Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
fragte Schoki und streifte Caspar mit einem etwas neidischen Blick.
Anna-Lena grinste. „Aus dem Radio.“
„Hä?“, wunderte sich Benni.
„Na ja, wisst ihr, nachmittags höre ich immer Radio, ihr kennt die Sendung wahrscheinlich nicht“, berichtete Anna-Lena. „Sie heißt ,Die dritte Dimension‘, ist ziemlich schräg.“
„W-w-was?“, staunte Benni. Er hörte auf zu graben und sah Anna-Lena überrascht an. Das war seine absolute Lieblingssendung! Nie im Leben hätte er gedacht, dass sie so was gut fand! „Und während der Sendung kam dann eine Ankündigung, dass du …?“
„Genau“, nickte Anna-Lena. „Plötzlich gab es eine Unterbrechung. Wie bei einer Staumeldung.“
„Echt?“ Benni hing an ihren Lippen.
„Dann sagte die Radiostimme auf einmal“, sie sprach plötzlich ganz offiziell wie der Ansager des Verkehrsfunks, „Achtung, Achtung, es folgt eine wichtige Nachricht für Anna-Lena Zink. Das Auswahlverfahren läuft. Bald bekommst du ein magisches Tier. Halte dich bereit. Viele Grüße! Die magische Zoohandlung.“ Sie strahlte und drückte Caspar einen Kuss auf das Köpfchen. „Diese Nachricht hat mein Leben verändert.“
Die Klasse arbeitete mit vollem Einsatz. Ida und Miriam fuhren mit dem Schubkarren hin und her. Weil sie dabei dauernd Quatsch machten, fiel ziemlich viel Erde daneben.
Benni, Schoki und Jo kümmerten sich darum, dass die Erde da landete, wo sie hingehörte: in den Löchern. Auch Rabbat half fleißig mit, obwohl er eigentlich lieber Löcher buddelte, als sie zuzuschütten.
Henrietta feuerte Benni an: „Eins – zwei – drei – vier!“
Juri watschelte zwischen den Löchern hin und her, klopfte die Erde hart und nahm zwischendurch ein Bad im Schulteich. Immer wieder fuhr er sich mit dem Flügel übers Gefieder, um es glatt zu streichen.
Schoki musste grinsen. „Der ist genauso eingebildet wie Jo“, raunte er Benni zu. „Sieht aus, wie wenn Jo nach dem Sport seine Frisur richtet.“
Nur Helene stand schmollend am Eingangstor und rührte keinen Finger. Beleidigt dachte sie an ihre Rolle: Köchin, von wegen.
12. Kapitel
Schoki bekommt ein Paket
Am Montagabend ging Schoki mit zu Benni nach Hause. Er hatte seinem Opa am Morgen einen Zettel auf dem Küchentisch hinterlassen.
Schlafe heute
bei Benni in der
Lerchenfeldstraße 46.
„Und morgen schlaf ich auch bei dir. So lange, bis meine Mutter wieder da ist“, murrte Schoki.
Henrietta war zunächst nicht sehr erfreut über den Besuch. „Reiche ich dir etwa nicht mehr?“, fragte sie. Aber als die Schildkröte sah, wie viel Kummer Schoki mit sich herumschleppte, räumte sie großzügig ihren Stammplatz auf Bennis Sitzsack.
Bennis Eltern hatten nichts gegen den Besuch. Frau Schubert führte ein kurzes Telefonat mit Schokis Opa, damit war das für sie erledigt.
Den ganzen Abend saß Schoki vor dem Radio und hoffte darin die Ankündigung eines magischen Tieres zu hören. Aber da war nichts.
Bis dann am Dienstag nach der Schule doch etwas ganz und gar Außergewöhnliches geschah.
Schoki, Benni und Henrietta trödelten gerade nach Hause. Henrietta wollte unbedingt selbst zu Fuß gehen, um ein paar Gänseblümchen zu naschen.
Zwischendurch hob Benni sie hoch und übte mit ihr lesen. „Was steht da?“, fragte er und deutete auf die kleine Infotafel unter einem Straßenschild.
„Friedrich Schiller“, buchstabierte Henrietta stolz. „Großer Dicker.“
„Großer Dichter!“, korrigierte Benni streng. Plötzlich knatterte ihnen ein lauter Motor entgegen. „Das ist Mr. Morrisons Omnibus!“, rief Benni.
Tatsächlich! Pinkie, die Elster, saß auf dem Armaturenbrett und winkte fröhlich durch die Windschutzscheibe. Mr. Morrison sang hinter dem Steuer laut vor sich hin. Das Fenster war halb heruntergekurbelt, so dass die Melodie zu hören war. „Oh, dieses schöne alte Lied!“, rief Henrietta. „Das habe ich aber lange nicht mehr gehört!“ Sie trällerte begeistert mit. „Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon …“
Benni und Schoki liefen dem Bus aufgeregt entgegen. Benni formte seine Hände zu einem Trichter und brüllte: „Haben Sie Ashanti schon gefunden?“
Mr. Morrison schüttelte den Kopf und kurbelte das Fenster ein Stück weiter nach unten. „Hollari, hollari, hollarooo!“, sang er im Vorbeifahren. Er drückte auf die Hupe. „Aus der Baaaahn!“, rief er laut.
Der Omnibus rumpelte an ihnen vorbei.
Hinten hatte der Bus ein Gepäckfach mit Klappe. Die Klappe öffnete
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