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Die Schrift in Flammen

Titel: Die Schrift in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miklós Bánffy
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und blickte nur starr vor sich hin, er ging und ging. Und als wäre er innerlich ganz leer, als wäre nur noch seine Hülle da, so gab es drinnen in seinem Hirn und seiner Seele keinen Gedanken, kein Gefühl, kein Leben und nicht einmal Schmerz.
    Am Morgen fand er sich im Volkspark wieder. Wie er dort hingelangt war, wusste er nicht. Er fühlte sich furchtbar müde. Seine dünnen Lackschuhe waren zerrissen. Er bestieg die erste Straßenbahn, die noch mit brennendem Licht ratternd vorfuhr; so kehrte er heim.

    17 Die direkten Reden zwischen Klára und Montorio deutsch im Original (A.d.Ü.)

    18 Deutsch im Original (A.d.Ü.)

    19 Dieser Satz von Kollonich und etliche (doch nicht alle) in den nachfolgenden Dialogen deutsch im Original (A.d.Ü.)

    20 Dieser Satz von Kollonich und etliche (doch nicht alle) in den nachfolgenden Dialogen deutsch im Original (A.d.Ü.)

    21 Dieser Satz von Kollonich und etliche (doch nicht alle) in den nachfolgenden Dialogen deutsch im Original (A.d.Ü.)

    22 Der ganze Satz deutsch im Original (A.d.Ü.)

V.
    Die Lubiánszkys gaben eine Woche später als letzte festliche Veranstaltung der Saison eine abendliche Gardenparty in ihrer Villa im Fasor – der »Baum-Allee«.
    Gatte und Gattin hatten es so ausgetüftelt. Dies sei die beste Lösung: Niemand könne danach sagen, sie hätten die vielen erhaltenen Einladungen nicht erwidert, und da etliche, die das Ende der Rennsaison nicht abzuwarten pflegten, bereits aufs Land verreist waren, würde es nicht allzu viele Gäste geben, sie brauchten beim Nachtessen und beim Champagner nicht für eine Unmenge von Menschen besorgt zu sein, das Ganze lasse sich billiger überstehen, und doch könnten sie sich darauf berufen, dass sie, so wie es sich gehöre, jedermann eingeladen hätten. Die Blumen, die man zur Dekoration brauchte, waren zu dieser Zeit schon billiger, ebenso die Erdbeeren; auch mit den Zigeunermusikanten ließ sich nun feilschen. Dies aber galt als ein gewichtiger Gesichtspunkt, denn die Eheleute Lubiánszky waren zwar vermögende, aber auch sparsame und kluge Menschen. Die Gästeschar würde bestens im Garten Platz finden und im Freien tanzen können, während die beiden Salons und das Esszimmer in der Villa dafür zu eng gewesen wären; zu einem früheren Zeitpunkt, da die Nächte noch kühl sind, hätte man den Ball im Park-Klub veranstalten müssen, was eine ganz und gar überflüssige Geldverschwendung gewesen wäre.
    Frau Berédy traf, entgegen ihren Gewohnheiten, unter den Ersten bei der Villa ein. Sie kam allein. Ihre übliche Hofhaltung hatte sie nicht mitgebracht, sondern ihr befohlen, wegzubleiben. »Was sollten Sie dort? Es wird schrecklich langweilig sein! Auch ich bleibe nicht lange!« Solche Dinge hatte sie gesagt, und da ihre Umgebung sehr wohlerzogen war, wurde sie nun weder vom alten Szelepcsényi begleitet, noch von Devereux, von d’Orly oder György Solymár, ihrem Hausdichter, der ohnehin keine größeren Gesellschaften zu besuchen pflegte. Sie wollte da allein sein.
    Sie hatte ihren Grund.
    Am gleichen Nachmittag war bei ihr ein Telegramm aus Simonvásár eingetroffen, in welchem Wárday ihr seine Verlobung mit Klára Kollonich meldete. Die schöne Fanny hatte ihm dazu die Erlaubnis erteilt. Es war fünf Tage her, dass sie Imre Wárday aus ihrem Dienst entlassen hatte.

    Sehr schön und vornehm hatte sie es angestellt. Sie hatten sich in der Döbrentei-Straße, in der Garçonnière des jungen Mannes befunden. Fanny, zum Aufbruch bereit, hatte sich schon angezogen, einzig den Hut noch nicht aufgesetzt, und nun wandte sie sich an Imre Wárday, der, einen seidenen Schlafrock um den nackten Leib, auf der zerwühlten Ottomane eine Zigarette rauchte und sich in wohlverdienter Ruhe an die Kissen lehnte.
    »Warum eigentlich heiratest du nicht Klára Kollonich?«, fragte die Frau unerwartet und im natürlichsten Ton der Welt.
    »Ich … die Klára?«, wunderte sich der junge Mann.
    »Aber ja. Das wäre eine ganz kluge Sache. Sie ist eine gute Partie, und du gefällst ihr. Und dir gefällt sie auch, warum also nicht?«
    »Aber meine süße Fanny, ich liebe nur dich … wirklich … und ich denke nicht einmal …«
    »Schon gut. Das zwischen uns kann ja schließlich nicht ewig dauern, nicht wahr?«
    Imre setzte sich auf: »Aber meine süße Fanny …!«
    Die Frau strich leichthin über die Wange des Mannes, und als sie beim Kinn anlangte, kniff sie ihn und hielt ihn an einer Hautfalte fest, wie man das mit kleinen Kindern zu

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