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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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sagte er. »Sie sollen wissen, dass es für mich eine sehr einschneidende Erfahrung war.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    »Es ist nur so, dass … manche Menschen nicht vergessen. Sie wollen, dass man sich bis ans Ende seiner Tage schämt.«
    In der Küche war es still geworden, was Mr Weston nicht entgangen war.
    »Also dann, auf Wiedersehen«, sagte er hastig. »Es tut mir Leid, dass wir Ihnen nicht viel weiterhelfen konnten. Aber wenn noch Fragen aufkommen sollten, können Sie sich jederzeit wieder an uns wenden.«
    Er schlüpfte hinter Fry zur Tür hinaus und zog sie halb zu.
    »Diese Ferrigan-Sache … Glauben Sie wirklich, sie ist für Ihre Ermittlungen von Belang?«
    »Das können wir momentan noch nicht abschätzen.«
    »Es wäre schlimm, wenn es da eine Verbindung gäbe«, sagte Weston. »Es wäre furchtbar.«
    Noch bevor Fry das Gartentor erreichte, war er wieder im Haus verschwunden. Mrs Weston erhob nörgelnd die Stimme, Mr Weston murmelte eine Antwort, dann wurde ein Gegenstand auf eine harte Oberfläche geknallt.
    Fry setzte sich in den Wagen und vertiefte sich in die Straßenkarte, um die schnellste Route zurück in die Berge zu finden.
    Anders als Ben Cooper hatte Fry nicht das Bedürfnis, irgendwelche Zu-kurz-Gekommenen in Schutz zu nehmen. Schon gar nicht, wenn es sich dabei um Leute wie Eric Weston handelte. Umso wütender stellte sie nun fest, dass Jennys Vater bei ihr einen wunden Punkt berührt hatte. Sie musste zugeben, dass er mit wenigen Sätzen ein Gefühl beschrieben hatte, das sie nur zu gut aus eigener bitterer Erfahrung kannte, ein Gefühl aus einer Zeit, die noch gar nicht so lange vorbei war.
    » Ich fühlte mich schuldig, obwohl ich nichts verbrochen hatte. Alle haben so getan, als ob es meine Schuld war. Alle.«

16
    Weiße Lieferwagen, nichts als weiße Lieferwagen.« Chief Superintendent Jepson schwenkte einen Packen Zeugenprotokolle. »Wissen Sie, wie viele weiße Lieferwagen es gibt? Und wie viele davon allein im Umkreis von zwei Tagesfahrten? Millionen?«
    »Ein paar tausend bestimmt«, meinte Chief Inspector Tailby.
    »Haben Sie vor, jeden einzelnen zu überprüfen? Wollen Sie meine Beamten vielleicht auf eine Lieferwagenjagd schicken? Wie eine Horde Pfadfinder beim Orientierungslauf? Soll ich sie landauf, landab hetzen, bis sie den Transporter mit dem rostigen Radkasten gefunden haben?«
    »Das könnten natürlich auch die jeweiligen Dienststellen vor Ort für uns erledigen.«
    »Aber natürlich. Was meinen Sie, wie beliebt ich mich damit bei meinen Kollegen machen würde? Ich kann mir etwas Schöneres vorstellen, als bis ans Ende meiner beruflichen Laufbahn einen Spitznamen wie ›Weißer-Lieferwagen-Freak‹ mit mir herumzuschleppen.«
    »So gehässig würden die Kollegen doch hoffentlich nicht sein.«
    Tailby kannte die bisherigen Ermittlungsergebnisse nur zu genau. Es gab eine regelrechte Informationsflut, und die Polizeirechner arbeiteten auf Hochtouren. Doch es hatten sich keinerlei Hinweise ergeben, dass sich am Tag des Mordes irgendeine der namentlich bekannten Personen zur gleichen Zeit bei den Neun Jungfrauen aufgehalten hatte wie Jenny Weston. Mit Ausnahme von Mark Roper, dem jungen Ranger. In relativer Nähe zum Tatort hatten sich der Farmarbeiter Victor McCauley, die beiden jungen Männer aus dem Steinbruch und die Familie Leach von der Ringham Edge Farm befunden.
    Auf einer Landkarte vom Ringham Moor, die Inspector Hitchens mitgebracht hatte, waren die verschiedenen Örtlichkeiten markiert. Aber es schlängelten sich einfach viel zu viele Wege durch das Moor, das war das Problem. Unbemerkt hätten sich dort durchaus auch noch andere Personen herumtreiben können. Der weiße Transporter war nicht viel, aber er war immerhin ein Anfang.
    »Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass man den Wagen möglicherweise auf den Kontinent verbracht hat?«, fragte Jepson. »Inzwischen könnte er längst überall in der EU sein. Planen Sie den einen oder anderen Tagesausflug? Wollen Sie meinen guten Namen auch noch bei Europol beschädigen? Ich kann es kaum erwarten, auf ›Monsieur la camionnette blanche‹ umgetauft zu werden.«
    »Wir glauben nicht, dass es sich um eine französische Automarke handelt«, sagte Hitchens. »Es dürfte eher ein Ford Transit gewesen sein.«
    Jepson seufzte melodramatisch. »Wenn mir meine Kripobeamten demnächst Ansichtskarten von der Riviera schicken, will ich wenigstens wissen warum.«
    »Ein solcher Aufwand wird wohl nicht nötig

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