Die schottische Braut
keine schlechte Laune und kein Grübeln.«
Sin schaute sie ungläubig an. »Das ist dein Ernst, nicht wahr?«
»Gewiss. Für jeden ernsten Blick, den ich bei dir sehe, werde ich dich bestrafen.«
Er hob zweifelnd eine Augenbraue. »Wie denn?«
»Auf eine Art und Weise, wie du noch nie zuvor bestraft worden bist. Mit Streichen und Kniffen, die in dir den Wunsch wecken werden, mich zu erdrosseln.«
Er lächelte beinahe gegen seinen Willen.
»Siehst du, es ist gar nicht schwer, zu lächeln und fröhlich zu sein.«
Wie er sich wünschte, tun zu können, was sie verlangte. Den Tag mit ihr zu verbringen, wäre wirklich wundervoll. Aber er musste seinen Pflichten nachkommen. »Ich habe einen Rebellen zu entlarven.«
»Dann kannst du nach ihm suchen, bis du blind wirst, aber du wirst diese Suche genießen, oder ich kitzle dich so lange, bis du um Gnade flehst.«
Die Frau war irre. Trotzdem gefiel es ihm. Sie hob die Hand und zupfte ein paar Federn aus seinem Haar. »Meine erste Forderung lautet heute, dass du etwas anderes anziehst als deine Rüstung.«
»Ich werde kein Plaid anziehen.«
»Gut, dann eben kein Plaid. Aber du besitzt auch andere Kleider. Ich habe sie selbst in deiner Truhe gesehen.«
Es stimmte, er besaß ein Paar Stoffbeinkleider und ein gewöhnliches Ü bergewand. Aber er konnte sich nicht daran erinnern, sie jemals getragen zu haben.
Er hatte keine Ahnung, warum er überhaupt in Erwägung zog, ihr den Wunsch zu erfüllen, außer der erstaunlichen Erkenntnis, dass es ihm wichtig war, sie glücklich zu machen. Das sollte es eigentlich nicht, es war aber nun einmal so. Und es war eine so kleine Bitte ... wie konnte er sie ihr abschlagen?
»Nun gut, Mylady, heute keine Rüstung.«
Der erfreute Ausdruck auf ihrem Gesicht sandte einen Pfeil des Verlangens in seine Lenden. Die Frau war wirklich wunderschön. »Mittags wird es ein ruhiges Picknick für uns auf der Wiese hinter der Burg geben.«
Er öffnete den Mund, um Einwände zu erheben, aber sie legte ihm die Hand auf die Lippen. »Keine Widerrede. Der heutige Tag gehört mir, und ich werde dich durchs Dorf führen. Halte so viel du willst Ausschau nach deinen Rebellen, wenn es sein muss, aber ich will dir die andere Seite des Lebens zeigen.«
»Welche andere Seite des Lebens?«
»Die, für die es sich zu leben lohnt.«
Sein Blick wurde leer, als er wieder an früher denken musste. Er hatte diese Seite viele Male gesehen und verspürte nicht den Wunsch, noch mehr davon vor Augen geführt zu bekommen. »Die habe ich schon gesehen, Mylady.«
»Aye, aber heute wirst du sie erleben.«
Es war völliger Wahnsinn. Und doch konnte er sich nicht dazu überwinden, ihr den Wunsch abzuschlagen.
Sie hob sich auf die Zehenspitzen, bis sie sich Auge in Auge gegenüberstanden. Er erkannte ihre Sehnsucht nach ihm und ein zärtliches Gefühl, das er sich nicht erklären konnte.
»Schenke mir diesen einen Tag, Sin, mehr werde ich nicht von dir verlangen.«
An ihrem Gesicht konnte er sehen, wie wichtig ihr das war. Wenn sie es sich aus welchem Grund auch immer so sehr wünschte, dann würde er ihr nachgeben. »Nun gut. Du sollst diesen einen Tag bekommen, an dem ich versuche, nicht zu brüten und insgesamt ein glücklicher« - bei dem Wort verzog er das Gesicht - »Mann zu sein. Morgen früh verwandle ich mich pünktlich wieder in ein Ungeheuer zurück.«
»Einverstanden, solange du heute mir allein gehörst.«
»Gut.«
Lächelnd stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn leicht auf die Lippen.
Sin stöhnte, als er ihre seidenweichen Lippen auf seinen spürte. Bevor er sich davon abhalten konnte, presste er sie an sich und öffnete ihren himmlischen Mund mit seinem, um ihre Zunge zu liebkosen. Sie fuhr ihm mit den Händen über den nackten Rücken, und ihre Fingernägel kratzten dabei leicht seine Haut.
Die Frau fühlte sich einfach unglaublich in seinen Armen an. So warm, so freigebig.
Er schloss die Augen und hob den Saum ihres Unterkleides, bis er die bloße Haut ihrer Hüften und ihres Rückens unter seinen Fingern fühlte. Lieber Himmel, wie er sich nach ihr verzehrte.
»Liebe mich, Sin«, flüsterte sie an seinen Lippen.
Ihre leidenschaftlichen Worte durchfuhren ihn wie ein Blitz, aber seine Vernunft behielt die Oberhand. »Was, wenn du schwanger wirst?«
Sie umfing sein Gesicht mit beiden Händen und blickte ihm ernst in die Augen. »Dann werde ich unser Kind lieben. Ob du bleibst oder nicht, ich werde unser Baby beschützen und
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