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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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kennenzulernen, April.« Mrs Osbourne nahm ihre Hand und tätschelte sie. »Wir haben uns schon einige Male mit Ihrer Mutter getroffen. Sie spricht ständig von Ihnen und wie gut Sie sich in der Schule machen.«
    April glaubte zu sehen, wie Miss Holden bei dieser Bemerkung eine Augenbraue hochzog, aber vielleicht bildete sie es sich auch nur ein.
    »Wenn es irgendetwas gibt, das wir für Sie tun können – ein Wort von Ihnen genügt«, sagte Mr Osbourne und berührte flüchtig ihren Arm.
    April nickte höflich. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie mir immer noch so bereitwillig Ihre Hilfe anbieten würden, wenn Sie wüssten, was Caro und ich schon alles über Sie gesagt haben, dachte sie und sagte laut: »Vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Es ist im Moment sehr wichtig für meine Mutter zu spüren, dass es Menschen gibt, die sich um sie sorgen.«
    »Aber natürlich«, sagte Mrs Osbourne. »Ich komme nächste Woche einmal vorbei, wenn es ihr, äh, ein bisschen besser geht.«
    Mr Osbourne tippte auf seine Armbanduhr. »Bitte entschuldigen Sie uns jetzt, April, aber wir werden leider noch woanders erwartet.«
    »Dinner bei den Camerons – eine ziemlich langweilige Angelegenheit, aber sozusagen eine gesellschaftliche Pflichtveranstaltung, wenn Sie verstehen, was ich meine. Wir verabschieden uns nur noch rasch von Ihrer lieben Mutter und Ihrem Großvater und überlassen es Ben, Davina später nach Hause zu bringen, dann kann sie noch ein bisschen Zeit mit Ihnen und Ihren Freundinnen verbringen«, erklärte Mrs Osbourne und tätschelte wieder ihre Hand. »Und nächsten Samstag müssen Sie unbedingt auf den Winterball kommen«, fügte sie schon im Gehen hinzu. »Ich weiß, dass Ihnen vermutlich nicht nach Feiern zumute sein wird, aber manchmal ist Ablenkung die beste Medizin. Ich werde Davina bitten, Ihnen eine Einladung zukommen zu lassen.«
    Nachdem die beiden gegangen waren, blieb April allein mit Miss Holden zurück. Sie lächelten sich verlegen an. Offenbar wusste ihre Lehrerin außerhalb der Schule nicht viel mit ihr anzufangen.
    »Und Sie sind mit Mr Sheldon gekommen?«, platzte April schließlich heraus, um das Schweigen zu brechen.
    Die Lehrerin lachte. »Ja, aber nicht als seine Begleiterin, falls es das ist, was Sie wissen wollten. Nein, Ihre Mutter hat Robert – Mr Sheldon – gebeten, mich mitzubringen. Ich habe Ihre Eltern vor einiger Zeit kennengelernt, als sie in der Schule waren, um Sie dort anzumelden. Ich nehme an, Ihre Mutter dachte, Sie könnten vielleicht ein bisschen moralische Unterstützung von einer erfahrenen Pädagogin gebrauchen.« Miss Holden lächelte. »Aber ich glaube, Sie bekommen bereits jede erdenkliche Unterstützung.« Sie deutete mit einem Kopfnicken zur Wohnzimmertür, wo Davina, Fiona und Caro mit betont gleichgültigen Mienen auf Beobachtungsposten standen.
    »Eines noch, April«, sagte die Lehrerin plötzlich und senkte die Stimme. »Ich weiß, das ist nicht der richtige Moment dafür, aber es gibt etwas, worüber ich dringend mit Ihnen sprechen muss, wenn das alles hier vorüber ist.«
    April stöhnte innerlich auf. Nicht noch eine Strafpredigt wegen mangelhafter schulischer Leistungen. Nicht heute!
    »Geht es um die Hausarbeit, die Sie…«
    »Nein, nichts dergleichen, aber es ist wichtig, dass wir uns unterhalten«, unterbrach Miss Holden sie leise. »Ich melde mich bei Ihnen. Passen Sie bis dahin gut auf sich auf, und seien Sie stark. Ihr Vater war ein wunderbarer Mann. Sie können sehr stolz sein auf alles, was er getan hat.«
    Als die Lehrerin gegangen war, blieb April allein in der Küche zurück. Ihr schwirrte der Kopf. Was hat das alles zu bedeuten? Aber viel Zeit blieb ihr nicht, darüber nachzugrübeln, denn kurz darauf stürmten Caro, Davina und Fiona mit besorgten Mienen in den Raum.
    April musste lachen. »Jetzt schaut doch nicht so – Miss Holden hat nichts mit dem Falken, meine Mutter hat sie eingeladen.«
    Caro schüttelte den Kopf. »Vergiss Miss Holden«, sagte sie ernst. »Es geht um etwas anderes.«
    »Worum denn?«, fragte April verwirrt.
    Die drei Mädchen sahen sich an.
    »Um Gabriel«, sagte Fiona. »Er wartet draußen.«

Achtundzwanzigstes Kapitel

    E r saß auf derselben Bank. Der Bank, auf der er und April in der Nacht gesessen hatten, als er mit Kaffee und Donuts unter ihrem Fenster stand. Der Bank, auf der sie in eine Decke gewickelt gewartet hatte, bis der Leichnam ihres Vaters auf einer Bahre herausgetragen wurde. Eine unglaubliche Wut stieg in

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