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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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»Ich verstehe. Und die Frau, die Sie angegriffen haben, Owen? War das auch so ein Fall, wo es einfach ausgesetzt hat?«
    Zum ersten Mal seit Beginn des Verhörs blickte Owen dem Fragesteller direkt in die Augen.
    »Das war etwas anderes«, sagte er. »Da ging es um Sex.«
    Mittlerweile hatte sich Armstrongs Mitarbeiter am PC zu der Liste der Internetadressen durchgekämpft, die Owen in letzter Zeit angeklickt hatte. Sie wieder zu löschen war ihm offenbar nie in den Sinn gekommen. Es dauerte nicht lange, bis der Beamte auf die Website mit der Kinderpornographie stieß.

29
    Mark Roper stand nicht unter Arrest. Aber er wusste von Owen, und der Gedanke daran machte ihn nervös. Zuerst hatte er gedacht, Ben Cooper hätte seine Vermutungen wegen der Hundekämpfe ernst genommen. Doch allmählich dämmerte ihm, dass es bei der Befragung um etwas anderes ging. Und wenn er nervös war, wurde er schnell wütend. Er schaffte es einfach nicht, so wie Owen immer kühlen Kopf zu bewahren.
    »Die Frauen sind die schlimmsten«, sagte Mark.
    »Wer sagt das?«, fragte Hitchens.
    »Owen.« Mark schien es sofort Leid zu tun, dass er Owens Namen erwähnt hatte.
    »Sie sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar nicht merken, was sie tun und was um sie herum vorgeht«, sagte er.
    »Es regt Sie auf, dass die Leute Abfall in die Landschaft werfen?«
    »Ja«, sagte Mark. »Sie zerstören die Umwelt. Sie begreifen nicht, was für ein Unheil sie mit ihrem Müll anrichten. Die Getränkedosen und Plastiktüten sind der Tod für Tiere, Vögel und alle möglichen kleinen Lebewesen. Ich habe es selbst gesehen.«
    »Und Sie meinen, es gehört zu Ihren Pflichten, den Leuten hinterherzuräumen?«
    »Es gehört zu den Pflichten eines Rangers, die Umwelt zu erhalten.«
    »Schießen Sie da vielleicht nicht manchmal über das Ziel hinaus?«
    Mark wirkte eingeschnappt. »Jemand muss sich schließlich darum kümmern.«
    »Hat Jenny Weston irgendwelchen Abfall weggeworfen?«
    »Keine Ahnung. Ich habe sie ja gar nicht gesehen. Erst als sie schon tot war.«
    »Ja, natürlich. Und sonst? Haben Sie an diesem Tag sonst irgendwen im Ringham Moor gesehen?«
    Mark schüttelte den Kopf.
    »Sagen Sie es bitte laut für die Bandaufnahme«, bat Hitchens.
    »Nein, ich habe niemanden im Moor gesehen. Es war kein Mensch unterwegs.«
    »Das kann aber doch nicht stimmen, Mark. Wenn Jenny schon tot war, als Sie sie sahen, muss wohl noch jemand in der Gegend gewesen sein.«
    »Ja, richtig. Aber ich habe niemanden gesehen.«
    »Sie sind vermutlich sehr geübt darin, Rückschlüsse aus bestimmten Zeichen zu ziehen, oder?«
    »Bestimmte Zeichen?«
    »Anzeichen für die Anwesenheit von Menschen. Spuren, zerknickte Pflanzen, Abfall. Sie erkennen doch sicher, ob vor Ihnen schon jemand einen bestimmten Weg gegangen ist.«
    Mark hob die Schultern. »Das lässt sich manchmal nicht übersehen.«
    »Und an dem fraglichen Tag? Hätten Sie da sagen können, ob noch andere Menschen im Moor waren?«
    »Ich habe die Radspuren gesehen«, sagte Mark. »Von dem Mountainbike. Aber die stammten ja wohl von ihr.«
    »Ja, das nehmen wir an.«.
    »Sie ist zum Tower hochgefahren und dann querfeldein wieder zurück zu den Jungfrauen. Das war klar. Beim Tower habe ich ein bisschen Müll aufgeklaubt. Aber ich weiß nicht, ob er von ihr war.«
    »Hat es Sie geärgert, dass sie sich dort aufhielt?«
    »Es ist Privatgebiet«, sagte Mark. »Zwar öffentlich zugänglich, aber nicht für Mountainbikes. Das verstößt gegen die Gemeindeverordnung.«
    »Hätten Sie Jenny Weston das gesagt? Wenn sie Ihnen vor ihrem Tod über den Weg gelaufen wäre, meine ich.«
    »Allerdings. Manche Leute sind der Ansicht, sie könnten überall herumtrampeln, und das stimmt eben nicht.«
    »Gibt es da nicht so ein neues Gesetz, das Naturparkbesuchern mehr Rechte einräumt?«
    Mark schnaubte. »Zu jedem Recht gehört Verantwortung. Aber manche fühlen sich nicht die Bohne verantwortlich. Die sehen nur ihre Rechte. Und die Frauen sind die Schlimmsten.«
    Aus dem Konzept gebracht, fixierte Mark die rotierenden Tonspulen des Aufnahmegeräts, als hätte er seine Worte am liebsten gleich wieder gelöscht.
    »Stammt das auch von Owen?«, fragte Hitchens.
    Mark blickte stur. »Er redet viel. Meistens macht er bloß Witze.«
    Hitchens nickte. »Und wissen Sie immer, wann er es ernst meint?«
    »Manchmal«, sagte Mark. »Haben Sie mit Warren Leach gesprochen? Wegen der Hundekämpfe? Steckt Owen da tatsächlich mit drin?«
    Er

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