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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Tiers hinter Gittern auf einem kreisrunden silbernen Anhänger, wie ihn Soldaten als Erkennungsmarken trugen. Der Körper wies Tätowierungen auf, die bei der Identifizierung von Nutzen sein mochten, und auch die Dreadlocks waren keine allzu gängige Frisur.
    Unter ihren Fingernägeln fanden sich minimale Reste von Fremdstoffen, die von der Gegenwehr bei einem Angriff stammen mochten. Doch was der Verwesungsprozess davon übrig gelassen hatte, reichte beim Bluttest gerade noch zum Nachweis der menschlichen Herkunft; präzisere Eingruppierungen oder gar ein DNA-Profil ließen sich daraus nicht erstellen.
    Cooper kam es vor, als gingen die Ermittlungen ständig einen Schritt voran – und gleich darauf wieder einen zurück. Zuerst hatten sie nach Anhaltspunkten für eine direkte Verbindung zwischen Warren Leach und dem Fall Jenny Weston beziehungsweise Maggie Crew gesucht. Und nun standen sie vor der Aufgabe festzustellen, wie und wann Ros Daniels zu Tode gekommen war. Denn eins stand fest: Auch eine oberflächliche Untersuchung der Leiche, die Cooper gefunden hatte, ergab, dass Ros Daniels bereits seit Wochen tot war.
    »Was seid ihr eigentlich für ein Verein?«, fragte Fry. »Ist die Zivilisation noch immer nicht bis zu euch vorgedrungen? Hundekämpfe – das darf doch nicht wahr sein. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter. Was bedeutet so was einem Menschen wie Warren Leach?«
    »Die Frage ist vielleicht eher, was ihn dazu getrieben hat«, sagte Cooper. »Vielleicht waren es Menschen wie du.«
     
    Chief Inspector Tailby und Inspector Hitchens saßen im Hof auf einem monströsen umgedrehten Heuwender aus rotlackiertem Stahl. Diane Fry gesellte sich zu ihnen.
    »Äußerst unbefriedigend«, sagte Tailby, »dieser Abgang von Warren Leach. Er lässt es so aussehen, als hätten wir in allem viel zu langsam reagiert. Und viel zu spät.«
    »Es gab nun einmal keine auf der Hand liegenden Folgerungen«, sagte Hitchens. »Die Teile passten nicht zusammen. Und nur auf Druck zu reagieren bringt einen schnell auf die falsche Schiene.«
    »Vielleicht sind wir mit Warren Leach auch auf der falschen Schiene«, sagte Tailby.
    »Jenny Weston hat regelmäßig Ausflüge ins Moor unternommen«, sagte Fry. »Sie muss oft an der Ringham Edge Farm vorbeigekommen sein. Und sie war eine große Tierfreundin.«
    »Sie halten es für denkbar, dass sie Leach und seine Freunde tatsächlich zur Rede gestellt und ihnen gedroht hat, sie anzuzeigen?«
    »Manche Leute regen sich über solche Sachen sehr auf.«
    »Sie müsste schon sehr dumm gewesen sein, so etwas zu versuchen«, sagte Hitchens.
    »Aber sie hat beim Tierschutzbund erzählt, dass sie über belastende Fotos verfügt«, sagte Fry.
    »Und wo ist ihre Kamera?«
    »Bei ihr zu Hause jedenfalls nicht. Da haben wir zwar jede Menge Fotos gefunden – Landschaftsaufnahmen, historische Häuser und dergleichen. Aber keine Kamera. In ihrem Wagen war sie auch nicht.«
    »Ihre Eltern haben ausgesagt, dass sie ihr letztes Jahr zum Geburtstag eine neue, teure Autofocus-Kamera geschenkt haben. Die ist verschwunden«, sagte Hitchens. »Wir haben die Beschreibung an alle weitergegeben.«
    »Es wäre nicht schlecht, wenn sie irgendwo auftauchen würde. Am besten noch mit einem Film drin.«
    »In der Tat«, sagte Hitchens. »Aber warum um alles in der Welt hat Jenny Weston uns nichts von den Fotos erzählt?«
    »Vielleicht hatte sie kein rechtes Zutrauen zu ihrem freundlichen Revierbeamten. So was soll’s geben.«
    »Dann ist da noch Ros Daniels«, sagte Tailby. »Wir müssen klären, in welcher Beziehung die beiden zueinander standen.«
    »Die Kollegen aus Cheshire haben die Adresse der Eltern in Wilmslow ausfindig gemacht. Die Daniels sind derzeit im Urlaub, aber die Nachbarn konnten die Beschreibung bestätigen. Übrigens waren sie von Ros offenbar nicht sonderlich angetan. Ziemlich vornehme Gegend – passt eher auf Tennisgör als auf Tank Girl. Wir müssen wohl abwarten, bis die Eltern aus dem Urlaub zurückkommen.«
    »Und wenn es sich um eine lesbische Beziehung handelte, in der es zur Krise kam?«, fragte Tailby.
    Fry runzelte die Stirn. »Dafür liegen keine Anhaltspunkte vor.«
    »Aber warum hat sie bei Weston gewohnt? Was hat sie in diese Gegend getrieben? Und wie ist sie zu Tode gekommen? Schließlich muss ja sie und nicht Weston das erste Opfer gewesen sein.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass Jenny Weston sie umgebracht hat?«
    »Wenn Mrs Van Doon unsere Annahme bestätigt, dass Daniels

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