Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
Vom Netzwerk:
denn vor mir steht Jacob, Jazz oder wie auch immer seine derzeitige Verkörperung sich nennen mag. Chantal kennt ihn tatsächlich, und zwar ziemlich gut. Dass er nicht schwul ist, wissen wir beide: Das hier ist mein anderer Ex-Freund, der Callboy, mit dem meine Freundin Chantal mehrere lustvolle Nächte verbracht hat.
    «Hi, Lucy», begrüßt mich Jacob zaghaft.
    Er sieht wie immer großartig aus, und sofort läuten bei mir alle Alarmglocken. «O nein», stöhne ich und weiche einen Schritt zurück. «Das kommt nicht in Frage.»
    «Lucy   …», sagt er.
    «Du hast Bescheid gewusst!», werfe ich Chantal vor.
    «Nein, ehrlich nicht», beteuert sie. «Jacob ist zwar genau der Mensch, den ich dir empfohlen hätte, aber ich hatte keine Ahnung, dass Marcus ihn kontaktiert hat. Bitte mach das, Lucy. Ich halte es für eine phantastische Idee.»
    «Nein!»
    «Komm schon», bedrängt mich Chantal. «Das hier ist Jacobs neue berufliche Laufbahn, und er ist darin wirklich sehr gut.»
    «Wie ich hörte, war er auch in seinem letzten Beruf nicht zu verachten», erwidere ich bissig und schere mich nicht darum, dass wir uns hier über Jacob unterhalten, als wäre er gar nicht da.
    Chantal lacht – was mir wirklich sehr unpassend erscheint. «Nun lass doch die Vergangenheit mal ruhen», meint sie.
    «Ich habe ein paar richtig gute Ideen», meldet sich Jacob.
    «Ach ja? So gut wie die, eine meiner besten Freundinnen flachzulegen.» Das sage ich leise, damit Lewis es nicht mitbekommt.
    «Marcus hat diesen Termin hier extra für dich arrangiert», ruft Chantal mir in Erinnerung. «Was willst du ihm sagen, wenn du jetzt einfach wieder abhaust?»
    «Das weiß ich nicht», antworte ich. «Und es ist mir auch vollkommen egal.»
    «Sei doch vernünftig, Lucy», kontert Chantal. «Du brauchst Unterstützung. Und du kennst Jacob. Du kannst ihm vertrauen.»
    Unfassbar: Sie hat das, glaube ich, tatsächlich nicht ironisch gemeint.
    «Ich habe einen Tisch im Restaurant reserviert», mischt sich mein Hochzeitsplaner ein. «Wir können das Essen kosten und die Speisekarte studieren. Die haben da ganz phantastische Schokoladendesserts.»
    Wirklich? Allmählich sehe ich die Sache in einem rosigeren Licht.
    «Und wir müssen ein Motto auswählen», fügt Jacob hinzu.
    «Ein Motto auswählen?» Das klingt abenteuerlich. Wie könnte ich Jacob verständlich machen, dass ich schon genug Mühe hatte, mich für einen Bräutigam zu entscheiden?
    «Sag ja», bittet Chantal.
    Mein Gehirn steckt mal wieder in der Zwickmühle und rotiert sinnlos in meinem Schädel herum, während mein Mund «Okay» sagt. Ich hebe ergeben die Hände. «Meinetwegen, einen Versuch ist es wert.»
    Jacob und Chantal lächeln sich an.
    «Aber sollte ich jemals herausfinden, dass das ein abgekartetes Spiel war, kündige ich dir die Freundschaft, Mrs.   Chantal Hamilton.»
    «Ich will das nur, weil ich dich lieb habe», sagt Chantal, «Und weil ich weiß, dass sich Jacob gut um dich kümmern wird.»
    Ich werde sie jetzt bestimmt nicht fragen, was sie da so sicher macht.
    «Jetzt lasse ich euch beide allein, damit ihr euch an die Arbeit machen könnt», beschließt meine Freundin. «Ich geh inzwischen mit Lewis in den Hotelpark, damit er sich ein bisschen austoben kann. Und wenn ich zurückkomme, möchte ich haarklein über alles informiert werden.»
    Damit lässt sie uns stehen, und bevor ich mir noch überlegen kann, ob meine Entscheidung wirklich klug war, sagt Jacob: «Tja.»
    «Genau», antworte ich.
    Er reicht mir den Arm und geleitet mich, Kavalier wie immer, zum Restaurant. Mein Magen zieht sich vor Nervosität zusammen, und das liegt nicht nur an meiner bevorstehenden Hochzeit.
    Wir bekommen einen Tisch in einer Ecke des Restaurants zugewiesen und setzen uns, bevor wir wieder etwas sagen.
    «Ich möchte dir gratulieren», sagt Jacob. Er trägt einen schicken, graphitgrauen Anzug, der perfekt zu seinen himmelblauen Augen passt. Seine Zähne sind strahlend weiß, und das Lächeln gerade so charmant, dass es nicht nach Anmache aussieht. Ich verstehe gut, warum er so großen Erfolg als Callboy der Extraklasse hatte. Und ich verstehe auch, warum ich so von ihm hingerissen war, als er mein Freund war.
    «Aber ich möchte mich auch bei dir entschuldigen.»
    «Nicht nötig», wehre ich ab.
    «Doch», beharrt er. «Ich bedaure es wirklich sehr, wie das damals mit uns gelaufen ist.»
    «Ist doch Schnee von gestern», sage ich betont gelassen, aber zu meiner Überraschung spüre ich

Weitere Kostenlose Bücher