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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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registrieren lassen, um kostenlosen Zugang zu neuen Sites zu erhalten. Und plötzlich schickten ihm wildfremde Menschen aus aller Welt E-Mails. Sie redeten ihn an wie einen alten Freund, der ihre Interessen teilte. Er war zum Mitglied ihrer Gemeinschaft geworden.
     
    Mark Roper war nach Hause geschickt worden, und Owen durfte eine Pause einlegen. Diane Fry fand Hitchens inTailbys Büro. Die beiden Männer beäugten argwöhnisch den Meldungsbogen, den sie aus ihrem Aktenordner zog.
    »Ja, Fry? Was haben Sie da Schönes?«
    »Den neuesten Bericht von der Ringham Edge Farm.«
    »Lassen wir die immer noch überwachen?«
    »Ja. Das ist der Bericht von gestern Abend.«
    »Eine fesselnde Lektüre, schätze ich«, sagte Hitchens.
    »Entscheiden Sie selbst. Am Freitagmorgen verabschiedeten die beiden Jungen sich zur üblichen Zeit von ihrem Vater und brachen Richtung Schule auf. Danach ging Warren Leach den normalen Tätigkeiten eines Farmers nach, soweit die mit der Überwachung betrauten Beamten das beobachten konnten.«
    Tailby mopste sich sichtlich. »Wie wäre es, wenn sie Ben Cooper einen zusammenfassenden Bericht liefern? Falls etwas Ungewöhnliches dabei ist, würde es ihm wohl auffallen.«
    »Das ist zu überlegen. Im Bericht heißt es weiter, dass sich nur zwei Besucher bei der Farm einfanden, der Briefträger und der Fahrer des Milchlastwagens, beide am frühen Vormittag. Danach war Ruhe, bis die Jungen um drei vom Schulbus unten an der Straße abgesetzt wurden. Keine Menschenseele, abgesehen von Leach. Nicht mal ein Futtermittelvertreter. Man lebt offenbar sehr ruhig in Ringham Edge.«
    »Bis jetzt klingt es ganz idyllisch, finde ich.«
    »Sterbenslangweilig, wenn Sie mich fragen«, sagte Hitchens.
    »Am Samstag war noch weniger los. Kein Briefträger, keine Schule, nur der Milchfahrer kam wie üblich.«
    »Wenn das der ganze Bericht ist, lässt sich eine Überwachung nicht länger rechtfertigen. Ziehen Sie die Leute ab, Paul.«
    »Eins ist allerdings interessant«, sagte Fry.
    »Ja?«
    »Constable Gardner war als Letzte zur Überwachung eingesetzt, und gestern Abend hat sie am Ende ihrer Schicht unter dem Bericht noch etwas angemerkt.«
    »Und? Was hat sie gesehen?«
    »Die Frage ist eher, was sie nicht gesehen hat.«
    Tailby wirkte leicht gereizt. »Spielen Sie nicht Sherlock Holmes, Fry. Das ist meine Rolle.«
    »Verzeihung, Sir. Gardner schreibt, ihres Wissens lebten zwei Erwachsene und zwei Kinder in Ringham Edge. Sie habe die Jungen und ihren Vater beobachtet, nicht aber ihre Mutter. Bei keinem ihrer Einsätze habe sie auch nur die geringste Spur von der Mutter gesehen. Constable Gardner stellt die Frage, ob Mrs Yvonne Leach sich noch im Haus aufhält.«
    Tailby setzte sich gerade hin. »Verdammt.«
    »Meinen Sie, das hat etwas zu bedeuten?«, fragte Hitchens.
    »Zumindest haben wir es bisher übersehen. Gehen Sie sicherheitshalber die restlichen Protokolle durch, Paul. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass sie da auch nirgends erwähnt wird. Es ist bloß niemandem aufgefallen, außer Toni Gardner.«
    »Die anderen haben vermutlich gedacht, dass Mrs Leach von früh bis spät in der Küche schuftet«, sagte Fry.
    »Schwachköpfe.«
    »Wenn sie da wäre, hätte sie doch wenigstens den Kindern morgens auf Wiedersehen gesagt, sie vermutlich sogar bis zur Bushaltestelle begleitet. Schließlich läuft hier ein Mörder frei herum. Jede Mutter würde das tun. Sofern sie da ist.«
    »Ganz richtig, Fry. Wir müssen herausfinden, wann sie zuletzt gesehen wurde. Seit einer Woche fahren wir Tag für Tag auf diesem Feldweg direkt am Tor vorbei. Irgendwer muss sie doch gesehen haben.«
    »Kann ich dazu Ben Cooper mitnehmen?«, fragte Fry.
    Tailby nickte. »Gute Idee. Dann kommt er wenigstens nicht auf dumme Gedanken.« Er sah zu Hitchens. »Ich habe ein ungutes Gefühl, Paul.«
    »Es könnte eine ganz harmlose Erklärung geben. Vielleicht ist sie für eine Weile auf Verwandtenbesuch. Oder bettlägerig. Die Grippe geht um, soviel man hört.«
    »Trotzdem, mir ist nicht wohl dabei. Der ganze Fall macht mir Magenschmerzen.«
     
    Als sie Mark Roper endlich gehen ließen, wusste er, wohin er musste.
    Owen hatte ihm gesagt, wie wichtig es für die Ranger sei, gute Beziehungen zu den Farmern am Ort zu unterhalten. Doch beim Besitzer von Ringham Edge war ihnen das offensichtlich nicht gelungen. Warren Leach erinnerte Mark an den Mann, mit dem seine Mutter zusammenlebte: sein so genannter Stiefvater, der keine Ruhe gab,

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