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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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seinen Kleidern. »Oder sollen wir weitermachen?«
    Die Männer richteten sich langsam auf und schauten einander betreten an. Callie konnte sehen, dass sich keiner geschlagen geben wollte, aber genauso wenig wollten sie Sin erneut angreifen.
    Der Einzige, der noch einmal auf ihn zuging, war Tavish MacTierney. Nur etwas kleiner als Sin war er doppelt so breit und hatte dicke, muskelbepackte Arme. Nie zuvor war der Mann in einem Kampf unterlegen. Er trat langsam zu Sin und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Ich bin Tavish, Junge. Das war ein fairer Kampf, und ich trage dir nichts nach. Mich würde es sehr freuen, wenn du mir später einmal zeigen könntest, wie du das geschafft hast.«
    Sin starrte auf die angebotene Hand. Das war eine Geste, mit der er nicht gerechnet hatte.
    »Gerne.« Er schüttelte die Hand des kräftigen Mannes, der ihn vage an seinen Bruder Ewan erinnerte.
    Tavish nickte, klopfte sich den Staub aus den Kleidern und entfernte sich in Richtung der Burgtore.
    Die anderen Männer schürzten verächtlich die Lippen und musterten Sin hasserfüllt.
    Sin stellte sich vor Aster, der ihn mit unverhohlener Feindseligkeit ansah. Die anderen verließen unterdessen den Hof und murmelten dabei Verwünschungen auf Gälisch. Sin hörte und verstand jede einzelne.
    Aster versuchte noch nicht einmal, seine Gefühle zu verbergen. Gut. Er brauchte die Hilfe des alten Mannes nicht, um den Rebellenanführer zu finden.
    Sin setzte ein liebenswertes, leicht spöttisches Lächeln auf. »Sieht ganz so aus, als würde ich bleiben.«
    Der alte Mann sah so begeistert aus, als hätte Sin ihm soeben eine Fuhre Pferdemist angeboten.
    Callie aber seufzte erleichtert auf, auch wenn sie wusste, dass alles bei weitem noch nicht in Ordnung war. Mit der Zeit würden sie sicher erkennen, was für ein Mann ihr Gatte war, und dann, so hoffte sie, würden sie lernen, ihn zu akzeptieren.
    Sie machte einen Schritt nach vorne, um Sins Hand zu nehmen.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung packte Sin sie grob, schob sie vor sich und hielt sie auf Armeslänge von sich. Sein Griff um ihre Oberarme war so fest, dass sie sich ihm zu entwinden versuchte, aber er gab sie nicht frei.
    Asters Blick wurde mörderisch.
    Ein seltsames Geräusch, das entfernt wie ein Platzen klang, war zu hören, und Sin machte einen Schritt nach vorne, sein Blick wurde leer und sein Griff noch fester. Das ihr inzwischen vertraute Zucken machte sich in seiner Wange bemerkbar.
    So unvermittelt, wie er sie gepackt hatte, ließ er sie auch wieder los.
    »Was sollte das?«, erkundigte sie sich, während sie sich die Oberarme rieb, wo seine Finger sich in ihr Fleisch gegraben hatten.
    Ohne ihr zu antworten, drehte Sin sich um, und da erst sah sie den Pfeil, der in seiner linken Schulter stak.
    Entsetzt nahm sie den makabren Anblick in sich auf und begriff, was Sin getan hatte. Er hatte gesehen, dass der Pfeil kam, und hatte sie festgehalten, um sicherzustellen, dass er ihn und nicht sie traf.
    Ihr Gemahl hatte ihr das Leben gerettet - und war dabei verletzt worden.
    »Findet heraus, wer auch immer das hier getan hat«, brüllte Aster den anderen zu, bevor sie gehen konnten. »Ich will den Kopf des Idioten, der Callies Leben so in Gefahr gebracht hat!«
    Als die Männer auf der Suche nach dem Schuldigen über den Hof ausschwärmten, kam Aster auf sie zu. »Alles in Ordnung?«
    »Nein. Ich bin angeschossen worden«, antwortete Sin trocken. Bis auf ein kurzes Verziehen des Gesichts verriet er durch nichts, dass er Schmerzen hatte. »Und ehrlich gesagt, ich bin ziemlich verärgert. Wenn ich den Feigling finde, der das hier getan hat, dann werde ich Euch nur zu gerne seine kostbarsten Körperteile auf einem Tablett überreichen.«
    Callie spürte fast selbst den Schmerz, den er empfinden musste. »Wir müssen Euch nach drinnen schaffen ...« Ihre Stimme erstarb, als Sin einen Schritt von ihr weg machte und zu der Mauer ging.
    Sie schaute ihren Onkel verwundert an. Was hatte Sin vor?
    Aster zuckte die Schultern, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    Unter ihrem entsetzten Blick stellte sich Sin vor die Mauer und warf sich mit seinem Rücken dagegen, sodass der Pfeil geradewegs durch seinen Körper hindurchgestoßen wurde.
    Tränen traten ihr in die Augen, während sie sich darum bemühte, den Schrei zu unterdrücken, der sich unwillkürlich in ihrer Kehle bildete, als Sin die Spitze des Pfeils mit seiner gesunden Hand abbrach. Sein Gesicht wurde ganz blass, während er mit steifen

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