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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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Hofintrigen und auf der anderen Seite von der eigenen Verantwortung dem Tod gegenüber. Asquith litt nicht unter einem Text, der solch enge Grenzen zog. Sein Schicksal war das Rampenlicht. Er liebte. Er nahm Leben.
    Speke dagegen. Es war alles so leicht für Speke gewesen!
    Frauen reagierten unmittelbar auf sein Lachen. Sein Lachen!
    Wer hätte wohl geglaubt, das Lachen sei ein Merkmal für das Begehrtwerden, doch Speke hatte einfach nur gelacht, und die Frauen hatten ihn dafür geliebt, ganz einfach so. Er gehörte zu den Männern, denen sofort alle Blicke, und nicht nur die der Frauen, folgen, wenn er ein Restaurant betritt. Auch die Männer liebten ihn, wie man vielleicht ein rassiges Pferd lieben würde oder einen Falken, der die Schwingen breitet.
    Speke hatte Flair, Farbe, Fluidum.
    Und Asquith war einer von denen, auf die sich nie die Blicke richten, einer jener menschlichen Gestalten, von denen sich die Blicke abwenden. Babysitter faßten die Handgelenke ihrer Schutzbefohlenen fester, wenn er von der Bushaltestelle kam.
    Er hatte Spekes Ehrerbietung haben wollen, Spekes Aufmerksamkeit. Warum nur lachte Speke nicht über seine Witze? Er tat es, ja, aber nur aus Freundschaft oder auf Grund seiner eigenen fröhlichen Natur, wenn er etwa Asquiths Imitation des berühmten Diktators genoß oder die eines Menschen, der von dieser schrecklichen Seuche befallen war.
    Aber Asquith wußte, daß selbst sein Humor noch flach war.
    Speke war lebendig, und er gab Leben, und Asquith war ein Schatten, einer jener Leute, die niemand mag. Er spürte es selbst, wie jemand auch fühlen kann, wie dünn die eigene Stimme ist, sobald er zu singen beginnt: Er war voreilig, gerissen, begierig und unfähig zu lieben.
    Nur Speke hatte seine Gesellschaft gesucht – Speke, dessen Augen schon bei der ersten Silbe eines neuen Plans zu leuchten begannen, denn Asquith hatte immer neue Ideen.
    Er lauschte und versuchte, durch das Plätschern der Quelle, das kleine Rinnsal, hindurch festzustellen, ob Maria nun kam oder nicht.
    Da war niemand. Er ließ sich zurücksinken.
    Sie hatten in einer Zwei-Zimmer-Wohnung gelebt, er und seine Schwester mit ihrer Mutter, einer Frau, die zum Schluß selbst zum Trinken zu träge war und nur noch in den Fernseher glotzte, auf dem Gesicht ein mit Lippenstift aufgemaltes permanentes Grinsen. Zu einer früheren Zeit einmal war es das grimmige Lächeln der Rebellion gewesen, der Ausdruck einer Frau, die einfach mit allem fertig zu werden wußte.
    Es wurde dann zum nervösen Zucken einer Frau, die sich all dessen bewußt war, was sie verloren hatte, und die das Haus sah, in dem sie lebte, die Entwicklung rings um sie her, und selbst der Himmel erschien ihr als ein Ort, der sie vergessen hatte. Sie bat ihre Kinder, leise zu gehen und leise zu kommen und schaute von Zeit zu Zeit ängstlich nach draußen, wobei sie bis zum Ende des Monats immer ängstlicher wurde, bis endlich der Scheck von zu Hause eintraf, geschrieben im zittrigen Gekrakel ihres Vaters, gerade hoch genug, um davon leben zu können, beschämend niedrige Summen, um sie anzuhalten, sich einen Job zu suchen und endlich zu heiraten und diese Eskapaden für eine Nacht mit ihren Bekannten einzustellen, mit Männern in fleckigen Anzügen und mit goldüberbrückten schadhaften Zähnen, Männern, deren hauptsächlichste Gesprächsthemen Karten und Alkohol waren und Frauen, die sich angeblich nach ihnen verzehrten.
    Asquith wußte, wie diese Männer mit ihr spielten und wie wenig sie sie liebten. Von Zeit zu Zeit quietschten dann die Sprungfedern im Sofa, wenn auch der letzte Rest Whisky getrunken war, und Asquith wußte schon als Junge, wann er die Erwachsenen allein zu lassen und sich zu trollen hatte.
    Manchmal war auch einer der Männer da, rauchte und schaute in den Fernseher, um sich einen Krimi oder die Übertragung eines Boxkampfes anzusehen oder einen alten Film mit Gary Cooper, während Asquiths Mutter überlaut schlief, als sei selbst die Entspannung des Schlafes nur eine andere Form der Langeweile.
    Manche dieser Männer waren auch auf eine distanzierte Art freundlich, wohl wissend, daß sie sich den Zugang zu seiner Mutter gegen den Willen des Sohnes geschaffen hatten.
    Manche tätschelten ihm den Kopf, wieder andere schenkten ihm einen Vierteldollar. Und einer von ihnen, ein Mann mit dunklen, buschigen Augenbrauen, machte ihm die Knöpfe des Pyjamas auf und starrte kritisch auf das, was ihn zum Jungen machte, bis er dann seine Hand am Schenkel

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