Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
Vom Netzwerk:
durch die beruhigende Musik hindurch hört man die Brandung rauschen. Jetzt fehlen nur noch die Beach Boys und ihr Hit «Surfin’ USA ».
    «Ich setze zur Zeit wirklich unglaublich viel Speck an», beschwert sich Chantal und zwickt sich in die Hüften. «Vielleicht sollte ich mir einen persönlichen Fitnesscoach zulegen.»
    «Spinnst du?», frage ich. «Denk doch nur daran, was dir damals mit Jacob passiert ist. Ein Fitnesscoach würde dich doch nur wieder auf blöde Gedanken bringen. Dabei versuchst du dich doch gerade von Verwicklungen mit anderenMännern fernzuhalten.» Das Letzte habe ich nur geflüstert, falls irgendwelche Therapeuten in der Nähe sein sollten und uns belauschen. «Ich wage zu bezweifeln, dass du so einem durchtrainierten Typen widerstehen könntest.»
    «Ich bin da wie Oscar Wilde: Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht», witzelt sie.
    «Wenn du dir einen persönlichen Fitnesscoach nimmst, steht er mit seinem Knackarsch und seinen muskulösen Oberarmen zweimal in der Woche bei dir auf der Matte   …»
    «Lucy», unterbricht mich Chantal. «Soll das ein
Gegenargument
sein?»
    Wir lachen alle.
    «Die Gesichtsmaske werde ich wohl auslassen», erklärt Chantal. «Ich hab nämlich erst mal einen Termin bei der Gesundheitspflegerin ausgemacht. Ich möchte einfach nur ein paar Kleinigkeiten abklären. Da ist zum einen diese Gewichtszunahme. Und dann ist mir in letzter Zeit irgendwie oft schlecht.»
    «Warum hast du uns das denn nicht vorher gesagt?»
    «Es ist bestimmt nichts Ernstes. Wahrscheinlich so eine Hormongeschichte. Leider komme ich allmählich in das Alter.» Unsere Freundin zuckt die Schultern. «Vielleicht habe ich eine Schilddrüsenunterfunktion oder einen zu hohen Östrogenspiegel. Die Beraterin weiß da bestimmt, was zu tun ist. Nachher zur Massage bin ich wieder bei euch.»
     
    Am Kopfende jeder Liege steht eine Wellness-Therapeutin, die uns das Gesicht mit Tiramisuschaum und einem Kakao-Peeling gereinigt hat und jetzt eine Schokoladenmaske aufträgt. Lecker. Ich bin so köstlich, dass ich mich selbst aufessen könnte. Ist es das, was man unter einer außerkörperlichen Erfahrung versteht?
    «Mein guter Vorsatz für dieses Jahr lautet, dass ich mich öfter verwöhnen lassen will», informiert uns Nadia. «Genauso wie jetzt sollte mein Leben aussehen. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wo das nötige Geld herkommt.»
    Mein guter Vorsatz war, meinen Schokokonsum besser in den Griff zu bekommen, aber das war leider wieder nur Wunschdenken. Wäre meine Zunge nur lang genug, würde ich mir definitiv das ganze Gesicht ablecken. Mein Schokovorrat für die Feiertage ist längst vertilgt – selbst mein Bob-der-Baumeister-Weihnachtsstrumpf, den ich mir selbst geschenkt habe und eigentlich für einen Regentag aufheben wollte. Stattdessen hat er nicht einmal den zweiten Weihnachtstag überlebt – der allerdings, wie ich zu meiner Verteidigung sagen muss, wirklich teilweise recht regnerisch war. Ehrlich gesagt habe ich auch die Schachtel mit Schokotieren aufgegessen, die ich eigentlich Nadias Sohn schenken wollte, aber diese niedlichen Schäfchen und Schweinchen sahen einfach zu lecker aus. Na, über den Schuhgutschein, den ich ihm ersatzweise geschenkt habe, hat er sich bestimmt genauso gefreut.
    Die Wellness-Therapeutinnen bedecken unsere Augen mit kleinen Gurkenscheibchen, worauf ich mich gleich noch mehr zum Anbeißen fühle. Dann fordern sie uns sanft auf, uns zu entspannen, und gleiten hinaus. Mehr Ermutigung brauchen wir nicht. Autumn stößt einen wohligen Seufzer aus. Doch wir liegen noch nicht lange so gemütlich da, da fliegt die Tür mit einem Rums auf, und ein entsetzter Aufschrei hallt durch den Raum. Wir fahren erschreckt hoch und die Gurkenscheiben purzeln herunter. Vor uns steht Chantal, die Arme schluchzend vor der Brust verschränkt.
    «Um Gottes willen?», rufe ich. «Was ist denn passiert?» Chantal weint so heftig, dass sie nicht sprechen kann.
    «Was ist los, Chantal?», fragt Nadia beruhigend. «Hat die Gesundheitspflegerin irgendwas gefunden?»
    Unsere Freundin nickt kläglich. «Ich hab
wirklich
ein Hormonproblem», berichtet sie und versucht, ihre Stimme unter Kontrolle zu bekommen.
    «Ein schlimmes?», frage ich.
    «Ich glaube, ich bin schwanger.»
    Es folgt ein verblüfftes Schweigen. Wir drei wechseln besorgte Blicke, und schließlich übernehme ich die Rolle der Sprecherin. «Das klingt ja ziemlich ernst.»
    «Ja.» Sie schluckt. «Vor allem

Weitere Kostenlose Bücher