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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dass ich zwei Extrapferde mitgebracht habe. Auf diese einfache Weise akzeptierte sie die Anwesenheit Cholaynas und Vanessas. Sie f ü hrte sie zu einer Nische hinten im Raum, wo Jaelle wartete.
Ich habe f ü r uns alle Suppe und Brot bestellt. G ö nnen wir uns noch eine warme Mahlzeit, bevor wir uns auf den Weg machen. Camilla streifte Cholayna mit einem fl ü chtigen Blick. Das entspricht nicht deinen Begriffen von essbaren Lebensmitteln, Cholayna. Ich weiß, du isst nichts, was sich einmal aus eigener Kraft bewegt hat. Aber unterwegs wirst du dich doch daran gew ö hnen m ü ssen. Es war, als habe sie von Anfang an gewusst, dass Cholayna und Vanessa mitkommen w ü rden. Vielleicht hatte sie es tats ä chlich gewusst. Magda hatte nicht die Absicht, sie danach zu fragen, und Camilla h ä tte ihr auch nie eine Antwort gegeben.
    10

Es war noch frN uher Nachmittag, als sie die Stadt hinter sich ließen, und vor Sonnenuntergang hatten sie den D ä mmerungspass ü berquert. Er war weder besonders hoch noch steil, aber als sie mit dem Abstieg begannen, warf Camilla, die ein flottes Tempo eingehalten hatte, den beiden Terranerinnen einen anerkennenden Blick zu.
    Du bist in guter Kondition, Vanessa. Cholayna, du bist nat ü rlich verweichlicht – aber nicht schlimmer als die beiden da. Sie haben in all diesen Jahren auf Armida ein bequemes Leben gef ü hrt und Kinder bekommen – nichts sorgt besser daf ü r, dass einem die Puste ausgeht! Du wirst dich unterwegs schnell genug abh ä rten.
    Sie nahmen die Nordstraße und ritten so schnell, wie die Packtiere es ihnen erlaubten. Im letzten roten Licht warf Cholayna ihre Kapuze zur ü ck. Sie sah gl ü cklich aus. Sp ä ter sagte sie zu Magda, die neben ihr ritt: Ich hatte vergessen, wie sch ö n das ist! Nach sieben Jahren hinter einem Schreibtisch in der Verwaltung und davor f ü nfzehn Jahren im Lehramt glaubte ich, nie mehr hinauszukommen. Ich hatte mir nicht ganz klargemacht, was meine Versetzung nach Darkover f ü r mich bedeuten w ü rde. Dann blieb ich, weil ich glaubte, gute Arbeit zu leisten, besonders mit der Br ü cken-Gesellschaft. Aber es ist herrlich, wieder draußen zu sein. Es ist so verdammt lange her.
    Sie muss eine hN ollisch gute Agentin gewesen sein, wenn man ihr einen Posten an der Akademie gegeben hat, dachte Magda. Nicht zum ersten Mal ü berlegte sie, wie alt Cholayna sein mochte, aber es w ä re ihr nie eingefallen, sie zu fragen.
    Die Sonne ging unter, und die schnell hereinbrechende Nacht, die Darkover den Namen gegeben hatte, senkte sich auf die Venza-Berge nieder. Es regnete nicht. Camilla nutzte das gute Wetter und trieb sie weiter an. Erst kurz vor Mitternacht ließ sie anhalten. Bei Laternenlicht schlugen sie das Lager auf. Cholayna z ü ndete ein kleines Feuer an, damit sie Wasser kochen und sich heiße Getr ä nke bereiten konnten. Zu essen gab es nur Brot und kaltes Fleisch aus dem Gep ä ck.
Wir k ö nnen f ü r ein paar Tage frische Lebensmittel in den
    DN orfern kaufen und den Reiseproviant sparen , sagte Camilla, eine Hand voll Trockenobst kauend. Danach kommen wir in die Berge, und D ö rfer, wo wir uns versorgen k ö nnen, m ö gen drei oder vier Tagesritte voneinander entfernt liegen.
    Woher wissen wir, welchen Weg wir einschlagen mN ussen? Oder sollte ich das nicht fragen? , erklang Vanessas Stimme aus der Dunkelheit hinter dem Feuer. Jaelle antwortete ihr.
    Margali hat dir von dem Brief erz ä hlt? Rafaella will drei Tage an dem Ort warten, wo wir die Chervines schlachteten. Sie weiß, dass ich das nie vergessen werde. Es ist zehn Jahre her. Wir waren junge M ä dchen und reisten mit Kindra. Uns gingen Futter und Wasser aus, und wir t ö teten die Tiere lieber, als dass wir sie zum Verhungern zur ü ckließen. Das frische Fleisch erm ö glichte es uns, ohne Wasser auszuhalten. Aber es war knapp. Ich bin seitdem nicht mehr so hungrig gewesen, und ich hoffe, es auch in Zukunft nie wieder zu sein.
    Jaelle blickte zum Himmel. Wir sollten uns schlafen legen. Dies Wetter mag sich noch einen Tag halten, aber wenn es umschl ä gt, dann wahrscheinlich endg ü ltig. N ö rdlich des D ä mmerungspasses sind wir im Vorgebirge. Ich m ö chte nicht zehn Tage in einer Schneeh ö hle festsitzen! Und wenn wir Rafaella einholen wollen, m ü ssen wir bedenken, dass sie mit leichterem Gep ä ck reist als wir.
    Jaelle hatte diese T ä tigkeit jahrelang ausge ü bt. Oft hatte ihr Leben oder das Leben von einem Dutzend anderer Leute von ihrem richtigen

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