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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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Verbindung.«
    »Wirklich?« Aprils mulmiges Gefühl schlug in leichte Panik um. »War das Opfer auch diesmal jemand Berühmtes?«
    Ihr Vater schüttelte den Kopf. »Nein. Eine ganz normale junge Frau. Ich weiß noch nicht viel darüber, aber anscheinend weisen die Fälle gewisse Gemeinsamkeiten auf. Was mir allerdings noch viel mehr Sorgen macht, ist… Diesmal ist der Mord ganz in unserer Nähe begangen worden.«
    April setzte sich so hin, dass sie ihren Vater im Blick hatte. »Ganz in unserer Nähe? Wie nah genau?«
    Er zögerte. »Die Leiche wurde auf dem Highgate-Friedhof gefunden… in der Nähe des Eingangs in der Swain’s Lane. Die Polizei hat gestern Abend anonym einen telefonischen Hinweis erhalten.«
    Eine eisige Hand schloss sich um Aprils Herz. Mord? , dachte sie. Aber ich habe doch nur einen verletzten Fuchs gesehen! Plötzlich kam ihr ein Gedanke, und ihre Augen weiteten sich entsetzt. Die riesige Blutlache! Unwillkürlich sah sie auf ihre Hände hinunter. War es womöglich das Blut der jungen Frau gewesen? Oh Gott, bitte nicht…
    »April?«
    Erst in diesem Moment bemerkte sie, dass ihr Vater auf dem Seitenstreifen angehalten hatte.
    »Dad…«
    Er nahm sie wortlos in die Arme und drückte sie fest an sich. April begann zu zittern, als ihr klar wurde, dass sie der armen Frau möglicherweise hätte helfen können, wenn sie nur ein paar Schritte weiter in den Friedhof hineingegangen oder ein paar Minuten früher dort vorbeigekommen wäre… Vielleicht wäre sie dann jetzt aber auch selbst tot.
    »Was ist los, Schatz?«, fragte ihr Vater und strich ihr sanft über die Haare. Obwohl seine Stimme besorgt klang, strahlte er Ruhe und Sicherheit aus. »Warum bist du denn so aufgelöst?«
    »Oh Gott, Dad, ich glaube… Ich hab es gesehen«, flüsterte sie und sah ihn mit großen angsterfüllten Augen an.
    »Was hast du gesehen, Schatz?«
    »Das Blut. Ich glaube, ich bin dort gewesen, kurz nachdem das Mädchen umgebracht wurde.«
    Im Büro des Schulleiters herrschte dafür, dass die Schule ansonsten so ultramodern mit edlem, blank poliertem Holz und blitzendem Chrom eingerichtet war, ein überraschendes Chaos. Zwar waren die Möbel auch hier elegant und teuer, verschwanden aber beinahe unter den vielen Unterlagenstapeln, Aktenbergen und Büchern, die bei Mr Sheldon überall herumlagen, was April irgendwie beruhigend menschlich fand. Die einzige halbwegs freie Fläche im Raum war der Schreibtisch, was allerdings hauptsächlich daran lag, dass der riesige alte Computer des Schulleiters so viel Platz beanspruchte. Wo hat er denn diese alte Kiste her? , fragte April sich erstaunt. Aus einem Museum? Im Büro des Schulleiters einer hochexklusiven Privatschule – und in der Schaltzentrale eines mutmaßlichen genialen, eine gewaltige Weltverschwörung anzettelnden Bond-Bösewichts – hätte sie mehr Hightech erwartet. Zum Beispiel eine Wand voller Flachbildschirme, über die ständig die neuesten Nachrichten aus aller Welt flimmerten. Caro würde extrem enttäuscht sein, wenn sie ihr davon erzählte. Andererseits würde sie wahrscheinlich begeistert sein, wenn sie erfuhr, dass April bereits an ihrem zweiten Schultag ins Büro des Direktors gerufen worden war. Sie hatte sich zwar nichts zuschulden kommen lassen – mal abgesehen davon, dass sie sich dem Verbot ihrer Eltern widersetzt hatte, nach Einbruch der Dunkelheit noch vor die Tür zu gehen –, aber für Außenstehende musste es aussehen, als hätte sie irgendetwas Schlimmes ausgefressen, zumal auch schon die Polizei auf dem Weg hierher war. April blickte sich verstohlen um, in der Hoffnung, vielleicht irgendwelche Hinweise auf verdächtige Machenschaften zu entdecken, die Caros Vermutung bestätigten, doch in den verglasten Vitrinen standen bloß alte Wälzer mit lateinischen Titeln. Nichts, das auf eine internationale Verschwörung schließen ließ. Sie warf einen Blick auf die Wanduhr und stellte fest, dass sie nun schon seit zehn Minuten allein hier rumsaß. Nachdem sie ihrem Vater berichtet hatte, was sie am Abend zuvor gesehen hatte, hatte er darauf bestanden, sofort bei der Polizei anzurufen. »Das klingt, als wäre es wichtig, April«, hatte er ernst gesagt. »Selbst wenn es nichts mit dem Fall zu tun hat, müssen die Behörden über jedes noch so kleine Detail Bescheid wissen, um dieses Monster fassen zu können.«
    Er hatte einen seiner Bekannten bei der Polizei angerufen, der ihm sagte, dass April direkt in der Schule befragt werden würde, um keine

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