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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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spät, also würde er das Beste daraus machen müssen. Er griff nach dem größten Teil und wunderte sich über die vielen Schnallen.
     
    Der Weg vom Observatorium zum Foyer des Herrenhauses war unendlich lang und grell beleuchtet. Max kam an vielen Hexenmeistern, Hexen, Vampiren und Geistern vorbei, die im Gespräch innehielten, um ihn anzustarren.
    Manche von ihnen sahen zwar den federgeschmückten Hut und die Räubermaske, doch alle Blicke wurden magisch von einem riesigen samtenen Hummerschwanz angezogen, der hinter ihm her wedelte und hüpfte. Dieser Schwanz saß an einem Brustkorb mit spindeldürren Beinen, den sich Max wie einen Gürtel um den Bauch geschnallt hatte. Unterwegs stellte er sich den Mann mit dem Kopf und den Scheren vor, der das Kostüm gleichzeitig mit ihm entdeckt hatte. Es war ein harter, unentschiedener Kampf gewesen, aber Max war fest entschlossen, der coolste halbe Hummer der Halloween-Geschichte zu werden. Er nickte einem als Kürbis verkleideten Jungen zu, der ihn mit offenem Mund anstarrte, und marschierte weiter.
    Julie wartete im Foyer auf ihn. Sie war schwarz gekleidet, mit einer Augenklappe und einer schwarzen Bandana – eine Art Pirat, falls Piraten rosa Lippenstift trugen. Max bewunderte ihre Zurückhaltung.
    »Fröhliches Halloween«, wünschte sie ihm und küsste
ihn auf die Wange. »Und jetzt dreh dich bitte mal um, damit ich dein Kostüm in voller Schönheit bewundern kann.«
    »Das war das Beste, was …«, begann Max, aber Julie hob den Finger.
    »Pssst«, machte sie augenzwinkernd. »Weißt du, als ich dir in letzter Minute meine Bitte mitgeteilt habe, habe ich geglaubt, dass du vielleicht ein Landstreicherkostüm auftreibst. Oder dass du als Geist kommst. Aber ein maskierter Hummer-Priester? Max McDaniels, das übersteigt meine kühnsten Hoffnungen und Träume!«
    Vor dem Haus hatten die Magier den Regen verscheucht. Die mondhellen Wolken sahen aus wie Zuckerwatte und waren zu geisterhaften Halloween-Bildern geformt worden, die still über den Campus schwebten. Darunter waren Tausende von Kürbislaternen angezündet worden. Manche davon zogen Fratzen, manche heulten die Vorbeigehenden an und einige kreisten einfach nur umher.
    »Was da beim Prozess passiert ist, ist schrecklich«, fand Julie. »Dieser Irrsinn mit der Werkstatt. Ich wollte dich hinterher noch sprechen, aber bei der ganzen Aufregung …«
    »Schon gut«, meinte Max. »Wirklich. Bei allem, was hier los ist, ist die Sorge darüber, was die Werkstatt im Schilde führt, wirklich eine Kleinigkeit.« Er warf einen düsteren Blick auf Gràvenmuir. Alle Türen und Fenster waren weit geöffnet und ließen Blicke in Ballsäle und Salons zu. Auf ein großes weißes Banner, das hoch über dem Dach der Botschaft flatterte, war Astaroths Siegel genäht worden. Max starrte die Fahne an – ein letzter Schlag für Rowan, das in ihrem Schatten weitermachte.
    »Komm«, forderte Julie ihn auf. »Heute Abend wollen wir uns amüsieren.«
    Sie führte ihn zu einem Tanzboden zwischen dem Alten Tom und Maggie. Auf Maggies Stufen spielten ein Dutzend
Musiker Saxophon und Klarinetten, Posaunen und Trompeten.
    Max hatte keine Ahnung vom Tanzen, aber Julie fand sich schnell hinein. Er versuchte, mit ihr Schritt zu halten, aber es war nicht so einfach, den Bewegungen zu folgen, und die unförmige Hummerschwanzprothese erleichterte die Sache nicht gerade. Trotz seiner Bemühungen fegte der Schwanz seine Nachbarn zur Seite, wodurch er genauso viel Zeit mit Entschuldigungen verbrachte wie mit Tanzen. Die meisten seiner Mittänzer lachten über die gelegentlichen Püffe und Schubser. Nur ein hummerköpfiger Herr schien der Meinung zu sein, Max hätte ihn mit Absicht gestoßen, und eskortierte seine Frau entrüstet von dannen.
    Während Max und Julie ihren Spaß hatten, amüsierte sich doch niemand besser als Mr McDaniels. Der Schweiß lief ihm über das Gesicht, wenn er mit einer oder gelegentlich auch zwei Partnerinnen gleichzeitig tanzte. Für einen so großen Mann war er erstaunlich leichtfüßig, und er bemühte sich, Cynthia und Sarah die komplizierteren Schritte beizubringen. Doch irgendwann brauchte er eine Pause und verließ die Tanzfläche. Am Rand stehend, wischte er sich über die Stirn und tappte mit dem Fuß im Takt zur Musik. Als er Julie und Max entdeckte, winkte er sie zu sich.
    »Puh«, stöhnte er außer Atem und wedelte sich Luft zu. »Ich wusste gar nicht, dass du so ein guter Tänzer bist, Max.«
    »Bin ich auch

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