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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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verstockten Blick. »Sie haben angefangen.«
    »Das erklärt natürlich alles«, erwiderte sie und schaute tadelnd in die Runde. »Nun, Kinder, ich habe Arbeit zu erledigen. Warum vertragt ihr euch nicht und geht wieder zu eurem Essen zurück?«
    »Mein Magen wäre jedenfalls dafür«, bemerkte Simon und trat vor. Etwas in seinem Betragen erinnerte sie an einen eifrigen kleinen Jungen. »Nur, um es festzuhalten: Ich habe nicht mitgemacht, ich war nur unschuldiger Beobachter.«
    Mühsam verkniff sie sich ein Lächeln. »Dessen bin ich sicher, Simon. Danke.«
    Er nickte zufrieden und trollte sich.
    Zögernd folgten die MacAllister ihm, aber sie schauten immer wieder über ihre Schultern, um zu überprüfen, ob Sin auch mitkam. Es war offensichtlich, dass sie nur auf einen unbeobachteten Moment warteten, um ihren Rachedurst zu stillen.
    Als Sin sich zum Gehen anschickte, fasste Callie ihn am Arm und zog ihn zu sich zurück. Sie hob die Hand und fuhr ihm durch das zerzauste Haar. »Weißt du, dass ich diese verspielte Seite an dir wirklich mag?«
    Sie sah den Schatten, der sich augenblicklich über seine Züge legte. Er löste sich von ihr, ging aber nicht weit.
    »Wo warst du gestern Nacht?«, fragte sie. »Ich weiß, dass du nicht ins Bett zurückgekommen bist.«
    »Ich konnte nicht schlafen.«
    »Warum?«
    Er zuckte die Achseln.
    Callie trat zu ihm und wollte, dass er sich ihr wieder öffnete, so wie letzte Nacht. »Sin, warum musst du dich immer wieder von mir zurückziehen? Ich dachte, wir hätten gestern einen großen Schritt nach vorne gemacht.«
    Sin schluckte, als er an ihren Augen ablas, wie verletzt sie war. Er sehnte sich verzweifelt danach, die Hand auszustrecken, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen, bis sie beide blind vor Leidenschaft waren. Er wollte noch einmal fühlen, wie es war, in ihr zu sein. Sie den Rest der Ewigkeit zu halten ... doch er wagte es nicht.
    Dieser Morgen hatte ihm die Verachtung ihres Clans für ihn deutlich vor Augen geführt. Die Menschen hier würden ihn nie akzeptieren, und er würde von ihr nicht verlangen, sie zu verlassen. Sie waren ihre Familie, und obwohl sie erklärte, er sei das auch, konnte er es nicht glauben.
    Sie kannte ihn ja kaum.
    Ihr Leben hatte sich immer um ihren Clan gedreht, und ihre Leute liebten sie dafür. Zwischen ihnen gab es ein Band, das er sich zu zerschneiden weigerte.
    Was sie beide besaßen ...
    Es war anders als alles, was er bisher erlebt hatte, aber das hieß für einen Mann nicht viel, der selten überhaupt irgendetwas besessen hatte.
    Für sie empfand er Lust. Das war armselig und erbärmlich. Mehr war es nicht. Zu etwas Besserem war er einfach nicht fähig, und das wusste er.
    »Am besten gehe ich jetzt zu meinen Brüdern zurück.«
    Callie seufzte betrübt, als ihr Gemahl sich entfernte. Er hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, ihr zu antworten.
    »Wie kannst du es nur ertragen, dass dich dieser Sassenach anfasst?«
    Sie keuchte erschreckt auf, als von oben plötzlich die Stimme ihres Bruders erklang. Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute hinauf, versuchte ihn durch die Ritzen der Holzbretter zu erspähen, konnte ihn aber nicht entdecken. »Was tust du da oben, Dermot MacNeely?«
    Sie hörte ein leises Mädchenkichern und wie er seine offensichtlich weibliche Begleitung zum Schweigen mahnte. Callies Gesicht wurde flammend rot, als ihr klar wurde, dass die beiden nicht nur Zeuge der Szene von eben geworden waren, sondern auch, was sie dort oben wohl getan hatten.
    Dermot sprang herunter und schloss seinen Gürtel. »Du musst ihn nach England zurückschicken, wo er hingehört.«
    Sie sah zur Decke, wo das Mädchen immer noch versteckt war, aber selbstverständlich keine Probleme haben würde, alles mit anzuhören. »Das ist keine Diskussion, die ich mit dir zu führen vorhabe. Und ganz besonders nicht hier.«
    Dermot fasste sie am Arm und zerrte sie mit sich vor die Tür. »Im Clan gibt es Gerede. Wenn du den Kerl nicht seiner Wege schickst, dann werden das andere für dich erledigen. Und dann kommt er in Einzelteilen bei Henry an.«
    Sie wand sich aus seinem Griff. »Wer sagt das?«
    »Du weißt wer.«
    »In dem Fall solltest du am besten deinem Rebellen ausrichten, dass er meinen Gemahl gefälligst in Frieden lassen soll. Wenn er noch einmal verletzt wird, werde ich nicht eher ruhen, als bis ich nicht jeden einzelnen von euch Aufständischen im Kerker habe.«
    Er musterte sie mit offenem Mund. »Du würdest einen

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