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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sich dagegen, da es ihr Angst machte, ihm so nahe zu sein, ohne abschätzen zu können, was er vorhatte. Seine Arme schlossen sich fester
um sie. »Surreal«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Lass mich dich halten. Bitte. Nur ganz kurz.«
    Surreal zwang sich dazu, sich zu entspannen. Augenblicklich löste sein Griff sich ein wenig und sie konnte wieder atmen. Den Kopf an seine Schulter gelehnt, versuchte sie nachzudenken. Weshalb hatte Briarwood ihn derart aus der Fassung gebracht? Es war nicht der erste Ort, an dessen Errichtung sich Kartane zu diesem Zweck beteiligt hatte. Kannte Sadi ein Mädchen, das sich in Briarwood befand? Oder dort gewesen war ...
    »Nein.« Surreal schüttelte heftig den Kopf und wollte verdrängen, was sie vorhin in jenen wachsamen Saphiraugen gesehen hatte, ohne es zu begreifen. »Nein.« Sie stieß sich weit genug von Daemon ab, um ihn am Aufschlag seines Jacketts packen zu können. »Nicht diese eine.« Sie schüttelte weiter den Kopf. »Nicht sie!«
    »Immer wieder, seit ihrem fünften Lebensjahr«, erklang Daemons bebende Stimme.
    »Nein«, wimmerte Surreal und barg das Gesicht an seiner Brust, dankbar, dass er sie im Arm hielt. Ruckartig stieß sie sich ganz von ihm ab, wischte sich die Tränen von den Wangen. Ihre Augen funkelten wie goldgrüne Steinsplitter. »Du musst sie fort von hier bringen. Du musst sie von ihnen fern halten.«
    »Ich weiß«, sagte Daemon, der sein Jackett glatt strich. »Ich weiß. Komm, ich bringe dich wieder hinein.«
    »Begreifst du denn nicht, was sie ihr antun werden? Was ...« Surreal fuhr sich mit den Händen durch die Haare, ohne die Kämme zu bemerken, die herausfielen und auf dem steinernen Terrassenboden zersplitterten. »Noch kannst du sie retten. Sie verhält sich nicht, als sei sie bereits zerbrochen.« Sie packte Daemon am Arm und versuchte, ihn zu schütteln, doch es war, als versuche sie, an einem Felsen zu rütteln. »Du musst sie fort von hier bringen. Sie ist etwas Besonderes, Sadi. Sie ist ...«
    »Sssch«, machte Daemon und fuhr ihr mit dem Finger
über die Lippen. Seine Hände glitten durch ihr Haar und brachten es behutsam wieder in eine Form, die ihrer ursprünglichen Frisur ähnelte. »Beruhige dich, Surreal.«
    »Wie ...«
    »Beruhige dich.«
    Sie kannte ihn nun schon zu lange, um nicht zu merken, wann er einen Befehl ausgesprochen hatte. Ruhig. Ja. Außenstehende sollten nichts erfahren, was am Rande stattfinden würde.
    Daemon geleitete sie zurück zum Hauptsaal, wobei seine Hand leicht auf ihrer Schulter ruhte. »Sag deinem Begleiter, du hättest Kopfschmerzen. Zu viel Hitze, zu viel Sekt. Ganz egal.«
    »Das dürfte nicht schwierig sein.« Von der Tür aus ließ Surreal den Blick durch den Ballsaal schweifen und suchte nach dem jungen Krieger. Stattdessen sah sie einen hayllischen Krieger, der in einer Gruppe von Männern stand und leise über etwas diskutierte, während sie ein paar der Mädchen beobachteten, die ihren ersten Walzer mit ausgewählten Partnern tanzten. »Wer ist das?«, wollte sie wissen und deutete mit dem Kinn in Richtung des Haylliers. Daemons Hand legte sich fester um ihre Schulter.
    »Das, meine Liebe, ist Kartane SaDiablo.«
    Der Dolch war in ihrer Hand, noch bevor er den Satz beendet hatte. Kartane! Kartane endlich zu Gesicht zu bekommen!
    Surreal wollte nach vorne treten, um sich durch die Menschenmenge zu schlängeln, bis sie ihm nahe genug war, um ihn umzubringen, doch es gelang ihr nicht, Daemons Hand abzuschütteln.
    »Nein, Surreal«, meinte Daemon leise.
    »Ich habe eine Rechnung wegen Titian mit ihm offen«, zischte sie durch zusammengebissene Zähne.
    »Nicht hier, nicht in Beldon Mor.« » Ich habe eine Rechnung mit ihm offen, Sadi. «
    Der Schmerz in ihrer Schulter nahm zu.

    »Wenn du ihn jetzt umbringst, wird Dorothea anfangen, Fragen zu stellen. Ich will nicht, dass irgendjemand noch mehr Fragen stellt. Verstehst du mich?«
    Surreal ließ den Dolch verschwinden. Es passte ihr nicht, doch sie verstand. Allerdings würde sie auch Sadi nicht davon abhalten, ihre Beute zu beobachten.
    »Geh jetzt, Surreal.«
    »Ich denke, ich werde ...«
    »Geh.« Wieder ein Befehl.
    Unter Daemons wachsamem Blick verließ Surreal das Fest. Ihren Begleiter konnte sie nirgends entdecken, doch das machte nichts. Wahrscheinlich war er mittlerweile zu betrunken, um zu wissen, mit wem er heute Nacht ins Bett fiel.
    Auf Chaillot gab es zu viele Geheimnisse, dachte Daemon, während er das festliche Treiben beobachtete. Und

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