Die schwarze Hand des Todes
Streifenwagen nicht woanders abstellen, dass man ihn nicht sofort sieht?«
»Schwierig, es gibt einfach keine Parkplätze. Der zuständige Kontaktbereichsbeamte streift übrigens auch auf dem Gelände herum. Aber der ist am Markttag immer hier. Deshalb fällt er nicht weiter auf.«
Cooper und Weenink schlängelten sich durch die geparkten Fahrzeuge, vorbei an einem Viehtransporter, der zweistöckig mit Kälbern beladen war. Ein abfahrender Lastwagen zog eine Spur aus Schmutzwasser hinter sich her. Ein Farmer versuchte, seinen Anhänger in eine Lücke zu quetschen, die offensichtlich zu klein war.
Der Ford Transit stand vollkommen eingekeilt am hinteren Ende des Parkplatzes, mit der Motorhaube nur wenige Zentimeter von einer Mauer entfernt. Auch rückwärts gab es für ihn kein Entkommen.
»Er scheint auf jeden Fall mal weiß gewesen zu sein«, sagte Cooper und malte mit dem Zeigefinger eine Linie auf die verdreckte Hecktür.
Weenink zwängte sich zwischen dem Transit und einem Daihatsu Geländewagen bis nach vorne durch.
»Hat er einen rostigen Radkasten?«, fragte Cooper.
»Er hat sogar zwei. Und eine rostige Beifahrertür und rostige Holme. Du müsstest mal sehen, was da an der Seite raushängt.«
Cooper lugte um den Wagen herum. Gelbe Strohhalme schauten unter der Tür hervor wie ein schlecht geschnittener Pony.
»Erinnert mich an eine besonders haarige Blondine, die ich mal kannte«, sagte Weenink. »Eine echt scharfe Braut. Aber wenn sie nur noch ihren Slip anhatte, sah sie aus wie ’ne Vogelscheuche.«
»Dann wollen wir mal Mr Keith Teasdale suchen«, sagte Cooper.
Neben dem Eingang unterhielten sich ein Constable und ein Tierschutzinspektor. Abgesehen vom Polizeihelm des Beamten waren ihre Uniformen kaum voneinander zu unterscheiden. Der Inspektor, der selbst wie ein Farmer aussah, nickte den vorbeigehenden Kunden wie alten Bekannten zu. Über den beiden Männern hingen Werbeplakate für Dünge- und Futtermittel.
Im Inneren des Gebäudes wurden die Rinder durch ein kompliziertes Labyrinth aus Stahlpferchen in die Verkaufsarenen getrieben. Als Cooper und Weenink hereinkamen, fingen ein paar nervöse Ochsen im Durchgang eine Rangelei an. Zwei der Tiere blockierten den ganzen Gang, die Flanken rechts und links gegen die einen Meter fünfzig hohen Stahlstangen der Pferche gepresst. Johlend und brüllend schlugen ihnen die Treiber mit Stöcken auf den Rücken, bis sie in die richtige Richtung weitergingen. Mit lautem Klirren fielen auf beiden Seiten die Stahltore zu.
Weiter hinten lag die eigentliche Verkaufsarena mit den stufenförmig ansteigenden Bänken wie ein kleines Amphitheater. Dicht an dicht saßen die Farmer oben auf den Bänken, während sich andere unten gegen die Stahlrohre des Rings drückten. Sie standen etwas erhöht auf einer hölzernen Plattform, so lässig, als hätten sie es sich an der Theke ihrer Stammkneipe bequem gemacht. Auf den Dachträgern hockten Stare, die das Geschehen unter ihnen beäugten.
Vier mit Stöcken bewaffnete Männer in Stiefeln und Overalls trieben die Tiere durch die Arena, deren Aus- und Eingänge für einen Menschen gerade breit genug waren, aber zu schmal für die Rinder, die verzweifelt versuchten, der klaustrophobischen Enge und den gierigen Blicken zu entfliehen.
Cooper blieb stehen und sah sich an, wie die nächste Gruppe hintereinander hereingetrieben wurde. Es waren Fleischrinder von den Berghöfen, dazu bestimmt, zur Mästung und für die Zucht in den Osten des Landes verkauft zu werden. Bei einigen war das Fell mit Lehm und Fäkalien verkrustet, andere hinkten auf verwachsenen Hufen.
Manche Tiere pressten sich gegen die Stahlrohre und blickten zurück zu den Pferchen, bis sie einen Schlag auf den Rücken verpasst bekamen. Schließlich sollten sie sich bewegen, damit sich die Käufer ein Bild von ihnen machen konnten. Einmal gerieten die Tiere in Panik. Sie rutschten in ihren eigenen Exkrementen auf dem Betonboden aus, der nur an wenigen Stellen mit Sägespänen bestreut war. Vor den größeren Rindern müssten sich die Treiber mit einem Satz hinter die hölzernen Barrieren vor dem Podium des Auktionators in Sicherheit bringen.
Ein Tier weigerte sich, die Arena wieder zu verlassen. Es war noch da, als der nächste Kandidat hereingebracht wurde. Die beiden umkreisten einander und rempelten sich an, während die Männer aufgeregt um sie herumsprangen.
»Mensch, Ben. Ich glaube, ich werde Vegetarier«, sagte Weenink.
Cooper kannte den einen oder
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