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Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Auer
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erzählte.
    Henrietta, die auf seinem Schoß saß, konnte es nicht fassen. „Der hat dir dein Thema weggeschnappt!“, empörte sie sich. „So eine Gemeinheit.“ Doch dann hob sie den Kopf. „He, was erzählt der denn da für einen Quatsch?“
    Jo sprach über berühmte Seeräuber. „Das Kämpfen war Männersache“, sagte er gerade. „Und zu essen gab es jeden Tag Schildkrötenfleisch.“
    Henrietta kreischte entsetzt auf.
    Da hob Benni die Hand. Miss Cornfield rief ihn auf. Benni sagte: „Stimmt nicht ganz, es gab auch berühmte Piratinnen. Anne Bonny zum Beispiel. Oder Mary Read. Die beiden haben in Männerkleidern gekämpft und viele Schlachten gewonnen. Der Speiseplan war übrigens ziemlich abwechslungsreich. Es gab Hühner an Bord, die Eier legten. Zitronen hatten die Piraten auch dabei, wegen der Vitamine. Und Fische holten sie sich täglich aus dem Meer. Schildkrötenfleisch gab es eher selten.“ Nur er hörte, wie Henrietta erleichtert seufzte.
    Ida blieb der Mund offen stehen. Was Benni da erzählte, war interessanter als alles, was sie über Atomkraft wusste.
    Ob Rabbat Recht hatte? Vielleicht war er doch nicht so doof, wie sie dachte?
    Jo stand ganz verdattert an der Tafel und hatte keine Ahnung, wie er weitermachen sollte. Sein Kopf war rot angelaufen, seine Arme hingen schlaff herab. Da half ihm auch das „Wir sind Weltmeister“-T-Shirt nicht.
    Sein Handgelenk war noch immer eingebunden. Er tat Ida leid.
    „Armer Jo“, flüsterte sie. „Sogar wenn er sauer ist, sieht er süß aus.“
    Sie drehte verträumt an ihrer roten Haarsträhne und lächelte ihn an. Jo lächelte verlegen zurück.
    „Benni, das gibt eine mündliche Eins“, sagte Miss Cornfield zufrieden.
    Jo und Sibel aber mussten das Referat wiederholen. „Wegen schlampiger Vorbereitung“, wie Miss Cornfield sagte. „Sucht euch ein neues Thema.“
    Sie machte sich eine Notiz im Klassenbuch und kritzelte etwas auf zwei Zettel. „Bitte zu Hause unterschreiben lassen“, sagte sie und drückte die Zettel Jo und Sibel in die Hand. Jo warf Benni einen giftigen Blick zu.

16. Kapitel

Der stinkende Zaubertrank
    Am Dienstag begann es auch in der Turnhalle zu stinken. Das war besonders schlimm, weil es dort keine Fenster zum Lüften gab.
    „Was ist das für ein ekelhafter Geruch!“, schimpfte Frau Bergmann. „Wir trainieren lieber draußen.“
    Der Hausmeister kam mit dem Putzen nicht mehr nach. Er konnte noch so viel Duftspray versprühen, es half alles nichts. Der künstliche Lavendelduft war viel zu schwach, um den entsetzlichen Gestank zu vertreiben. Dass es in den Umkleideräumen und in den Toiletten müffelte, war normal. Doch als auch der Musikraum, das Lehrerzimmer und der Computerkeller zu stinken begannen, entschloss sich der Direktor zum Gegenangriff. Er ließ sämtliche Schülerinnen und Schüler in der Pausenhalle aufmarschieren.
    Jo lehnte während der kurzen Ansprache an der hinteren Wand. Als Ida an ihm vorbeiging, fiel ein zusammengeknülltes Stück Papier aus ihrem Schulrucksack. Jo hob es auf.
    „Jemand verpestet mit Absicht die Schule!“, tobte der Direktor vorne. „Ich fordere alle auf, die Augen offen zu halten! Wer etwas Verdächtiges sieht, soll das sofort im Direktorat melden. Die Ehre der Schule steht auf dem Spiel!“
    Damit war die Ansprache zur Verblüffung aller schon zu Ende.
    „So kurz hat er sich noch nie gefasst“, flüsterte Schoki Benni zu. „Er muss wirklich sehr, sehr sauer sein.“
    „Was steckt nur hinter diesem merkwürdigen Gestank?“, fragte Ida Rabbat, als sie zurück zum Klassenzimmer schlenderten.
    Rabbat hob seine Schnauze. „Ich finde, es riecht …“, er schnupperte, „… äußerst interessant! Ich würde sagen, nach vergammeltem Gemüse.“ Rabbat überlegte weiter. „Nach Komposthaufen. Aber das ist noch nicht alles. Es ist noch eine Spur alter Käse dabei, ‚Harzer Roller‘ würde ich sagen, verfaulte Eier …“
    „Igitt!“ Ida sah ihn angewidert an. „Ist das dein Ernst?“
    Rabbat lächelte. „Glaub mir einfach, Rotschopf. Schließlich bin ich ein Fuchs.“

    Als der Direktor mittags nach seinen Kohlrabi-Pflanzen sehen wollte, traf ihn fast der Schlag. Einer der Töpfe war leer. Die schönste Kohlrabi-Pflanze fehlte.
    „Das ist doch die Höhe!“, schimpfte Herr Siegmann. „Der Wettbewerb ist für mich gelaufen.“ Er kochte vor Wut. „Den Täter kriege ich! Wenn ich den erwische, dann fliegt er von der Schule!“ Und genau das gab er in einer Durchsage

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