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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Schritten zu ihnen zurückkam und Aster den Rücken zukehrte. »Zieht ihn heraus.«
    An seinem Gesichtsausdruck konnte Callie ablesen, dass ihr Onkel noch nie zuvor jemanden so etwas hatte tun sehen. »Gütiger Himmel, Mann, wie könnt Ihr es nur aushalten, Euch zu bewegen?«
    »Wenn das die schlimmste Verletzung meines Lebens wäre, würde ich mich in der Tat ausgesprochen glücklich schätzen. Jetzt zieht ihn heraus, damit die Wunde versorgt werden kann.«
    Aster schüttelte ungläubig den Kopf, fasste jedoch den Pfeil. Callie hielt vor Mitgefühl den Atem an.
    Sin biss die Zähne zusammen.
    Callie fasste mit ihrer linken seine rechte Hand und stemmte ihre rechte gegen seine unverletzte Schulter. Er lehnte sich gegen ihren Arm und spannte die Muskeln an.
    Callie hielt seine Hand zwischen ihren Brüsten und streichelte seine Finger, versuchte, ihm Trost zu spenden.
    Mit einem Stirnrunzeln schaute Sin auf ihre verschränkten Hände, sagte aber nichts. Er erwiderte ihren Blick, und sie sah den Schmerz und den Zorn, die tief in ihm loderten.
    »Danke«, flüsterte sie. »Aber ich wünschte, Ihr hättet mir einfach zugerufen, mich zu ducken.«
    Bei ihren Worten hellte sich seine Miene auf.
    Wenigstens bis Aster mit einer Hand Sins verletzte Schulter packte und den hölzernen Pfeilschaft herauszog. Laut fluchend taumelte Sin einen Schritt nach vorne.
    Callie umfing ihn mit den Armen und hielt ihn, wünschte sich, sie könnte ihn von dem Schmerz befreien und seine Wunde augenblicklich heilen lassen.
    Sin wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Schulter pochte schmerzhaft, doch der Schmerz verblasste vor der warmen Weichheit ihres Busens an seiner Brust, dem süßen, weiblichen Lavendelduft ihres Haares. Mit geschlossenen Augen atmete er den lindernden Geruch ein und gab sich dem Trost hin, den sie ihm bot.
    Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen, ihre schmale Hand in sein Haar geschoben und drückte ihn an sich. Es war das wunderbarste Gefühl überhaupt, und einen Augenblick lang konnte er sich fast einbilden, in Wahrheit ihr Gemahl zu sein.
    Seine Lippen waren ihrer süß duftenden Haut so nahe, dass er den Kopf nur ein kleines Stückchen zur Seite drehen musste, um sie auf ihren zart geschwungenen Nacken zu pressen. Bei dem Gedanken daran versteifte er sich. Noch nicht einmal der Schmerz seiner Wunde konnte sein Verlangen für sie dämpfen.
    »Den, der das getan hat, werde ich finden und bestrafen«, flüsterte sie und hob den Kopf, um ihn anzusehen. Die Aufrichtigkeit in ihren hellgrünen Augen erstaunte ihn. Er musterte sie voller Verwunderung und sehnte sich verzweifelt danach, ihr zu zeigen, wie viel diese Worte ihm bedeuteten. »Ich werde nicht zulassen, dass Euch etwas geschieht.«
    Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. »Es ist doch nur eine Fleischwunde«, erklärte er schließlich wegwerfend.
    »Der Pfeil hätte Euch töten können.«
    »Schade, dass er das nicht getan hat.« Asters kaum hörbare Bemerkung kränkte ihn und erstickte seine Lust augenblicklich.
    Nein, zwischen ihm und Callie würde es nie etwas anderes geben als Wunschträume. Der Gedanke schmerzte mehr, als er es sollte.
    Ohne den Worten ihres Onkels Beachtung zu schenken, nahm Callie Sins Hand und führte ihn in die Burg.
    Sie stiegen gerade die Treppe hinauf, als Simon ihnen entgegenkam.
    Simon nickte grüßend, ging an ihnen vorbei, dann blieb er stehen und stieg die letzten Stufen wieder hoch. »Blutest du?« Dabei deutete er auf den Riss in Sins Wams.
    »Sieht ganz so aus«, erwiderte Sin sarkastisch.
    »Gütiger Himmel, was ist passiert?«
    Sin zuckte die Schultern. »Anscheinend will mich jemand hier nicht haben. Zweifelsohne gilt das auch für dich, darum pass lieber auf deinen Rücken auf. Die Nachricht von deinem Tod ist das Letzte, womit ich Draven gegenübertreten will.«
    »Keine Sorge. Das Letzte, was ich will, ist, dass du ihm sagst, ich sei tot.« Simon machte eine Pause und schaute zu seinem Zimmer zurück. »Ich denke, ich sollte zurückgehen und meine Rüstung anlegen, bevor ich mich zum Essen in die Halle begebe.«
    »Kein schlechter Plan.«
    Callie unterbrach sie. »Meine Herren, bitte, ich muss mich um Sins Wunde hier kümmern, sonst verblutet er am Ende noch.«
    Sin winkte ab. »Der Pfeil hat nicht die Hauptblutbahn getroffen. Ich kann Euch versichern, daran verblute ich nicht.«
    Callie runzelte die Stirn. Ihr Mann nahm den Anschlag auf sein Leben so gelassen hin. Fast war es, als erwartete er nichts

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