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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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sonst sah er doch noch ziemlich genauso aus. Wieso fühlte er sich innerlich so verändert? Lag es am Polizeidienst?
    Plötzlich überkam ihn Müdigkeit. Er legte sich aufs Bett und überließ sich der Stimme von Mike Scott: »Once you were tethered, now you are free. That was the river, this is the sea.«
    Er war fast weggedöst, als es an der Tür klopfte. Seine Schwägerin Kate rief: »Ben? Telefon.«
    Er stellte die Musik leise und ging zu dem Zweitanschluss im Flur.
    »Ja?«
    »Diane Fry hier.«
    »Oh.«
    »Etwas mehr Begeisterung, bitte. Ich verspreche auch, die Leitung nicht allzu lang mit Beschlag zu belegen, für den Fall, dass du auf den Anruf einer Verehrerin wartest.«
    »Wolltest du etwas Bestimmtes, Diane? Wie du vorhin schon richtig bemerkt hast, ist heute mein freier Tag.«
    »O Verzeihung, störe ich dich bei irgendeiner wichtigen Beschäftigung? Frag mich nicht warum, aber ich stelle mir vor, du sitzt mutterseelenallein wie ein schmollender Teenager in deinem Zimmer und hörst grässlich laute, scheußliche Musik.«
    Wahrscheinlich konnte sie sogar durch die Leitung hören, dass er rot wurde. »Wenn du nur anrufst, um mich blöd anzureden, dann lege ich jetzt auf.«
    »Nein, ich dachte nur, du wolltest vielleicht das Neueste hören.«
    »Was denn?«
    »Wir haben uns gerade deinen Freund gegriffen. Owen Fox.«
    Cooper starrte die Tapete an. Das grüne Spiralmuster verschwamm vor seinen Augen. Hinter der Tür zum Zimmer seiner Mutter rührte sich etwas; er nahm schwache Geräusche wahr wie von einem Tier, das aus seinem Bau kroch.
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, sagte er.
     
    Die Besprechung hatte kaum angefangen, und schon befand sich Inspector Hitchens in der Defensive. Er blickte zu Tailby hinüber und fragte sich, warum der Chief Inspector ihm wohl den Vortritt gelassen hatte.
    »Cooper, Tatsache ist, dass der Polizeicomputer bereits eine Querverbindung aufgezeigt hat«, sagte Hitchens.
    »Eine. Eine einzige.«
    »Owens Name ist auch bei dem früheren Fall aufgetaucht. Sehen Sie es sich an. Als Maggie Crew angegriffen wurde, waren nachweislich jede Menge Fahrzeuge in der Gegend unterwegs. Aber drei Zeugen haben unabhängig voneinander einen silbernen Landrover gesehen, zwei davon waren sicher, dass er zum Peak Park Ranger Service gehörte. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass es sich um den Dienstwagen von Owen Fox handelt.«
    »Das heißt gar nichts.«
    »Darf aber nicht außer Acht gelassen werden, wenn sein Name auch bei dem Pädophilie-Fall ins Spiel kommt.«
    Ben Cooper hatte die Einsatzberichte der letzten paar Tage durchgesehen. Der Koordinator war dem Querverweis des Computers nicht nachgegangen. Demnach sah er die Sache genauso – Owen Fox war einfach ein Name, der im Rahmen einer Ermittlung öfter als einmal auftauchte. Dergleichen war unvermeidlich, es hatte nichts zu bedeuten. Owen war nun einmal vor Ort; logisch, dass das System ihn erfasste.
    »Wir mussten ihn uns schnappen«, wiederholte Hitchens. »Die Leute wollen Taten sehen.«
    »Was ist mit Roper?«, fragte Tailby.
    »Der wird in ein paar Minuten hier sein.«
    »Und ist der Ranger Service informiert?«, fragte Tailby.
    »Selbstverständlich. Fox ist seit heute Morgen vom Dienst suspendiert. Sie besorgen ihm einen Anwalt.«
    »Der Job ist sein Leben«, sagte Cooper.
    »Wenn die Anschuldigungen stimmen, hat er seine Stellung missbraucht«, bemerkte Diane Fry.
    »Owen Fox und Mark Roper waren zum Zeitpunkt des Mordes an Jenny Weston in der fraglichen Gegend«, sagte Tailby. »Sie waren beide dort.«
    »Fox kennt das Terrain besser als jeder andere«, warf Hitchens ein.
    »Und niemand wäre überrascht, ihn dort zu sehen. Eher noch erfreut. Ein Ranger ist schließlich eine vertrauenswürdige Person, oder?«, sagte Fry.
    »Der Mörder ist nah an Jenny Weston herangekommen. Wir haben von Anfang an festgehalten, dass er ihr bekannt oder gar vertraut gewesen sein muss.« Hitchens schien selbst zufrieden mit seinen Ausführungen. »Fox ist vor zehn Jahren wegen eines tätlichen Angriffs auf eine Frau zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Wenn Inspector Armstrong nicht bei ihren Ermittlungen auf seine Adresse gestoßen wäre, hätte niemand je seinen Hintergrund ausgeleuchtet. Es ist nicht zu fassen. Immer wieder machen wir den gleichen Fehler.«
    »Er genießt hohes Ansehen«, sagte Cooper. »Äußerst hohes sogar.«
    »Er war nie verheiratet«, sagte Hitchens. »Ein einsamer Wolf.«
    »Mit seinen Kollegen scheint

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