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Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Auer
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vorne. „Ich verstehe es, ehrlich zu kämpfen! Man sagt, ich bin der beste aller Bogenschützen, und ich kann nur sagen: wohl gesprochen!“

    Helene spannte den Bogen noch weiter. Und dann, aus Versehen, schoss sie den Pfeil ab. Er landete in der Landkarte, die neben der Tafel stand. Mitten in der Lüneburger Heide blieb er stecken.
    Helene lief rot an, alle mussten lachen.
    Anna-Lena trug einen Rock und ein orangefarbenes T-Shirt. Sie sah überhaupt nicht aus wie ein Held. Keiner aus der Klasse hörte, was Caspar seiner Gefährtin zuraunte: „Knips die Sterne an, Prinzessin! Das Spiel beginnt!“
    Anna-Lena trat vor die Klasse. Erst war ihre Stimme ganz leise. „Die Welt ist ungerecht“, sagte sie und schaute in Helenes Richtung. „Ich möchte, dass jeder mit jedem gut auskommt! Es, äh …“
    Wie schon früher, kam Anna-Lena auch diesmal ins Stottern. Aber jetzt hatte sie Caspar. Kaum einer sah, dass das Chamäleon die ganze Zeit auf ihrer Schulter saß. „Es ist an der Zeit …“, flüsterte er.
    Anna-Lenas Stimme wurde fester. „Es ist an der Zeit, eine Rechnung zu begleichen!“ Alle schauten verblüfft zu, wie sich die stille Anna-Lena in einen stolzen Räuberhauptmann verwandelte. „Dazu brauche ich Verbündete, tapfere Mannen. Wer möchte mit mir ziehen?“
    Sie setzte Caspar auf den Boden.
    Das Chamäleon blieb immer in Anna-Lenas Nähe. Und so, wie sich Caspar an seine Umgebung anpasste, mal grün, mal blau, mal rosa wurde, je nachdem, an welcher Schultasche er gerade vorbeitrippelte, so verwandelte sich auch seine Besitzerin. Mal ballte sie die Faust vor Zorn, mal scheuchte sie ihre Männer herum, dann wieder zitterte sie vor Angst.
    „Wir müssen von hier verschwinden“, flüsterte Caspar und alle in der Klasse hörten Anna-Lena sagen: „Wir müssen von hier verschwinden! Freunde! Ab in die Höhle!“ Sie duckte sich und kroch hinter die Deutschlandkarte, Caspar hinterher.
    Zum Schluss kam die Liebesszene zwischen Robin Hood und Marian. Als Anna-Lena Luna zurief: „Wir werden uns niemals wiedersehen, meine geliebte Lady!“, blieb sogar Silas der blöde Spruch im Hals stecken.
    „Große Klasse, Prinzessin!“, sagte Caspar zufrieden.
    Jeder schrieb einen Namen auf einen Zettel, dann wurde gezählt. Am Schluss gab es 23 Stimmen für Anna-Lena, eine Stimme für Helene und eine Enthaltung.
    Helene, entschied Miss Cornfield, sollte die Köchin spielen.

    Nach der Theaterprobe musste sich Miss Cornfields Klasse wieder um die Löcher im Schulgarten kümmern.
    „Vielleicht stammen die Löcher von Riesen, die sich eine Minigolfanlage bauen wollen!“, rief Anna-Lena übermütig, während sie zusammen mit Luna die Treppe hinunterhüpfte. „Für jedes Loch, das sie treffen, gibt es 100 Punkte.“ Sie war fröhlich und lebendig wie nie zuvor.
    Caspar hing an ihrem Arm und japste: „Hupsi-pupsi, nicht so schnell, ich fall gleich runter.“
    Da nahm Anna-Lena das kleine Chamäleon von ihrem Arm und setzte ihn sich auf den Kopf. „So besser?“, kicherte sie.
    Schoki und Benni trödelten hinterher. Schoki hatte seine Strickmütze weit nach unten gezogen. Konnte er überhaupt etwas sehen?
    „Was ist denn mit dir los, Schoki?“, erkundigte sich Miss Cornfield. „Du bist in letzter Zeit so still, ist irgendwas?“
    „Nee“, brummelte Schoki unter seiner Strickmütze hervor.
    „Seine Mutter ist nicht da“, verriet Benni. „Er muss bei seinem Opa wohnen. Und der ist ziemlich doof.“
    Schoki zog sich die Strickmütze noch tiefer über die Augen.

    Als sie auf die große Schulwiese traten, sahen sie, wie Herr Wondraschek und der Direktor in einen Streit verwickelt waren. Der Hausmeister hatte genug davon, sich die Nächte mit Wacheschieben um die Ohren zu schlagen. Kaum sah er nicht hin, kamen wieder neue Löcher hinzu.
    „Wenn dieser Wahnsinn nicht bald ein Ende hat, fahr ich auf Kur“, drohte er seinem Chef. „Das rät mir mein Hausarzt schon lange.“
    „Was soll ich denn tun?“, rief der Direktor verzweifelt. „Ich habe die Schulbehörde informiert! Die nehmen uns doch gar nicht ernst!“
    Alle Schüler stellten sich in einer langen Reihe am Holzschuppen an. Miss Cornfield verteilte die Aufgaben. „Ihr nehmt euch die Ecke im hinteren Schulgarten vor“, sagte sie zu der einen Gruppe und „Ihr kümmert euch um die Löcher an der Hauswand!“ zu der anderen.
    Benni und Schoki buddelten neben Anna-Lena.
    „Wie hast du eigentlich davon erfahren, dass du dein magisches Tier bekommst?“,

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