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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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einem Sack Gerste über der Schulter. Der Oger wirkte angespannt, und Max vermutete, dass er über den Ärger Bescheid wusste, den Mum und Bellagrog hatten. Der Oger knurrte ein Hallo, ging aber weiter in die hintere Küche und schloss die Tür hinter sich.
    »Ist Bob okay?«, erkundigte sich Max.

    »Oh ja, es geht ihm gut«, antwortete Mr McDaniels und goss sich einen Kaffee ein. »Er macht sich Sorgen um Mum. Wir sind natürlich unterbesetzt ohne die Hexen, aber wir bekommen das schon hin – es gibt eine Menge Bewerbungen für die Küchenarbeit. Alle möchten sich ihr Gold verdienen, jetzt, wo alles etwas kostet.«
    »Das heißt, ihr nehmt jetzt Geld für Essen und Trinken?«, fragte Max.
    »Das werden wir«, nickte Mr McDaniels. »Die Bauern können nicht umsonst arbeiten, Max. Sie brauchen Geld, um Geräte und Kleidung und alles Mögliche zu kaufen. Und wir auch.«
    »Wie viel für den Kaffee?«, grinste Max schwach.
    »Der geht auf mich, du Geldsack«, gab Mr McDaniels zurück.
    »Und ich dachte, du sparst, um mir ein Auto zu kaufen«, witzelte Max.
    »Was zum Geier ist ein Auto?«, wunderte sich sein Vater. »Ist das teuer?«
    »Ach nichts.« Max’ Lächeln erlosch. »Vergiss es. Aber ich brauche deinen Rat wegen Julie. Glaubst du, sie hat mit mir Schluss gemacht?«
    »Nein«, antwortete sein Vater. »Aber da du sie einfach allein hast weggehen lassen, denkt sie vielleicht darüber nach.«
    »Aber ich dachte, sie will alleine sein.«
    »Nein«, widersprach Scott McDaniels. »Sie wollte, dass du ihr nachgehst. Du solltest ihr zeigen, dass dir etwas an ihren Gefühlen liegt und du sie in den nächsten Wochen vermissen wirst.«
    »Nun, dazu ist es jetzt zu spät«, seufzte Max und betrachtete durch die Fenster den frühen Morgen. »Warum hat sie nicht einfach gesagt, was sie meint? Warum kann sie nicht direkt sein?«

    »Sie war direkt«, amüsierte sich Mr McDaniels. »Sie hat nur eine andere Sprache gesprochen. Das kommt häufiger vor zwischen Jungen und Mädchen. Aber sie ist nicht die Einzige, die dich vermissen wird, Junge.«
    »Ich weiß. Ich werde dich auch vermissen. Kommst du klar?«, fragte Max.
    Sein Vater brachte ein Ja, sicher hervor, stand auf und stellte saubere Kaffeetassen auf ein Tablett, das in den Speisesaal gebracht werden sollte. Dann suchte er etwas aus seiner Brieftasche und drückte es Max in die Hand. Es war ein kleines, leeres Stück Papier, geknickt und verbogen, als wäre es viele Male in die Hand genommen worden.
    »Ich komme schon klar«, brummte sein Vater. »Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, dass du einfach so ins Nichts verschwindest. Aber ich möchte dich um einen Gefallen bitten auf deiner Expedition.«
    »Was denn?«, fragte Max, immer noch das leere Papier betrachtend.
    »Wenn du irgendwo einen hübschen Ort findest – einen Baum oder einen kleinen Hügel an einem See, würdest du das da dann bitte dort für mich vergraben?«
    »Natürlich. Aber was ist das?«
    »Ein Foto deiner Mutter«, erklärte Mr McDaniels. »Es ist das Letzte, was verblasst ist. Jetzt habe ich keines mehr, und es ist einfach eine Qual, sie zu behalten. Sie sind alle blank und weiß, als hätte Bryn nie existiert. Die anderen habe ich weggeworfen, aber ich möchte, dass das letzte an irgendeinem schönen Ort draußen in der Welt schläft. Wirst du das für mich tun?«
    »Natürlich, Dad.«
    Die beiden verabschiedeten sich und Max nahm das verblasste Foto seiner Mutter, wickelte es in einen Fetzen Stoff und steckte es in seinen wollenen Mantel.

    Ein paar Minuten später hatte sich Max seine Tasche über die Schulter geworfen und stieg die Treppe des Herrenhauses hinunter. Unten an den Eschen am Springbrunnen stampften ein Dutzend gesattelte Pferde den Morgentau von ihren Hufen. Cooper saß auf einem nervösen Appaloosa und hielt die Zügel eines glänzend schwarzen Arabers.
    Max eilte die Stufen hinunter, nickte dem Roten Dienst zu und befestigte seine Tasche am Sattel des Arabers. Die anderen grüßten zurück, doch es war kein sehr gesprächiger Haufen, mit Ausnahme von Xiùmĕi, einer zerknitterten, rundlichen, kleinen Chinesin mit einem großmütterlichen Gesicht, das nicht zu den Geschichten passen wollte, die Max von ihr gehört hatte und in denen sie britische Opiumschiffe niedergebrannt, rivalisierende Warlords ermordet und einen besonders ruchlosen Clan von Vampiren aus ihrer Heimatprovinz vertrieben hatte. Sie wiegte sich spielerisch in ihrem Sattel, reckte ihr Altersbäuchlein vor

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