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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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schickst du sie einfach zu mir. Dann wimmle ich sie für dich ab.«
    Owen lächelte. Seine Zähne blitzten aus dem grauen Bartgestrüpp hervor, und um seine Augen bildeten sich Lachfalten.
    »Owen?«, sagte Mark.
    »Ja?«
    »Wo warst du?«
    Owen klopfte Lehm und Sand aus seinen Handschuhen. »Wann, Mark?«
    »Sonntagnachmittag. Du weißt schon …«
    Mark ließ Owen nicht aus den Augen. Jetzt lächelte er nicht mehr. Er kniff die Augen zusammen und machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Du hattest Probleme mit dem Funkgerät, Mark.«
    »Ich dachte bloß, du warst vielleicht gar nicht da …«
    »Aber ich würde dich doch nicht im Stich lassen. Mark. Das traust du mir hoffentlich nicht zu.«
    Mark blickte hinunter auf die Gebäude der Ringham Edge Farm. Dicht um einen Hof geschart standen sie da, wie eine mittelalterliche Verteidigungsanlage, die Sandsteinmauern der Welt zugekehrt. Nur die große Scheune war neuer. Im matten Sonnenlicht glänzte ihr grünes Wellblechdach noch feucht vom letzten Nieselregen.
    Einen Augenblick lang dachte Mark an die Frau im Ringham Moor. Wenigstens war ihr Tod plötzlich gekommen. Sie hatte keine Zeit mehr gehabt, darüber nachzugrübeln, was sie aus ihrem Leben gemacht hatte, zum Guten oder zum Bösen.
    Manchmal war es besser nachzugeben, eine Konfrontation zu vermeiden, etwas einfach geschehen zu lassen, das wusste Mark von Owen. Der sagte auch, dass man mit einem freundlichen Wort oft weiter kam als mit Gebrüll, dass ein kühler Kopf besser war als ein Anfall von blinder Wut. Denn darauf folgte ja doch immer nur die Einsicht, dass man einen schrecklichen Fehler gemacht hatte.
    Er reichte Owen den nächsten Stein. Weil er samtweich von grünen Flechten bewachsen war, musste er aus der Nordseite der Mauer stammen. Eine Mauer, die Owen gebaut hatte, war solide und verlässlich, ein Inbegriff der Stabilität.
    Mark beschloss, Owen morgen noch einmal zu fragen, warum er ihn mit dem Funkgerät nicht hatte erreichen können. Und vielleicht auch übermorgen. Und sei es auch nur, um sich von ihm beruhigen zu lassen.
     
    Die Westons saßen nebeneinander. Der Ausdruck von Hoffnung in ihren Gesichtern war verschwunden. Sie verloren allmählich das Vertrauen in die Ermittlungen. Enttäuscht hatten sie erkennen müssen, dass auch die Polizei Fehler machte. Und es war ihnen auch nicht entgangen, dass sie zuerst mit einem Chief Inspector gesprochen hatten, dann mit einem Inspector und jetzt nur noch mit einem kommissarischen Sergeant. Das Wort »kommissarisch« empfanden sie wohl als die größte Kränkung von allen.
    »Sie dürfen uns nicht missverstehen«, sagte Eric Weston. »Wir sind überzeugt, dass Sie Ihr Bestes tun.«
    »Es arbeiten viele Beamte an Ihrem Fall«, antwortete Diane Fry geduldig. »Es gibt zahlreiche Spuren. Dies ist nur eine davon.«
    »Wir verstehen schon. Wirklich.«
    Auf dem Glastisch standen Teetassen. Mrs Weston schenkte ein, kühl, routiniert, höflich, aber ohne eine Spur von Herzlichkeit. Genauso sachlich distanziert, wie sie sich zuvor für den Zustand des Wohnzimmers entschuldigt hatte. Es musste eigentlich renoviert werden, doch das wollten sie sich vor dem in Kürze bevorstehenden Umzug in das Cottage in Ashford nicht mehr antun. Die neuen Eigentümer würden sowieso neu tapezieren und streichen. Wozu also die Mühe? Es wäre bloße Geldverschwendung.
    Auf dem Rost im offenen Kamin waren Papier und Kleinholz für ein Feuer aufgeschichtet, doch geheizt wurde mit einem Nachtspeicherofen unter dem Erkerfenster. Fry fand an dem Wohnzimmer der Westons nichts auszusetzen. Sie war ziemlich hart im Nehmen; solange die Möbel nicht schimmelten oder mit Spinnweben behangen waren, störte sie nichts. In ihrer eigenen Wohnung war alles mit einer Staubschicht bedeckt, bis auf die Sitzgelegenheiten.
    »Wenn ich mich nicht irre, wurden Sie bereits zu einer jungen Frau namens Ros Daniels befragt?«
    »Das stimmt«, antwortete Mr Weston. »Wir hatten noch nie von ihr gehört. Als wir erfuhren, dass sie bei Jenny gewohnt hat, dachten wir, sie sei eine Arbeitskollegin gewesen, die kein Dach über dem Kopf hatte. Jenny hätte sie bestimmt aufgenommen. So war sie nun mal.«
    »Unsere Ermittlungen haben aber ergeben, dass Ros Daniels nie bei der Versicherung gearbeitet hat.«
    »Ja, das hat man uns gesagt. Dann muss Jenny sie woanders kennen gelernt haben.«
    »Hätten Sie vielleicht eine Vermutung, wo das gewesen sein könnte?«
    »Tut mir Leid, nein.«
    »Die einzigen Leute, von

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