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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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rte andere Leute dabei weniger als er. Zumindest erwarteten sie und ihre Freundinnen nicht, dass jeder vor ihnen auf einer doch ö ffentlichen Straße zur Seite sprang.
    Es waren viele M ö nche, und bis sie alle vor ü bergezogen waren, wurde es dunkel. Der Schnee fiel jetzt dicht. Wohin gehen wir, Jaelle? Wie ich vermute, hast du ein bestimmtes Ziel? , fragte Camilla.
Nevarsin ist eine Cristofero-Stadt , antwortete Jaelle, und wie ich euch schon erz ä hlt habe, sind Frauen in Gasth ö fen oder Wirtschaften nicht willkommen, falls sie nicht in der Begleitung ihres Ehemannes oder Vaters sind. Aber ihr wisst doch, Rafi und ich machten immer Witze ü ber das Nevarsin-Gildenhaus. Vielleicht wartet man dort schon auf uns.
Das Haus, ein großes Geb ä ude, aus dem hiesigen Stein erbaut, lag in der entferntesten Ecke der Stadt, und drinnen herrschte der gute Geruch nach frisch bearbeitetem Leder vor.
Das Tor offnete sich auf einen weiten Hof. ( Wie in den Trockenst ä dten , fl ü sterte Jaelle ihrer Freipartnerin zu.) Dort liefen junge Frauen in schweren Handwerkersch ü rzen und dicken Stiefeln umher. Sie blieben stehen und begr ü ßten die Fremden mit h ö flichen Verbeugungen. Die Meisterin all dieser Frauen, eine kleine, z ä he Alte mit Armen wie ein Hufschmied, kam heraus, sah Jaelle mit breitem Grinsen an und erstickte sie fast in ihrer Umarmung.
Ah, Kindras Pflegetochter!
Arlinda, du hast dich ü berhaupt nicht ver ä ndert, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben – ist es m ö glich, dass das schon sieben Jahre her ist? Noch l ä nger?
Genau sieben Jahre sind es; Betta – die G ö ttin gebe ihr Frieden – war gerade gestorben und hatte das Haus in meinen H ä nden gelassen. Wie sch ö n, dich wieder zu sehen! Hier ist immer Platz f ü r Entsagende! Kommt herein, kommt herein! Suzel, Marissa, Shavanne, f ü hrt die Pferde in den Stall, lauft und sagt Lulie in der K ü che, dass wir zum Essen drei, nein, vier, nein, f ü nf G ä ste haben! Gebt den Pferden Heu und Korn, den Chervines auch, und tragt das ganze Gep ä ck in den verschließbaren Lagerraum. Ich gebe dir eine Quittung, Chiya, nur der Ordnung halber. Ihr seid ü ber den Scaravel gekommen! Meine G ü te, seht ihr d ü nn und m ü de aus, kein Wunder nach einer solchen Reise! Was kann ich zuerst f ü r euch tun? Heißen Wein und Kuchen? Ein Bad? Eine Mahlzeit in zehn Minuten, wenn ihr ausgehungert seid?
Ein Bad w ä re himmlisch , antwortete Jaelle, und die anderen vier stimmten ihr mit begeistertem Murmeln zu. Aber ich dachte, wir m ü ssten dazu das Frauenbadehaus aufsuchen .
Meine Lieben, wir sind jetzt das Frauenbadehaus. Es ging bergab mit ihm, keine Handt ü cher, die W ä rterinnen hielten st ä ndig die Hand nach Trinkgeldern auf, und Kupplerinnen lungerten herum, so dass die respektablen Familien ihre Frauen nicht mehr hingehen lassen wollten. Deshalb konnte ich es billig kaufen, und ich machte bekannt, dass die Straßenm ä dchen ein Zeugnis von einem der hiesigen Frauen ä rzte vorweisen mussten. Und wenn ich sie dabei erwischte, dass sie hier Vereinbarungen trafen, mussten sie gehen. Die Kupplerinnen habe ich ein f ü r alle Mal verjagt. Ich machte den Straßenm ä dchen unmissverst ä ndlich klar, wenn sie hier baden wollten, mussten sie sich wie jungfr ä uliche Bewahrerinnen-Lehrlinge benehmen! Und wisst ihr was, ich glaube, sie freuen sich, dass sie ebenso wie ehrbare Frauen behandelt werden und kein Unterschied zwischen ihnen und den Gattinnen und T ö chtern der B ü rger gemacht wird. Sie rief: Suzel, bring diese Damen ins beste G ä stezimmer und dann gleich ins Bad, das Bad geht auf Kosten des Hauses, es sind alte Freundinnen!
Sie zog Jaelle auf die Seite, aber alle verstanden ihr Fl ü stern: Und wenn du gebadet und dich ausgeruht hast, Liebchen, habe ich eine Botschaft f ü r dich von deiner Partnerin. Jetzt nicht, jetzt nicht, geh nur, ich lasse euch heißen Wein aufs Zimmer bringen. Jaelle sah blass und angespannt aus. Ich bitte dich, Arlinda, wenn Rafi hier ist, schick sie sofort zu mir. Wir sind von Thendara in der gr ö ßten Hast hergekommen und hofften, sie einzuholen. Treib keine Spielchen mit mir, liebe Cousine.
Arlinda verzog das Gesicht, das runzlig und gegerbt war wie ihr Sattelleder. W ü rde ich so etwas mit dir machen, Liebchen? O nein, Rafi ist nicht hier. Sie haben drei Tage bei mir gewohnt und sind erst gestern Morgen weitergezogen. Die, die ihnen von Du-weißt-schonwo entgegengeschickt worden waren,

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