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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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jedoch so herrlich an, dass viele Leute es der M ü he und Kosten f ü r wert halten. Fr ü her waren die Schotenweber eine eigene Gilde, die ihre Geheimnisse wahrten, indem sie in ihren eigenen D ö rfern wohnten und niemals Außenseiter heirateten.
Die Badew ä rterinnen traten ein. Das Kind musste ihnen von Cholayna erz ä hlt haben, denn es traf sie beim Einseifen und Abschrubben kein einziger ungeb ü hrlich gaffender Blick. Sogar Camilla vergaß ihre Hemmungen, als niemand den Narben, die ihren K ö rper bedeckten, die geringste Aufmerksamkeit zollte. Sie lachte wie ein junges M ä dchen, w ä hrend die W ä rterinnen sie unter einer heißen Dusche absp ü lten, bevor sie sie ins warme Becken schickten. Magda ließ sich dankbar hineinsinken. F ü r Vanessa war das Wasser anfangs zu heiß. Sie trat hinein und schrie laut auf.
Du quietschst wie ein Schwein, das geschlachtet werden soll, Vanessa! Du wirst dich schon daran gew ö hnen , meinte Jaelle und vertraute sich ebenfalls dem dampfenden Wasser an. Es roch schwach nach Schwefel und tat dem vom Reiten steifen und wunden K ö rper gut. Die Frauen lehnten sich wohlig seufzend auf dem Steinsims im Wasser zur ü ck.
Das ist zu sch ö n, um wahr zu sein , sagte Cholayna. Das letzte Mal, als wir dies herrliche Gef ü hl genossen, hatte man uns bet ä ubt und vergiftet!
Nach diesem Bad werde ich mich f ü hlen, als k ö nnte ich mit einer ganzen R ä uberbande allein fertig werden , lachte Magda. Jaelle erkl ä rte ernst: Wir sind hier so sicher wie in unserem eigenen Gildenhaus und viel sicherer, als wir in einem der ö ffentlichen Badeh ä user gewesen w ä ren, die manchmal von Kupplern und solchen Leuten betrieben werden.
In Nevarsin? Wo ü berall die heiligen M ö nche herrschen? Camilla zeigte ihre Skepsis offen.
Die heiligen M ö nche sind viel zu heilig, um an so etwas wie Gesetze zum Schutz allein reisender Frauen zu denken , stellte Jaelle trocken fest. Ihrer Meinung nach gehen tugendhafte Frauen nicht in ö ffentliche Badeh ä user, wo Fremde ihre nackten K ö rper sehen k ö nnten, und wenn eine es tut, verdient sie, was ihr widerf ä hrt – Krankheiten, Bel ä stigungen aller Art. Es hat eine Zeit gegeben, als die Herrschaft der Cristoferos ü ber Nevarsin absolut war, und damals erging das Gesetz, alle ö ffentlichen Badeh ä user zu schließen. Ein paar blieben trotzdem ge ö ffnet, und nat ü rlich waren sie, da sie von Gesetzlosen betrieben wurden, gesetzlose Orte, und die M ö nche benutzten das Treiben dort als Rechtfertigung f ü r ihre Maßnahme . Seht ihr, B ä der sind verruchte H ä user, seht euch doch die Leute an, die sie aufsuchen! Gl ü cklicherweise sind die Gesetze heute vern ü nftiger, aber wie ich h ö rte, ist es den M ö nchen immer noch nicht erlaubt, offentliche Badeh ä user zu benutzen, und fromme Cristofero-Frauen tun es auch nicht.
Camilla schnaubte: Wenn die K ö rper der M ö nche so schmutzig sind wie ihre Gedanken, m ü ssen sie eine stinkige Bande sein.
O nein, Camilla, sie haben ihre eigenen B ä der im Kloster. Und viele Privath ä user haben auch welche. Allerdings nur die der Reichen, und die ä rmeren Leute, besonders die armen Frauen, hatten keine M ö glichkeit, an einem ehrbaren Ort zu baden, bis ein paar Frauen Badeh ä user er ö ffneten. Und nat ü rlich waren die Ersten nicht ubertrieben ehrbar, wie Arlinda uns erz ä hlte. Sie hat den Frauen dieser Stadt ebenso große Dienste geleistet wie jedes Gildenhaus.
Sie sollte zur Entsagenden ehrenhalber ernannt werden. Camilla tauchte bis zum Kinn im heißen Wasser unter und seufzte wohlig.
Jaelle senkte die Stimme, damit die kleine Gruppe schwangerer Ehefrauen am anderen Ende des heißen Beckens sie nicht h ö rte.
Ich glaube, sie ist mehr als das. Habt ihr geh ö rt, was sie ü ber Rafaella sagte? Die, die ihnen von Du-weißt-schon-wo entgegengeschickt worden war . Wer soll sie eurer Meinung nach gewesen sein, wenn nicht eine Gesandte aus der Stadt, die wir suchen? Heißt es nicht in den alten Legenden, dass man, ist man weit genug gekommen, gef ü hrt werden wird? Rafaella und Lexie sind vielleicht weit genug gekommen. M ö glicherweise geht es in der Botschaft, die Rafi f ü r mich hinterlassen hat, um die F ü hrerinnen aus – jenem Ort. Camillas Stimme klang ver ä chtlich.
Und wenn wir dort ankommen, werden wir uns zwischen den Gew ü rzbrotb ä umen und den Regenv ö geln wieder finden, die Nester aus parf ü miertem Holz bauen, um sich selbst f ü r den

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