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Die Schwarze Keltin

Die Schwarze Keltin

Titel: Die Schwarze Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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wir überall fragen, wo wir auf dem Rückweg Halt machen.« Es war auch immer möglich, daß der Domherr Meirion seine Tochter bereits gefunden hatte, in der Umgebung des Fürstenhofes von Aber.
    »Ich kann zu ihrem Schutz Gebete sprechen lassen«, sagte der Bischof schnell, »aber ich muß mich um die Menschen kümmern, die mir selbst anvertraut worden sind, und kann mich jetzt nicht um ein entlaufenes Schäfchen kümmern, so gern ich das auch möchte. Brüder, verbringt diese Nacht bei uns, bevor ihr euch wieder auf den Weg macht, und mögt ihr sicher reiten und gute Nachrichten über die junge Frau erhalten, die ihr sucht.«
    Wenn Bischof Meurig auch mit den Schutzvorkehrungen für die vielen Menschen beschäftigt war, die sich an seinen Hof geflüchtet hatten, ließ er sich davon doch nicht in seiner Gastfreundlichkeit beirren. An seinem Tisch wurde reichhaltig getafelt, und es gab Fleisch und Met, und alles war gut zubereitet, und am nächsten Morgen ließ er seine Gäste nicht abreisen, ohne selbst im Morgengrauen aufzustehen und sie zu verabschieden. Es war ein nasser Morgen, nachdem es in der Nacht mehrfach geregnet hatte, und die Sonne ging strahlend auf und vergoldete das Meer.
    »Geht mit Gott!« sagte der Bischof, der untersetzt und kompakt im Tor seines Dombezirks stand, als ob er ihn mit bloßen Händen gegen alle Angreifer verteidigen wollte. Seine Grußbriefe steckten in Marks Rolle, wo sie zusammen mit einem Fläschchen aus goldverziertem Glas verpackt waren, das Likör enthielt, den der Bischof selbst aus Honig herstellen ließ. Cadfael trug einen Korb vor sich, der einen Tagesvorrat mit Lebensmitteln enthielt, die allerdings eher für sechs Männer als für zwei bemessen zu sein schienen. »Kehrt wohlbehalten in euer Kloster und zu eurem Bischof zurück, den Gott segnen möge. Ich bin mir sicher, daß wir uns eines Tages wiedersehen werden.«
    Als sie von der Straße aus noch einmal zu ihm zurückschauten, eilte er zielstrebig über den Platz, den Kopf nach vorn gerichtet und dabei gesenkt, wie ein kleiner, entschlossener Stier, der noch nicht zum Kampf gereizt worden, aber bestimmt nicht zu unterschätzen war.
    Sie hatten das Randgebiet von Bangor hinter sich gelassen und die Landstraße erreicht, als Mark anhielt und stumm und nachdenklich auf seinem Pferd saß, zuerst die Straße nach Aber entlang blickte und dann nach Westen, wo von hier aus unsichtbar die gewundene Meerenge verlief, die Anglesey von Arfon trennte. Cadfael hielt neben ihm an und wartete. Er wußte, was seinen Freund bewegte.
    »Könnte sie über diese Stelle hinaus gelangt sein? Sollten wir nicht weiter nach Westen reiten? Sie hat Aber doch Stunden vor uns verlassen. Wann, frage ich mich, mag sie von der Landung der Dänen erfahren haben?«
    »Wenn sie die Nacht über geritten ist«, sagte Cadfael, »hat sie vor dem Morgen kaum etwas davon erfahren, denn es ist ja niemand unterwegs gewesen, der sie hätte warnen können. Bis zum Morgen kann sie schon ein gutes Stück nach Westen gelangt sein, und falls sie der arrangierten Heirat zu entfliehen sucht, wird sie kaum in die Nähe von Bangor gekommen sein, denn dort sollte sie ihren Bräutigam treffen. Ja, du hast recht, es kann gut sein, daß sie hier nach Westen und in die Gefahr geritten ist. Ich bin mir auch nicht sicher, daß sie umkehren würde, selbst wenn sie Bescheid wüßte.«
    »Worauf warten wir dann noch?« fragte Mark nur und wendete sein Pferd nach Westen.
    An der Kirche von Sankt Deiniol, einige Meilen südwestlich von Bangor und vielleicht zwei Meilen vom Meer entfernt, erfuhren sie endlich von ihr. Sie mußte sich an die alte, direkte Straße gehalten haben, die, die später auch Owain und seine Streitmacht genommen hatten, doch Stunden vor ihnen. Das einzige Rätsel war, warum sie so lange gebraucht hatte, um diese Stelle zu erreichen, denn als sie den Priester nach ihr fragten, zögerte der nicht und meinte, doch ja, sie hatte erst spät am Abend zuvor hier angehalten, um nach dem Weg zu fragen, um die Vesperzeit.
    »Eine junge Frau auf einem braunen Pferd, und ganz allein.
    Sie hat nach dem Weg zu der Einsiedlerin Nonna gefragt. Ihre Klosterzelle liegt von hier aus im Westen, in der Nähe des Wassers. Ich habe ihr für die Nacht eine Unterkunft angeboten, doch sie hat gesagt, sie würde zu der heiligen Frau gehen.«
    »Die Zelle hätte sie verlassen vorgefunden«, sagte Cadfael.
    »Bischof Meurig hat sich um die Einsiedlerin Sorgen gemacht und sie nach Bangor

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