen bin, oder?»
    Ich schlucke und spüre, wie das schlechte Gewissen mir die Kehle zuschnürt. «Doch», presse ich heraus. «Doch, leider schon.»

17
    Wir
holen uns im Laden nebenan ein Sandwich und setzen uns zum Essen auf das Backsteinmäuerchen vor dem Targa-Gebäude. Ich hab Schinken genommen, aber es schmeckt eher wie Plastik. Vielleicht erstreckt sich aber auch einfach nur meine Benommenheit bereits bis in die Geschmacksknospen. Der Verkehr braust vor uns vorbei, und zerrupfte Großstadttauben picken die Krümel zu unseren Füßen auf. Gegenüber liegt ein großer Elektromarkt und ein Kentucky Fried Chicken. Die Aussicht von der Sydney Harbour Bridge ist bestimmt schöner. Mr.   Sexy ist schweigsam, und ich frage mich, ob er es bereut, wieder hier zu sein – aber dann fällt mir ein, dass er gerade zehntausend Stunden im Flugzeug gesessen hat und wahrscheinlich einfach nur erschöpft ist.
    «Tut mir leid, dass ich dich nicht richtig zum Essen einladen kann», sagt er müde. Es kommt mir so vor, als hätte er sich seit seiner Rückkehr ununterbrochen entschuldigt, obwohl doch eigentlich ich allen Grund zu einem reumütigen Verhalten hätte. «Aber ich muss in fünfzehn Minuten zu einem Meeting.» Er schaut wieder auf seine Uhr. «Sie wollen eine Nachbesprechung machen.»
    Ich

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