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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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behilflich gewesen war, hatte sich in Luft aufgelöst. Der Soldat trat einen Schritt zurück und stolperte dabei über einen Silberbecher. Er hob ihn auf und schnupperte an dem Rest Flüssigkeit, der sich darin befand. Und da begriff er: Man hatte den Fürsten betäubt! Aber wer hatte das getan?
    Der Soldat lief hinüber zum Kommandozelt. Demónicus war wütend über Ratalas Tod.
    »Die Prinzessin ist nicht im Zelt!«, rief der Soldat, wohl wissend, dass der Überbringer einer solchen Nachricht dem Tode geweiht war. »Fürst Ratala schläft tief und fest und die Prinzessin ist verschwunden!«
    »Was redest du da, Tölpel!«, brummte Demónicus, ungehalten über die verworrenen Worte des Dieners. »Hast du den Verstand verloren?«
    »Ich glaube, jemand hat Prinzessin Alexia entführt, Herr! Und Ratala hat man irgendeinen Zaubertrank in den Becher gegeben!«
    Demónicus heftete seinen durchdringenden Blick auf den Unglücksboten, in der vergeblichen Hoffnung, er würde aus Angst seine Worte widerrufen.

XII
    Der Schatz des Generals
    D ie Schwarze Armee hat existiert!«, behauptet Battaglia. Der General hat uns zu sich nach Hause eingeladen, um uns alles zu erzählen, was er über die verschwundene Armee weiß. »Und es scheint, dass sie tapfer gekämpft hat.«
    Metáfora, Cristóbal und ich sitzen in seinem Arbeitszimmer, das mit Büchern und Erinnerungen an seine Militärzeit dekoriert ist. Es ist alles sehr ordentlich und sauber. So etwas würde auch der Stiftung einmal guttun.
    Der General nimmt einen Ordner aus einem Aktenschrank und fährt fort: »Nach wochenlanger Arbeit und den Besuchen in den beiden Kellerräumen der Stiftung bin ich davon überzeugt, dass es im Mittelalter eine Armee gegeben hat, die als Schwarze Armee bekannt geworden ist. Der Name ist auf ein Symbol zurückzuführen, das sich von denen anderer Armeen maßgeblich unterschied. Auf den Schilden, Helmen und Schwertern der Soldaten war mit schwarzer Tinte ein großes A aufgemalt.«
    »Und haben Sie Beweise dafür, General?«, frage ich.
    »Mehrere. Ich besitze einige mittelalterliche Zeichnungen, die ich bisher nicht einordnen konnte. Aber das, was ich in der Stiftung gesehen habe, hat mir weitergeholfen. Seht euch diese Zeichnung an, die man vor Jahren bei der Renovierung eines Hauses im Zentrum von Férenix gefunden hat. Der Mann, der sie mir verkauft hat, behauptet, er habe sie in der Hinterlassenschaft eines Verwandten entdeckt. Hier …«
    Er zeigt uns eine mittelalterliche Zeichnung. Das Papier ist grob und vergilbt. Jedenfalls sieht es sehr alt aus. Ein ganz in Schwarz gekleideter Ritter sitzt mit erhobenem Schwert auf einem schwarzen Pferd. Der Ritter blickt durch den Schlitz seines glänzenden Helms, auf dessen Stirnseite das Symbol zu sehen ist, das wir nur zu gut kennen: das große, von einem Drachenkopf gekrönte A.
    Dahinter stehen Legionen von Soldaten und Rittern in Angriffsformation, alle mit demselben Symbol auf Schild und Brustpanzer – selbst auf den im Wind flatternden Standarten prangt das A. Kein Zweifel, die Zeichnung stellt einen General mit seiner Armee dar.
    »Das ist aber noch kein Beweis dafür, dass es sich um die Schwarze Armee handelt«, sagt Cristóbal. »Es kann irgendein Heer im Dienste irgendeines Königs sein.«
    »Gut, dann hört euch mal das hier an. Es ist aus einem Buch, in dem eine Heldentat beschrieben wird. Das Buch hat mir derselbe Mann verkauft, von dem ich auch die Zeichnung habe … Hört zu … Als die Mächte des Bösen zum Angriff übergingen, flog der Anführer der Schwarzen Armee auf einem schwarzen Drachen über das Schloss der Königin. Daraufhin fassten die Soldaten wieder Mut. Ihre Begeisterung war so groß, dass die Königin auf den Turm steigen musste, um die Hochrufe ihrer Soldaten entgegenzunehmen. Alles deutete darauf hin, dass dies ein ganz besonderer Tag werden würde. Doch dann …«
    Der General zögert.
    »Was dann?«, fragt Metáfora ungeduldig.
    »Nichts. Die nächste Seite fehlt und später ist davon nicht mehr die Rede. Das ist alles, aber es ist sehr wichtig.«
    Die Stelle aus dem Buch, die der General uns vorgelesen hat, hat mir die Sprache verschlagen. Das Bild des Ritters auf dem schwarzen Drachen hat mich durcheinandergebracht. Die Szene erinnert mich an das, was ich in einem meiner Träume erlebt habe. Und am meisten erstaunt mich, dass ich niemandem etwas davon erzählt habe. Wie kann es sein, dass etwas, das ich geträumt habe, jetzt plötzlich in einem alten Buch

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