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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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tun», beschließt jetzt auch Autumn. «Etwas Positives.» Bei Autumn bedeutet das normalerweise irgendwas mit Kreistänzen oder merkwürdigen Ritualen mit Runen und Räucherstäbchen.
    «Wir könnten es mit Heilfasten versuchen», schlägt Nadia zaghaft vor. «Schokolade aufgeben und so.»
    Wir schnappen alle entsetzt nach Luft.
    «Sorry, das war ein idiotischer Vorschlag.» Sie lässt beschämt den Kopf hängen.
    «Ich habe mal mit
Fit durch Fasten in achtundzwanzig Tagen
von Carol Voerderman angefangen», werfe ich ein. «Na ja, zumindest hab ich mir die DVD angeschaut und nach achtundzwanzig Minuten das erste KitKat gegessen.» Schlagt mich, aber ich habe einfach keine Willenskraft.
    Vielleicht sollte ich mir lieber dieses Buch von Victoria Beckham besorgen – die hat doch bestimmt ein paar Tipps auf Lager, wie man durch eine Woche Kotzen auf Größe null kommt. Nicht, dass ich nicht selbst auch gewisse Erfahrungen auf diesem Gebiet hätte, aber ein Star ohne Essstörung scheint heute absolut undenkbar zu sein. Die geben uns «echten» Frauen einen Maßstab vor, an den keine auch nur annähernd herankommt – sei ihre Vorliebe für Cadbury’s Caramels noch so gering. Was soll denn attraktiv daran sein, wenn eine erwachsene Frau den Körper einer Siebenjährigen hat? Das ist doch völlig unglaubwürdig. Mirwürde eine winzige Andeutung von Schlankheit schon vollkommen genügen.
    Tristan kommt ins Café und lehnt sich an den Tresen. «Wie geht es unseren besten Kundinnen denn heute?»
    «Schlecht», antworte ich für uns alle. «Wir sind fett. Wir sind pleite. Und wir kommen nicht in die Puschen.»
    «Da sprichst du aber nicht für uns alle», verbessert Nadia mich augenzwinkernd.
    «Wir brauchen eine Diät. Eine Verjüngungskur», erkläre ich. «Und zwar am besten eine, bei der Schokolade und billiger Wein weiterhin erlaubt ist. Irgendwelche Ideen?»
    Tristan legt eine grüblerische Miene auf. «Gibt es da nicht so ein Wellness-Hotel, in dem die Behandlungen auf Schokolade basieren?»
    Alle am Tisch schnappen nach Luft. Könnten denn wirklich all unsere Träume wahr werden?
    «Wo denn?» Meine Stimme klingt ungläubig. Falls das nur ein Scherz war, dann ein unglaublich grausamer. Ich könnte ihm meine Stammkundschaft für weniger als das aufkündigen. Na ja, zumindest theoretisch.
    Er denkt noch ein bisschen länger nach und streicht sich dabei wie ein Gelehrter übers Kinn. «Kalifornien, glaube ich.»
    Das war ja klar.
    «Aber natürlich, ich habe davon gehört», fällt es Chantal jetzt ein. «Es soll großartig sein. Warum sind wir nicht schon früher darauf gekommen?»
    «Meine Güte.» Nadia starrt wie hypnotisiert in die Ferne. «Wir könnten den ganzen Tag in Schokolade baden und dabei sogar noch Gewicht verlieren. So werden Träume wahr.»
    Alle vier stoßen wir ein seliges «Ooohhh» aus.
    Auf einmal kommt mir mein Töpfchen Kakaobuttermaske aus dem Bodyshop unglaublich mickrig vor.
    «Ihr vier seid wirklich
fürchterlich
niedergeschlagen», bemerkt Tristan mit einem nachsichtigen Kopfschütteln.
    «Wenn das nicht hilft, was dann?», fragt Autumn mit atemloser Stimme. Selbst sie sieht ein, dass ihre Chakren oder Gesänge da nicht mithalten können.
    «Wir müssen dort hin», beschließt Chantal. «Und zwar sofort.»
    «O ja», schließe ich mich an. «Unbedingt.»
    Ich darf nicht daran denken, was dieser Trip meiner Kreditkarte antut. Stattdessen muss ich mir einfach immer wieder sagen, welche Wohltat er für Körper und Seele sein wird.

16
    Ich
fühle mich grässlich. Trotz der Schokoladenberge, die ich vertilge. Ich arbeite angestrengt – was an sich schon deprimierend ist   –, und Marcus hat mir heute Vormittag bereits zehnmal gesimst, dass er mich liebt. Und zehnmal blieb diese Information von mir unbeantwortet.
    Ich vergrabe das Handy in den Tiefen meiner Handtasche und schaue ins Leere. Seit unserer letzten Begegnung, die doch allenfalls den Namen One-Night-Stand verdient, ruft er mich täglich an, um mir zu sagen, dass wir wieder ein Paar werden sollten. Ich habe es satt, mich ständig dagegen zu verwahren. Was soll ich nur mit ihm machen? Diese Entscheidung ist zu weitreichend, um sie ohne Zuführung größerer Zuckermengen zu fällen, und außerdem muss ich arbeiten. Ich ersticke in Arbeit. Ich gehe meinen Schokovorrat durch und entscheide mich für ein Toffee Crisp als süßen Beistand. Schon durch den Vanilleduft allein fühle ich mich besser. Ich ziehe einen Stapel Unterlagen heran.

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