Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
Mal hier war, hätte ich es fast
zerstört. Seien Sie vorsichtig - bitte. «
Trautman trat gehorsam wieder einen halben Schritt zurück
und ließ sich dann in die Hocke sinken, um den sonderbaren
Fund zu begutachten. Die anderen versammelten sich um ihn
herum und blickten ebenfalls neugierig auf das herab, was da im
flackernden gelben Licht der Lampen vor ihnen lag. Trotzdem
dauerte es noch eine geraume Weile, bis Mike wirklich begriff,
was er da sah. Er fuhr erschrocken zusammen. »Das... das ist
eine... eine Mumie!« »Igitt!« sagte Chris
- und beugte sich
aufgeregt noch weiter vor.
Trautman nickte. »Du hast Recht. Es ist eine Mumie - oder
das, was davon noch übrig ist. « Er sah zu Lady Grandersmith
und ihren beiden schweigsamen Begleitern hoch. »Aber was
bedeutet das? Sie haben ihre Toten doch nicht einfach irgendwo
hingelegt und dann vergessen. Wo ist der Sarkophag und... « Er
brach ab. Seine Augen wurden rund vor Erstaunen. »Aber das
kann doch nicht sein!« flüsterte er. »Was kann nicht sein?«
fragte Ben. Trautman
ignorierte ihn. Er starrte weiter
abwechselnd Lady Grandersmith und die halbzerfallene Mumie
am Boden an.
»Wenn Sie dasselbe denken, was ich denke, glaube ich, daß
wir beide recht haben könnten«, sagte Lady Grandersmith.
»Man hat den Sarkophag des Pharaos nie gefunden. Die
Grabkammer war leer. Aber ich glaube, ich weiß, warum. «
»Wie bitte?« fragte Mike ungläubig. »Sie... Sie meinen, das
hier -«
»- ist die wirkliche Grabkammer, ja«, fiel ihm Lady
Grandersmith ins Wort. »Es war damals ein beliebter Trick. Die
Pharaonen hatten vor nichts so viel Angst wie vor Grabräubern.
Deshalb legten sie falsche Spuren. Gänge, die im Nichts
endeten oder auch in tödlichen Fallen, leere Grabkammern
-
manchmal sogar kleinere Gräber, in denen sich tatsächlich
einige Kostbarkeiten befanden, in der Hoffnung, daß die Räuber
sich damit zufriedengeben und abziehen würden, ohne den
wirklichen Schatz zu finden. Ich vermute, daß das, was man für
die Grabkammer hält, eine solche falsche Spur ist. «
»Aber dann... dann wäre das hier ja... der Pharao!« murmelte
Juan ungläubig.
»Und wo ist der Sarkophag? Und all die Schätze, die man
Cheops angeblich mitgegeben hat?« fragte Chris. »Gestohlen«,
sagte Lady Grandersmith traurig. »Alles hat am Ende nichts
genutzt. Sie haben den Zugang doch gefunden und alles
mitgenommen - bis hin zu dem goldenen Sarkophag, in dem er
bestattet wurde. « »Und den Toten haben sie einfach so
hingeworfen und liegengelassen?« fragte Serena erschüttert.
»So sind Menschen nun oft einmal«, antwortete Lady
Grandersmith.
»Denk mal an das, was uns gestern beinahe passiert wäre«,
fügte Ben düster hinzu. Serena sah sehr betroffen drein, aber sie
sagte nichts mehr. »Das ist unglaublich!« flüsterte Trautman.
»Wenn das wahr ist... wissen Sie eigentlich, welch ungeheure
Entdeckung Sie hier gemacht haben, Lady Grandersmith? Sie
müssen es der Wissenschaft sagen. Das ist -« »Ich habe diese
Entdeckung nicht gemacht, Mister Trautman«, unterbrach ihn
Lady Grandersmith. »Es waren Yasal und Hasim, die mich
hergebracht haben. Ihr Volk hütet dieses Geheimnis seit
Jahrhunderten - und ich muß Sie um Ihr Ehrenwort bitten, es
auch weiter zu hüten. Niemand darf davon erfahren. « »Aber
warum denn nicht?« fragte Ben. »Hier gibt es doch nichts mehr,
was noch gestohlen oder zerstört werden könnte!«
»Du irrst dich«, sagte Lady Grandersmith. »Ich will es euch
zeigen. Kommt. « Sie hob ihre Lampe und ging weiter. Mike
hatte sich gründlich verschätzt, was die Größe der Höhle
anging. Sie entfernten sich sicher hundert Meter oder mehr von
der Mumie, ohne daß in der Dunkelheit vor ihnen eine Mauer
aufgetaucht wäre, und ihre Schritte riefen noch immer dieses
lang anhaltende, unheimliche Echo hervor. Dafür wurde es
merklich kühler. Schließlich erreichten sie das gegenüberliegende Ende der Höhle. Allerdings sah es vollkommen anders aus,
als Mike erwartet hatte. Es bestand nicht aus Fels oder einer
Wand aus riesigen Quadern.
Vor ihnen lag ein riesiger, unterirdischer See. »Unglaublich!«
flüsterte Trautman. Seine Stimme zitterte vor Erregung. »Das
ist... phantastisch. « Er hob seine Lampe hoch über den Kopf,
aber so weit das Licht auch reichte, es war kein Ende der
schimmernden Wasserfläche zu erkennen. »Das muß ein
unterirdischer Seitenarm des Nil sein!«
»Sie täuschen sich«, sagte Lady Grandersmith. »Das hier ist
kein

Weitere Kostenlose Bücher