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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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Sims, lehnte sich ein wenig zurück, um sich besser ins Tageslicht emporziehen zu können, und Speke faßte ihn an einem Arm.
    Er riß Asquith herum – schleuderte ihn zurück – hart.
    Er warf ihn ins Zimmer zurück. Asquith war ein Leichtgewicht und nicht schwer herumzuschleudern, und sein hagerer Körper drehte sich wie eine Spindel, bevor er an die gegenüberliegende Wand krachte.
    Aber es war nicht die Wand. Es war die scharf vorspringende Kante der verschnörkelten Kaminabdeckung. Es gab ein häßliches Klatschen, als Asquith dagegen flog, ähnlich wie wenn zwei Hände zusammengeschlagen werden, und eine lange Zeit danach passierte überhaupt nichts. Asquith wurde blaß und regte sich nicht, während Speke kaum zu atmen wagte.
    Asquiths Lippen wurden blau.
    Es ist alles in Ordnung, sagte Speke sich selbst. Es ist alles in Ordnung. Es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Alles wird wieder in Ordnung kommen.
    Speke trat langsam näher. Er öffnete den Mund, unfähig zu sprechen.
    »Es tut mir leid«, flüsterte Speke. Dann, lauter: »Es tut mir leid, Timothy.«
    Asquith verharrte regungslos, die Beine steif ausgestreckt, und starrte ihn an. Seine Hände gingen an die Kehle, und er ließ ein gurgelndes Geräusch, ein mühsames Keuchen hören, während sich seine Lippen mit einem häßlichen Rot überzogen.
    Speke wollte sagen: Du bist in Ordnung. Hör schon auf. Sag was.
    Asquith verdrehte sich ganz merkwürdig und schob eine Hand nach hinten, als wollte er einen bestimmten Punkt seines Rückgrats erreichen, wobei er keuchte und stöhnte. Speke hätte beinahe laut geheult, aber noch immer brachte er keinen Ton hervor. Nein! Das war alles ein Mißverständnis!
    Asquith sank auf alle viere und spuckte Blut!
    Speke langte nach dem toten Telefon, und dann war auf einmal überall Blut, ein See, der ständig größer wurde, während Asquith inmitten einer ständig sich ausdehnenden scharlachroten Lache nach Atem rang.
    Und kollabierte, mit dem Gesicht nach unten, wobei eines seiner Beine zuckte.

    6
    Nein, heulte eine Stimme tief in seinem Innern.
    Er wird wieder in Ordnung kommen.
    Speke huschte hinüber zu seinem Freund und blieb dann abrupt stehen, zu ängstlich, ihn zu berühren, unfähig, auch nur noch einen einzigen weiteren Schritt zu tun. An der Kante der Kaminabdeckung war Blut, und Blut fand sich auch auf Asquiths Rücken, da, wo er gegen die Abdeckung gefallen war. Der Körper hörte auf zu zucken, und es war so offenkundig, was das zu bedeuten hatte, daß Speke nichts anderes zu tun wußte, als die Hände vors Gesicht zu halten.
    Er schloß die Augen, und ihm war, als werde er zu Stein.
    Alles wird wieder gut werden. Es gibt doch gar kein Problem.
    Kopf hoch – und mach die Augen auf.
    Schau eine ganze Minute lang hin, wenn du dazu fähig bist.
    Zähl bis drei. Bis vier. Dann – schau hin.
    Als er wieder hinsah, war alles genau wie zuvor. Der Körper zu seinen Füßen lag dort in einer Haltung, die kein lebender Körper hätte aushalten können, der eine Arm mit der Handfläche nach oben abgewinkelt, der Kopf zur Seite weggedreht. Ein säuerlicher Gestank drang ihm in die Nase, und unterhalb der Gürtellinie breitete sich glitzernde Nässe aus.
    Das Zimmer um ihn herum schien zu verschwinden, sich aufzulösen. Speke fror auf einmal entsetzlich, und er war unfähig, etwas anderes zu sehen als den noch immer größer werdenden aufdringlich roten Fleck. Er betete, und es war ein Gebet ohne Worte, schweigend wie ein Schrei aus tiefster Seele.

    Er langte nach dem Telefon, aber das war tot, und so schleuderte er es an die Wand. Und dann vernahm er ein Geräusch, das ihm das Innerste nach außen kehren wollte und ihn die Augen schließen ließ. Nein! Das nicht – alles andere, aber das nicht.
    Es war Marias Stimme. »Ham? Bist du da drinnen? Ist alles in Ordnung?«
    Bitte, bitte, lieber Gott, alles andere, aber das nicht! Warum nur konnte er die Zeit nicht rückwärts drehen – nur fünf Minuten? Mehr wäre ja nicht vonnöten gewesen – fünf Minuten. Seine Beine waren wie Blei, und der Atem ging in schweren Stößen. Er fing an zu zittern, in einer absurden, unkontrollierbaren Weise, als er auf Maria zustolperte.
    Laß sie das hier nicht sehen, betete er.
    »Was ist denn?« Sie konnte es noch nicht sehen. »Mein Gott, Ham, was ist denn nur los?« Er schüttelte den Kopf, und es sollte heißen: Laß mich allein! Geh weg. Jetzt.
    »Ich habe Schreie gehört«, sagte sie.
    Sie hielt ein Aquarell in der Hand,

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