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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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schonauf ein Leben in Australien gefreut hatte. Das Herz rutscht mir in die Hose. Mr.   Sexy hat da anscheinend mir zuliebe eine großartige Karrierechance aufgegeben. Wie soll ich ihm jetzt die Sache mit Marcus beichten?
    «Aber?»
    Ich seufze tief. «Es gibt da etwas, was ich dir erzählen muss. Ich habe etwas sehr Schlimmes getan, und das lässt mir keine Ruhe.»
    «Wie schlimm denn?», neckt mich Mr.   Sexy. «Das klingt ja interessant.»
    «Ich will nicht, dass wir Geheimnisse voreinander haben», sage ich mit unsicherer Stimme. «Ich möchte vollkommen ehrlich zu dir sein, und deshalb musst du auch die furchtbare Sache erfahren, die ich gemacht habe.»
    Er wirkt noch immer nicht so recht überzeugt, dass es mir damit todernst ist. Ich bemühe mich um eine etwas förmlichere Stimmung und lasse den Kopf hängen. «Es hat damit zu tun, dass ich dich nackt in der Webcam gesehen habe.»
    «Nicht mich», verbessert er mich mit breitem Lächeln. «Meinen Bruder. Das Vergnügen, mich selbst nackt zu sehen, hast du noch gar nicht gehabt, Herzchen. Aber ich hoffe, dass diese schreckliche Unterlassung bald der Vergangenheit angehört.»
    «Ich auch», krächze ich.
    «Und?» Mr.   Sexy lehnt sich im Stuhl zurück wie jemand, der erwartet, gleich eine unterhaltsame Geschichte zu hören. «Gestehst du mir jetzt dein schlimmes Verbrechen?»
    Ich räuspere mich und fange an: «Ich war Weihnachten allein   …»
    «Ich weiß», sagt Mr.   Sexy. «Und das tut mir auch furchtbarleid. Ich werde tun, was ich nur kann, um das wiedergutzumachen.»
    «…  
sehr
allein», wiederhole ich. «Und ich dachte, du hättest dir eine andere angelacht. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du in Schwierigkeiten steckst. Ich dachte einfach   … ich dachte, du hättest mich vergessen.» Gleich kommen mir die Tränen.
    «Hey», versucht Aiden mich zu beruhigen. «Das haben wir doch jetzt hinter uns. Wir wissen, dass das ein dummer Irrtum war.»
    «Ja, aber daraufhin habe ich noch einen dummen Irrtum begangen.» Ich kaue nervös auf der Unterlippe herum, während er darauf wartet, dass ich mit der Sprache herausrücke. Auf seinem attraktiven Gesicht macht sich Verwirrung breit, und am liebsten würde ich die Hand ausstrecken und ihm die Sorgenfalten glätten. Stattdessen ringe ich nur wie ein jämmerlicher Dummkopf die Hände.
    «Sag schon», drängt er sanft. «So schlimm kann es doch gar nicht sein.» Er lacht sogar ein bisschen.
    «Ich habe mit Marcus geschlafen», sage ich.
    Ich sehe, dass er zusammenzuckt und wie wild blinzelt.
    «Ich habe Weihnachten mit Marcus geschlafen, weil ich einsam war und Selbstmitleid hatte.»
    Mr.   Sexys Gesicht ist aschfahl geworden.
    «Nur ein einziges Mal», fahre ich fort. «Nur an diesem einen Abend, und ich bereue es wirklich zutiefst.»
    Aiden schweigt, hat das Kinn vorgeschoben, und sein Blick ist jetzt bedrohlich finster. Um uns herum herrscht das gleiche fröhliche Stimmengewirr wie zuvor, nur wir sitzen jetzt davon abgeschnitten in einer Art Blase des Elends. Als Mr.   Sexy endlich seine Stimme wiederfindet, sagt er: «Wie konntest du nur, Lucy? Wie konntest du das nur tun?»
    «Ich war einsam   …»
    «Und ich war in der gottverdammten Wüste», schnauzt er mich an. «Krank vor Sorge. Nicht meinetwegen, sondern weil ich dachte, dass du dich halb zu Tode ängstigen würdest.»
    «Ich wusste doch gar nichts davon.»
    «Soll das eine Entschuldigung sein?», fragt er. «Ist das ein Grund, sofort wieder mit deinem Ex-Freund in die Falle zu hüpfen? Deinem
Drecksack
von Ex-Freund, wie du ihn, wenn ich mich recht erinnere, selber oft genug genannt hast.»
    «Ich   …» Was kann ich schon zu meiner Rechtfertigung sagen?
    Mr.   Sexy hebt abwehrend die Hände. «Bedeutet dir unsere Beziehung so wenig?» Er schüttelt ungläubig den Kopf. «Ich kann einfach nicht glauben, dass du das gemacht hast. Hast du denn so wenig Vertrauen zu mir? So wenig Selbstachtung? Obwohl Marcus dich immer wieder im Stich gelassen hast, rennst du sofort zu ihm zurück, wenn bei uns auch nur eine winzige Kleinigkeit schiefläuft?»
    Dieser hellsichtigen Beurteilung der Lage kann ich eigentlich nicht widersprechen.
    «Ich wünschte, ich könnte sofort wieder in ein Flugzeug nach Australien steigen.» Er massiert mit der Hand seine Schläfe. «Jetzt stecke ich deinetwegen hier fest.»
    «Ich hatte niemals die Absicht, dich zu betrügen, Aiden», bringe ich vor. «Es war ein Moment geistiger Umnachtung. Ich weiß genau, wie es

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