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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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denen sie uns sonst noch erzählt hat, waren ihre Bekannten aus den Tierschutzorganisationen«, sagte Mrs Weston. »Fragen Sie doch dort mal nach.«
    »Das tun wir.« Fry starrte in ihren lauwarmen Tee. »Außerdem würde es mich interessieren, ob sich Ihre Tochter von irgendjemandem belästigt fühlte. Wissen Sie etwas darüber, ob sie beobachtet oder verfolgt wurde? Oder hat sie vielleicht anonyme Telefonanrufe bekommen?«
    »Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Sie meinen so etwas wie einen Stalker?«, fragte Mrs Weston. »Diese Leute, die Prominenten auflauern und ihnen überall nachstellen?«
    »Ja, genau.«
    »Davon hat sie nie etwas erzählt. Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Mr Weston.
    »Bis auf den einen Anruf«, sagte seine Frau.
    »Ach?«
    Mr Weston, der immer tiefer in seinen Sessel gerutscht war, sah hilflos von einer Frau zur anderen, als ob das Gespräch eine Wendung genommen hätte, der er nicht mehr folgen konnte.
    »Doch, sie hat einmal so etwas Ähnliches erwähnt«, fuhr Mrs Weston fort. »Es handelte sich zwar nicht um einen anonymen Anruf, aber irgendetwas daran war ihr trotzdem nicht geheuer. Soweit ich weiß, ist sie der Sache nicht weiter nachgegangen. Sie kam eher zufällig darauf zu sprechen.«
    »Und von wem war der Anruf?«
    Mrs Weston starrte sie an. »Na, von der Polizei. Es ging um Sicherheitsprobleme rund ums Haus. Aber dann kamen zum Schluss noch ein paar Fragen, die Jenny irgendwie merkwürdig vorkamen.«
    »Hat sie Ihnen den Namen des Beamten genannt?«
    »Nein.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Ich glaube, es war ein Mann. Ja, bestimmt.«
    »Er hat nicht gesagt, wie er hieß?«
    »Ich kann Ihnen wirklich nicht weiterhelfen«, sagte Mrs Weston gereizt. Sie warf rasch einen Blick auf ihren Mann und sah dann wieder Fry an. »Wollen Sie etwa andeuten, dass er gar kein Polizist war?«
    »Ich fürchte, das wäre möglich.«
    Mr und Mrs Weston schüttelten den Kopf. »Jenny war viel zu vertrauensselig«, sagte Mrs Weston. »Sie brauchte sehr lange, um jemanden zu durchschauen. All diese grässlichen Männer zum Beispiel. Um die Wahrheit zu sagen, es war wohl besser, dass sie allein gelebt hat, nur mit ihrer Katze.«
    »Könnte der Anruf etwas mit dem Einbruch in Ihr Cottage zu tun gehabt haben?«, fragte Fry.
    »Ach, der Einbruch«, sagte Eric Weston. »Müssen wir darüber reden?«
    »Wir gehen jedem erdenklichen Anhaltspunkt nach, Sir.«
    »Ja, gewiss.«
    »Sie haben seitdem nie wieder etwas von Wayne Sugden gehört oder gesehen? Er hat nicht den Kontakt zu Ihrer Tochter gesucht?«
    »Aber der Mann sitzt doch im Gefängnis.«
    »Nicht mehr, Sir.«
    »Was?« Weston erwachte schlagartig aus seiner Lethargie.
    »Heißt das, Sie wussten nichts davon?«, fragte Fry.
    »Uns hat niemand etwas gesagt. Hätte man uns nicht Bescheid geben müssen?«
    »Normalerweise wird das nicht gemacht«, antwortete sie. »Es sei denn, für das Opfer bestünde eine besondere Gefahr. In einem Vergewaltigungsfall zum Beispiel oder bei einem Verbrechen an einem Kind. Es wäre eine ziemlich traumatische Erfahrung, unverhofft dem Täter über den Weg zu laufen, den man hinter Gittern vermutet.«
    »Aber für uns gilt das nicht?«
    »Dass Sudgen noch einmal in dasselbe Haus einbricht, wäre als unwahrscheinlich eingeschätzt worden.«
    »Obwohl Sie es nun sogar für möglich halten, dass er unsere Tochter ausfindig gemacht und an ihr Rache genommen hat?«
    »Hm …«
    »Das ist doch der Grund für Ihre Fragen. Sie können nicht ausschließen, dass er Jenny getötet hat.«
    »So einfach ist es nicht, Sir«, sagte Fry.
    »Nein?«
    »Uns geht es in erster Linie um bestimmte Begleitumstände des Einbruchs. Sehe ich das richtig, dass Sie zur Tatzeit verreist waren?«
    »Ja, wir waren auf Zypern«, antwortete Weston. »Wir fahren fast immer in den Schulferien dorthin.«
    »Und wie lange waren sie verreist?«
    »Einen Monat. Ich musste ja die Unterrichtsplanung für das neue Schuljahr machen. Am Ende der Ferien wartet auf einen Lehrer immer ein Berg Arbeit. Die meisten Leute machen sich gar keine Vorstellung davon.«
    »Sie haben also nicht in dem Cottage gewohnt, als der Einbruch passierte?«
    »Nein. Wir hatten eine Nachbarin gebeten, ab und zu nach dem Rechten zu sehen und die Blumen zu gießen. Man bekommt ja dauernd Anzeigenblätter und Werbung, bis der Briefkasten überquillt. Damit auch jeder gleich weiß, dass ein Haus unbewohnt ist.«
    Fry machte ein nachdenkliches Gesicht. Sie spürte,

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