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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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1O
     
    Lächelnd wandte er sich zu ihr. »Sei gegrüßt, Lady.«
    »Mein Gott«, flüsterte sie, »du kannst nicht hier sein.«
    »Wie schlau du das eingefädelt hast ... Ich sollte meinen Bruder und seine Frau im Bett überraschen, nicht wahr?«
    »Und?« fragte sie unbehaglich. »Hast du's getan?«
    »Wir führten ein langes, interessantes Gespräch.«
    Bedrückt wich sie seinem Blick aus. Es war leichtsinnig gewesen, ihm diesen Streich zu spielen - und seinen Zorn heraufzubeschwören. »Nun, ich dachte, du wolltest deinen Bruder möglichst bald wiedersehen.«
    »Dein Herz war schon immer am rechten Fleck, was, Mädchen?«
    »Vielleicht müsstest du endlich aufhören, nachts umherzuschleichen und die Leute zu überfallen.«
    »Ich hatte n icht die Absicht, andere >Leute< zu überfallen - nur dich.«
    »Wie bist du in dieses Zimmer gelangt?«
    »Geister und Dämonen und gewisse Tierchen bahnen sich stets einen Weg.«
    »Oh - gewisse Tierchen ... « Shawna sprang aus dem Bett und lief zu ihm. »Wenigstens hast du als unheimliches Fabelwesen ein gutes Werk vollbracht und den kleinen Danny gerettet. Dafür bin ich dir dankbar.«
    »Aye, ich habe den jungen aus dem Schacht geholt. Und von jetzt an wird er ein angenehmeres Leben führen, weil. die Kinder nicht mehr in der Mine arbeiten dürfen.«
    Hörte er denn alles, was sie sagte? »ja, das habe ich beschlossen ... « Seufzend verstummte sie. Da Andrew zurückgekehrt war und der Laird lebte, würde sie keine Entscheidungen mehr treffen.
    »Und es war völlig richtig. - Ein hübscher, kluger, tapferer Junge. Glücklicherweise befolgte er alle meine Anweisungen und hielt den Atem an, während wir durch den unterirdischen Bach schwammen. Sonst wäre er ertrunken.«
    »Ich konnte ihn nicht erreichen.«
    »Zum Teufel, was hast du eigentlich im Stollen gemacht?« fauchte er und stand auf.
    Angstvoll wich sie zurück. »Ich wusste, dass Danny dort drin festsaß, und ... «
    »Nichts gegen deine Mutterinstinkte, Shawna, aber sei in Zukunft etwas vorsichtiger. Du solltest heiraten, selber Babies kriegen und dich nicht mehr um alle Kinder dieser Welt kümmern. «
    »Zum Glück hast du keine Zeit gefunden, eine Familie zu gründen. Du wärst ein miserabler, kaltherziger Vater. «
    »Zumindest weiß ich, dass ich nicht die ganze Welt retten kann.«
    »Nur ein einziges Kind war in Gefahr. Nicht die ganze Welt.«
    »Jedenfalls wirst du das Bergwerk nicht mehr betreten.«
    »Aber dazu bin ich verpflichtet, da ich hier die Herrin bin ... «
    »Das bist du nicht.«
    »Meine Position hängt nicht vom Diktat der Douglas ab«, erklärte sie ärgerlich. »Auf Wunsch meines Vaters befehlige ich den Clan MacGinnis, und ich bin es leid, mit gottverdammten Männern über diese Tatsache zu streiten.«
    »Selbst wenn du die Königin wärst - solange ich lebe, wirst du nicht mehr ins Bergwerk gehen.«
    »Du lebst nicht, denn du ziehst es vor, für tot zu gelten.«
    »Soll ich dir zeigen, wie lebendig ich bin?«
    Plötzlich presste er sie gegen die Wand, schlang die Finger in ihr Haar und zwang sie, ihn anzuschauen. Sie zitterte am ganzen Körper. Nur wegen der kalten Steinmauer, redete sie sich ein und versuchte seinen Blick möglichst gelassen zu erwidern. »Fünf Jahre lang warst du tot. Und da du beschlossen hast, tot zu bleiben, kannst du hier keine Macht ausüben.«
    »Glaub mir, ich bin eine sehr mächtige Leiche - zumindest, was dich betrifft, Lady.«
    »Wenn du dich so sehr um mich sorgst«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »warum bist du dann erst nach fünf endlosen Jahren von den Toten zurückgekehrt?«
    Sofort bereute sie ihre Worte, denn sie sah, wie sich seine Kinnmuskeln anspannten. »Gewisse Umstände entzogen sich meiner Kontrolle«, erklärte er tonlos und grub die Finger noch fester in ihr Haar. »Erinnere mich lieber nicht an den Ort, wo ich den Großteil dieser fünf Jahre verbracht habe.«
    Seine eisige Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »In der Hölle ... « , wisperte sie.
    »Ja, in der Hölle.«
    »Wie du in deine Hölle geraten bist, weiß ich nicht. Aber glaub mir, keiner meiner Verwandten kam damals in die Stallkammer. Zu einer solchen Tat wären sie unfähig. Heute hättest du ihnen im Schacht zuschauen sollen. Ohne Rücksicht auf die eigene Gefahr befreiten sie die verschütteten Männer ... «
    »Oh, ich habe sie beobachtet.«
    »Du kannst nicht alles sehen.«
    »Viel mehr, als du denkst.«
    »Seit jener Nacht wurde ich nicht

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