Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
Vom Netzwerk:
Büro gekommen waren, wedelte den Qualm weg. Das Rauchen half gegen die Kopfschmerzen, die er immer bekam, wenn er zu lange auf den Computerbildschirm starrte.
    »Es war ziemlich mühsam, seine Fährte zu verfolgen«, sagte Hitchens. »Diane hat die Details.«
    »Martin Stafford verließ Jenny Weston vor vier Jahren«, begann Fry. »Während die Scheidung noch lief, wechselte er seine Arbeitsstelle. Er hörte beim Derby Evening Telegraph auf und ging zum Leicester Mercury, wo er nur achtzehn Monate blieb. Danach hat er eine Weile bei einer kleineren Wochenzeitschrift in Cheshire gearbeitet. Ich habe mit einer ehemaligen Kollegin gesprochen. Sie sagt, er hätte zu viel getrunken, Techtelmechtel am Arbeitsplatz gehabt und mit seinen journalistischen Talenten geprahlt, ohne sie jemals unter Beweis zu stellen. Insgesamt ließ er durchblicken, dass er für das Blatt viel zu gut war.«
    »Klingt ja nicht gerade besonders sympathisch. Dann hat er es in Cheshire sicher auch nicht lange ausgehalten, oder?«
    »Stimmt«, sagte Fry. »Genau zwölf Monate. Er hat sich mit dem Herausgeber ein paar Riesenkräche geliefert und eines Tages verkündet, dass er in Zukunft freiberuflich arbeiten will.«
    »Mist. Damit endet diese Spur also in einer Sackgasse.«
    »Von seinem letzten Arbeitgeber habe ich noch eine Adresse in Macclesfield bekommen. Die Kollegen in Cheshire waren so nett, sie zu überprüfen. Dort wohnt jetzt eine indische Familie. Ab und zu kommt zwar immer noch Post für Stafford, aber die Inder schmeißen die Briefe einfach weg.«
    »Und das Wahlregister?«
    »Da ist er immer noch unter der Macclesfielder Adresse eingetragen.«
    »War das alles?«
    »Nicht ganz, Sir. Ich dachte mir, dass er sich als Freiberufler möglicherweise an die eine oder andere größere Zeitung in der Region gewandt hat, um an Aufträge zu kommen. Also habe ich bei einigen nachgefragt, nur für den Fall, dass man ihn irgendwo in der Kartei hat. Der Herausgeber des Sheffield Star war sehr hilfsbereit. Er hat ein Bewerbungsschreiben von Martin Stafford ausgegraben, das schon mehrere Monate alt ist. Darin gibt Jennys Exmann eine Adresse in Congleton an. Eine neuere Anschrift haben wir nicht. Bis nach Congleton ist es nicht weit.«
    »Telefonnummer?«
    »Haben wir. Aber bis jetzt haben wir es noch nicht bei ihm probiert«, antwortete Fry.
    »Meinen Sie, er wohnt noch da?«
    Hitchens meldete sich zu Wort. »Ich denke, wenn er als Freiberufler keine Aufträge gekriegt hat, ist er entweder weggezogen, hat sich eine andere Arbeit gesucht oder sich arbeitslos gemeldet. Ich tippe auf die zweite oder dritte Möglichkeit. Denn bis jetzt ist er dieser Gegend ja noch immer treu geblieben.«
    Tailby strahlte. »Da könnten Sie Recht haben. Sind die Kollegen in Cheshire noch am Ball?«
    »Ich habe sie gebeten, die Wohnung unauffällig im Auge zu behalten, ob da jemand auftaucht, auf den Staffords Beschreibung passt«, sagte Hitchens. »Wir haben ihnen Jennys Hochzeitsfoto gefaxt.«
    »Und?«
    Hitchens lächelte selbstgefällig, als ob er der erste Mensch wäre, der in diesem Jahr eine gute Nachricht zu verkünden hatte. »Stafford ist vor fünfzehn Minuten nach Hause gekommen«, verkündete er.
    Tailby schien hin und her gerissen. Offensichtlich ging ihm Hitchens manchmal gehörig auf die Nerven. Aber eine gute Nachricht war eine gute Nachricht.
    »Wie lange fährt man bis Congleton?«, fragte Tailby.
    »Nicht lange, wenn man sich ranhält.«
    »Dann los. Halten Sie sich ran.«
     
    Keith Teasdale roch, als ob er sein ganzes Leben im engen Kontakt mit Rindviechern verbracht hätte. Aber er passte zum Viehmarkt, ganz im Gegensatz zu Ben Cooper und Todd Weenink, deren Anblick an saubere Büros und frisch gewaschene Autos denken ließ.
    »Was ist denn mit meinem Wägen?«, fragte Teasdale. »Er hat noch TÜV, die Versicherung ist bezahlt und die Steuer auch. Also, was wollen Sie von mir?«
    Auch nachdem Cooper ihm den Zweck ihres Kommens erklärt hatte, beruhigte er sich nicht. Er blieb nervös und aggressiv.
    »Kann man denn heutzutage nicht mal mehr fahren, wo man will, ohne dass man von irgend so einem neugierigen alten Weib bei der Polizei verpfiffen wird?«
    Teasdale klopfte dabei mit seinem Stock gegen den Transit. Dadurch lösten sich ein paar Rostflöckchen vom Radkasten und rieselten zu Boden.
    »Mit ein bisschen gutem Willen können wir garantiert ein paar Mängel finden«, drohte Weenink.
    »Wir brauchen Ihre Hilfe, das ist alles«, sagte Cooper.

Weitere Kostenlose Bücher