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Die Schule der Spielleute

Die Schule der Spielleute

Titel: Die Schule der Spielleute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bonn
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Pferd oder anderem Stallmist, auch nicht nach ranzigem Küchendunst oder als hätte er lange nicht mehr gebadet. Sie schaute sich nach Tamas um. Bär. Das war es. Aber der Ungar war noch im Stall bei seinem Tier.
    Wer war sonst anwesend? Alheit runzelte die Stirn. Franz ging neben ihr. Robert trieb seine Familie vor ihnen her. Meister Wolfram folgte hinter ihnen, mit vorsichtigen Schritten.
    Keiner von ihnen hatte mit dem Bären oder sonst einem Tier zu tun. Meister Wolfram besaß ein Pferd, doch darum kümmerten sich Knechte draußen vor der Stadt.
     
    Meister Wolfram musste an diesem Tag an seinen Schülern verzweifeln. Keiner war bei der Sache. Auch Franz fiel es schwer, an etwas anderes zu denken als an den zerstörten Dudelsack. Alle Feindseligkeiten, die sich in den letzten Tagen ein wenig gelegt hatten, brachen wieder auf. Die Leute stellten sich an, als hätten sie nie etwas von dem gehört, was Meister Wolfram ihnen bisher erklärt hatte.
    Zu allem Überfluss schmerzten Franz die Finger beim Greifen. Die vielen Pausen und Neueinsätze verbesserten das Gefühl nicht. Er überlegte kurz, ob er mit der Drehleier weiterspielen sollte. Doch einerseits fürchtete er den Streit, der in der heutigen Stimmung darüber entbrennen würde, und andererseits bezweifelte er, dass das Drücken der Tasten weniger schmerzhaft wäre.
    Immer wieder rieb er sich verstohlen die Hände. Er wusste nicht, woher die Schmerzen kamen, denn er spielte nicht viel mehr als sonst. Trotzdem musste er etwas dagegen tun. Im Winterquartier hatte er sich daran gewöhnt, dass ihr Gastgeber für jedes kleine Leiden den passenden bissigen Scherz und eine ebenso scharfe Salbe hatte. Aber Philipp Steinhäuser saß fast drei Tagesreisen östlich in Lindenfels und flickte die Knochen der Burgbesatzung.
    Erleichtert sah er auf, als Klaus das Mittagbrot hereinbrachte. Der Kleine stellte seine Last ab und schaute neugierig zu, wie die Spielleute ihre Instrumente beiseite legten.
    Meister Wolfram packte ihn an der Schulter. ťDa ist ja der Lump! Dass du dich noch hier herein wagst!Ť
    Der Junge heulte auf wie ein wildes Tier und riss sich los. In der Tür zum Hof stieß er mit Alheit zusammen, die eben hereinkam. Er trat und schlug um sich, aber sie hielt ihn fest.
    ťWas ist denn los?Ť, fragte sie.
    ťWas gibt es denn?Ť, fragte Burkhard an der Küchentür.
    Da hörte Klaus auf zu heulen und zu schlagen. Angespannt blieb er bei Alheit stehen.
    Meister Wolfram richtete sich auf. ťHast du noch nicht gehört, dass jemand Elbelins Dudelsack zerstört hat? Und dieser Jemand war kein anderer als dein Knecht Klaus!Ť
    Aus der Runde kam Laute des Erstaunens.
    ťGar nicht wahr!Ť, jammerte Klaus.
    Burkhard schaute von einem zum anderen. ťWie kommst du darauf?Ť
    ťIch habe ihn gestern Nachmittag, als es passiert ist, auf dem Dach herumklettern sehen wie ein Affe. So kommt er unbemerkt in alle Räume
    Ť
    Alheit schnappte nach Luft. Dann hatte sie ebenfalls Klaus gesehen. Aber er war nicht in ihrer Schlafkammer gewesen. Das sagte sie auch laut.
    Meister Wolfram wischte ihren Einwand weg. ťDa wird nicht den ganzen Tag jemand gesessen haben.Ť
    Burkhard sah Klaus finster an. ťDu hast auf dem Dach nichts zu suchen, und das weißt du.Ť
    ťWenn es nur das wäreŤ, beharrte Meister Wolfram. ťWer soll Elbelin den Schaden ersetzen?Ť
    ťDer ihn angerichtet hatŤ, entgegnete der Wirt auf der Stelle. ťWo ist der Dudelsack überhaupt?Ť
    ťOben in der SchlafkammerŤ, antwortete Elbelin. ťKomm mit.Ť
    Alheit musste die Tür freigeben. Sie nahm Klaus an der Hand, der sich widerstandslos mitziehen ließ, und folgte den Männern.
    Burkhard betrachtete den Schaden, aber nicht lange. ťDa hat sich einer mit dem Messer zu schaffen gemacht. Das war nicht Klaus.Ť
    ťWer denn sonst?Ť, fragte Meister Wolfram böse. ťIch verlange, dass der Kerl bestraft wird.Ť
    ťGestern haben sich genug Leute über den Lärm aufgeregtŤ, erwiderte Burkhard. ťUnd bist du der Geschädigte?Ť
    Während Alheit gespannt dem Wortwechsel folgte, ruckte Klaus kräftig an ihrer Hand. Noch ehe sie sich nach ihm umdrehen konnte, war er verschwunden, geräuschlos wie der rote Kater. ťHe!Ť, machte Alheit nicht besonders laut.
    ťIch bin der GeschädigteŤ, sagte Elbelin, ťund ich glaube nicht, dass Klaus das hier angerichtet hat.Ť Er wies auf die gesammelten Bruchstücke.
    ťNoch einmal: Wer dann?Ť, wiederholte Wolfram.
    ťJemand, der genau weiß, wie man ein solches Instrument zerlegtŤ,

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