Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)
Lehrerpult.
Ida dachte daran, wie gerne sie mit Jo zusammenkommen würde, und drückte sich fest beide Daumen.
Miss Cornfield mischte die Lose.
Ida schaute hinüber zu Jo. Jo hopste albern auf seinem Stuhl auf und ab und grinste. Danach tuschelte er mit Silas. Beide prusteten laut los.
Ida senkte schnell den Blick.
Miss Cornfield zog den ersten Zettel aus der Salatschüssel.
„Helene“, las sie laut vor. Sie griff in die Brotzeitbox. „Max“, entzifferte sie.
Ein Paar nach dem anderen wurde ausgelost. Idas Herz klopfte wie wild. Sie warf einen letzten Blick nach hinten zu Jo, da wurde ihr Name auch schon aufgerufen.
Ihr Herz raste. Miss Cornfield mischte die Zettel mit den Jungennamen kräftig durch, dann nahm sie einen. Als sie „Benni“ vorlas, ließ Ida ihren Kopf auf die Tischplatte fallen. Benni war wirklich der Letzte, mit dem sie zusammenarbeiten wollte. Jo kam mit Sibel zusammen.
8. Kapitel
Post von der magischen Zoohandlung
Als Benni am Samstagmorgen im Schlafanzug zum Briefschlitz schlurfte, um für seinen Vater die Zeitung zu holen, erlebte er eine Überraschung. Zwischen den Zeitungsseiten steckte eine Postkarte. Sie rutschte ihm entgegen, als er die Zeitung aus dem viel zu engen Metallschlitz zog.
Auf der Postkarte stand in neongrünen Buchstaben:
Die anderen Wörter verschwammen vor seinen Augen. Als er noch einmal auf die Karte schaute, stand da nur noch:
Schlangengurken, diese Woche im Sonderangebot.
Das Kilo für 99 Cent.
Benni rieb sich die Augen. Verschlafen tapste er zurück an den Frühstückstisch. Es war ein Mahagoni-Tisch mit geschwungenen Füßen. Seine Eltern, die älter waren als andere Eltern, liebten Antiquitäten. Die ganze Wohnung hing voller Ölbilder mit Goldrahmen und überall lagen feine Teppiche herum.
Nur sein Kinderzimmer durfte Benni einrichten, wie er wollte. Dort hatte er einen Sitzsack, auf dem er lümmelte, wenn er „Die dritte Dimension“ im Radio anhörte. Dort hatte er Stapel von zerfledderten Comicheften, mit denen ihn sein Onkel Johnnie regelmäßig versorgte, und dort hatte er sein gemütliches Piratenbett.
Er gab seinem Vater die Zeitung, nahm sich einen Erdbeerjoghurt und wollte den Deckel abmachen. Halt! Da stand schon wieder was! Benni las:
Benni riss die Augen auf. Jetzt blinkten die Buchstaben sogar!
„Post von der magischen Zoohandlung“, rief er. „Von Mr. Morrison!“ Er riss den Aludeckel ab und hätte dabei fast sein Glas Milch umgestoßen. „Schau mal, Papa!“ Vor Aufregung hatte er komplett vergessen, dass er vor acht Tagen einen Schwur geleistet hatte. Einen Schwur, der besagte, dass er mit niemandem über die magische Zoohandlung reden durfte.
Sein Vater streckte kurz den Kopf hinter der Zeitung vor. „Ungeöffnet mindestens haltbar bis siehe Bodendeckel“, las er laut.
Benni starrte auf den Deckel. Die Buchstaben waren verschwunden.
„Wer ist dieser Mr. Morrison?“, fragte sein Vater interessiert.
„Ach niemand“, antwortete Benni verwirrt.
Ida bekam die Nachricht zwei Stunden später. Die Sonne schien. Ida saß wieder einmal auf dem Fensterbrett ihres Kinderzimmers und spielte auf dem Handy eine Runde „Mäusejagd“. Das Handy gehörte der Familie und lag immer griffbereit auf dem Telefontisch. Jeder, der es brauchte, durfte es nehmen.
Ida hatte das Spiel schon tausendmal bis zum Ende gespielt. Es interessierte sie gar nicht. In Wirklichkeit wartete sie sehnsüchtig auf eine SMS von Miriam. Sie hatte sich noch immer nicht gemeldet. Ida war gerade im dritten Level, als das Spiel unterbrochen wurde.
„Neue Nachricht eingetroffen“, stand da.
Miriam, endlich! Glücklich drückte Ida auf „Nachrichten lesen“ und stutzte.
Der Absender lautete:
Mister Mortimer Morrison, Magische Zoohandlung
Ida murmelte die Worte laut vor sich hin.
Ida klickte auf die nächste Taste. Die Buchstaben rutschten von der ersten in die zweite Zeile und wieder zurück.
Ida verstand gar nichts. Sie schloss das Programm und versuchte es gleich noch einmal.
Diesmal klappte es besser. Auf einmal standen die Buchstaben schön säuberlich hintereinander. Nur die Zwischenräume hatte Mr. Morrison nicht richtig hinbekommen.
AnIdakronenberg
Erst beim zweiten Lesen kapierte Ida, dass sie die Wörter trennen musste. Mit großen Augen entzifferte sie die geheimnisvolle Nachricht, Wort für Wort.
Diemagischezoohandlungteiltmitdas auswahlverfahrenlaeuft. DugehoerstzudenerstenbeidenKinderndieein magischestierbekommen.
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