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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Ärger kam ihr plötzlich ein kindischer Einfall. Gewöhnlicherweise hätte sie ihn unterdrückt, aber sie begriff mit einem Mal, dass eines der Probleme ihres Gemahls darin bestand, dass er sein Leben lang zu ernst gewesen war.
    Ein wenig kindischer Übermut würde ihm gut tun. Aye, sie würde liebend gern noch einmal den Sin sehen, der vor seinen Brüdern in den Stall geflüchtet war. Sin brauchte viel mehr solcher Augenblicke.
    Bevor sie es sich anders überlegen konnte, warf sie ihm ein Kissen an den Kopf.
    Sin war sofort wach. Mit klopfendem Herzen und gezücktem Dolch richtete er sich auf. Doch er sah keinen Angreifer, sondern seine Frau, die, ein zweites Kissen drohend in der Hand schwingend, auf ihn zukam.
    Er steckte seinen Dolch wieder in die Scheide und entspannte sich, bis sie ihn mit ihrem Kissen schlug.
    »He! Was soll das?«
    Sie antwortete mit einem weiteren Angriff. »Ich habe dir eine Waffe gegeben; verteidige dich, Schurke, oder ergib dich.«
    Sin beugte sich vor und hob das Kissen auf, das sie nach ihm geworfen hatte, dann kam er auf die Füße. Er parierte ihren nächsten Schlag geschickt, und sie kicherte. Trotz allem lachte er mit ihr. Sie war so wunderschön im Morgenlicht, das Kupferhaar zerzaust vom Schlaf, die Wangen gerötet, und mit bloßen Füßen, die unter dem Saum ihres weißen Leinenhemdes hervorlugten. Ihr Lachen raubte ihm den Atem.
    Er drängte sie in einer Wolke wirbelnder Federn an die Wand zurück. Gerade als er sicher war, er hätte sie in die Ecke manövriert, ließ sie ihr Kissen fallen und warf sich gegen ihn.
    Von ihrer jähen Bewegung aus dem Gleichgewicht gebracht, stolperte er drei Schritte zurück. Sie fuhr mit den Händen über seinen Oberkörper und kitzelte ihn mitleidlos. Sin lachte, ließ das Kissen fallen und schlang seine Arme um sie, sodass sie aufhören musste.
    »Ergibst du dich?«
    »Niemals«, entgegnete er.
    Feuer glomm in ihren Augen auf. »Niemals? Das werden wir noch sehen.«
    Sin hob sie hoch und warf sie aufs Bett. Er grinste triumphierend, dann kehrte er ihr den Rücken zu.
    Sie rappelte sich vom Bett auf, schlang Arme und Beine um seine Mitte, sodass er sie huckepack trug.
    Sin lachte lauter, als plötzlich die Tür zu ihrem Zimmer aufflog.
    Sie beide erstarrten, als sie die Zofe auf der Türschwelle stehen sahen, der ihrerseits bei dem Anblick die Augen aus dem Kopf zu treten drohten: Sin nur mit seinen Hosen bekleidet und Callie auf seinem Rücken, die wohlgeformten, bloßen Beine um ihn geschlungen. Federn schwebten noch immer um sie herum zu Boden, und wenn sie sich nicht ganz täuschte, hingen ihnen beiden auch Federn im Haar.
    Braden kam den Flur entlang, schaute im Vorübergehen kurz in den Raum, blieb stehen, kehrte um und stellte sich hinter die Zofe. Neugierig betrachtete er die Szene, die sich ihm bot. »Sollte man fragen, was das bedeutet?«
    Callie verbarg ihr Gesicht an Sins Nacken und schüttete sich schier aus vor Lachen. In dem Versuch, möglichst gelassen und normal zu erscheinen, verlagerte Sin Callies Gewicht und räusperte sich. »Ist es in deinen Augen etwas Ungewöhnliches, wenn ein Mann und seine Frau am Morgen gemeinsam aufstehen?«
    Braden tauschte mit der Zofe einen ratlosen Blick.
    »Ich komme nachher wieder«, flüsterte die Zofe verlegen, ging rückwärts aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Callie glitt langsam an seinem Rücken nach unten, ließ ihn jedoch nicht los. Stattdessen verschränkte sie die Hände über seinem Bauch und küsste ihn auf die nackte Schulter. »Guten Morgen, Sin.« Ihre fröhliche Stimme erstaunte ihn.
    Sin warf ihr über die Schulter einen prüfenden Blick zu. »Darf ich fragen, was dich zu der wüsten Kissenschlacht veranlasst hat?«
    »Ich habe mich über dich geärgert.«
    »Weswegen?«
    »Weil du schon wieder auf dem Fußboden geschlafen hast. Was hast du nur mit dem Boden? Die meisten Frauen müssen fürchten, dass ihr Mann das Bett einer anderen aufsucht. Ich dagegen bin auf den Kamin eifersüchtig.«
    Callie sah, wie seine Miene streng wurde. Sie musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. »Wag es nicht«, warnte sie ihn.
    »Was wagen?«
    »Mich so anzuschauen, Sin ... oder muss ich dir wieder eins mit dem Kissen überziehen?«
    Ein verwunderter Ausdruck vertrieb die Strenge. »Du bist verrückt, nicht wahr?«
    »Nicht verrückt. Aber eindeutig in der Stimmung, dir etwas anzutun, wenn es sein muss. Ich erkläre diesen Tag zum Spaßtag. Heute gibt es keine Ernsthaftigkeit,

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