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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dieses bestimmte Geheimnis war ein ganz besonders perverses und abscheuliches.
    Warum hatte Saetan nichts gegen Briarwood unternommen? Warum hatte er Jaenelle in einer solchen Gefahr belassen?
    Daemon erstarrte. Jaenelles Worte, als er zum ersten Mal den Priester erwähnt hatte, schossen ihm durch den Kopf. Er darf nicht herausfinden, dass ...
    Saetan wusste überhaupt nichts von Briarwood!
    Was indirekt auch erklärte, weshalb Cassandra nie nach Beldon Mor gekommen war. Jaenelle hatte etwas getan, um sie auszusperren und Saetan daran zu hindern, von Briarwood zu erfahren.
    Warum? Warum? Dachte sie, Saetan würde sich deshalb von ihr abwenden? Oder hatte sie Angst vor seiner Rache an ihren Familienangehörigen, sobald er herausfand, dass sie das Kind wissentlich an einen derartigen Ort schickten?
    Nein. Alexandra konnte nicht von Briarwood wissen. Genauso wenig Philip oder Leland. Robert?

    Rose. Onkel Bobby hat Rose umgebracht.
    Ja, Robert Benedict wusste über Briarwood Bescheid und schickte seine Tochter dennoch an diesen Ort.
    Daemon musste unbedingt mit Alexandra sprechen. Wenn sie die Wahrheit über Jaenelle und über Briarwood erfuhr, würde sie helfen, ihre Enkelin zu beschützen. Sie kämpfte darum, ihr Volk vor den Klauen Haylls zu bewahren und würde eine Königin, die in der Lage war, Dorothea die Stirn zu bieten, verstehen und zu schätzen wissen.
    Daemon entdeckte Alexandra in der Nähe eines von einem Vorhang verdeckten Torbogens, wo sie sich mit mehreren Frauen unterhielt. Er glitt unbemerkt an ihnen vorbei, machte kehrt und wäre beinahe wieder durch den Vorhang getreten, als er Alexandra sagen hörte: » Hexe ist lediglich ein Symbol der Blutleute, ein Ideal, das wir feiern, ein Mythos.«
    »Aber Hexe herrschte einst, vor langer, langer Zeit über die Reiche«, erklang eine andere Stimme, die Daemon nicht kannte. »Ich kann mich noch an Geschichten über Cassandra erinnern, eine Königin mit schwarzen Juwelen. Sie wurde Hexe genannt.«
    »An solche Geschichten kann ich mich auch erinnern«, entgegnete Alexandra. »Aber das ist alles, was sie sind: Geschichten, die sich mit der Zeit verändert haben. Sie sind voller romantischer Vorstellungen über eine Frau, die wahrscheinlich niemals gelebt hat. Doch wenn sie existiert haben sollte, glaubt ihr wirklich, dass sie trotz all ihrer Macht eine großzügige und gutmütige Königin war? Nicht sehr wahrscheinlich. Sie wäre ein noch größeres Ungeheuer gewesen als Dorothea SaDiablo.«
    »Brrr«, meinte eine andere Frau theatralisch.
    »Aber was, wenn Hexe tatsächlich erscheinen sollte?«, hakte die erste Frau nach.
    Alexandras nächste Worte schnitten ihm mitten ins Herz. Wieder und wieder. »Dann will ich um unser aller willen nur hoffen, dass jemand den Mut aufbringt, sie noch in der Wiege zu erdrosseln.«

    Daemon ging zurück auf die Terrasse und sog dankbar die kalte Luft ein, um den wütenden Schrei der Verzweiflung zu unterdrücken, der ihm in der Kehle aufstieg. Weshalb war er so dumm gewesen, sich einzureden, dass sie ihnen helfen würde?
    Weil es niemand anderen gab. Er war beringt und konnte ohne weiteres außer Gefecht gesetzt werden. Es würde eine Zeit lang dauern, aber keine Ewigkeit. Und selbst wenn es ihm gelänge, den Ring abzulegen – man würde ihn zum Geächteten erklären und es gäbe keinen Ort, an dem sie in Sicherheit wären und an den er ein kleines Mädchen bringen könnte. Es gab nur eine Möglichkeit: Jaenelle musste zu Saetan gebracht und davon überzeugt werden, dass sie auf keinen Fall zurückkehren durfte.
    Zuerst einmal musste er sie von hier fortschaffen.
    Ihm bot sich eine Gelegenheit, als Jaenelle den Ballsaal verließ und die Eingangshalle auf dem Weg zu einem Badezimmer durchquerte. Er hüllte sich in einen Sichtschutz und folgte ihr. Als sie die Tür wieder öffnete, schob er das Mädchen zurück ins Bad, sperrte die Tür zu und ließ den Sichtschutz sinken.
    Belustigt hob sie eine Augenbraue.
    Daemon kniete sich vor sie hin und ergriff ihre Hände. »Hör mir zu, Jaenelle. Du befindest dich hier in Gefahr, in großer Gefahr.«
    »Ich habe mich hier immer in Gefahr befunden, Daemon«, sagte Jaenelle leise mit ihrer Hexenstimme.
    »Umso mehr jetzt. Du begreifst nicht, was hier vor sich geht.«
    »Tue ich das nicht?« Ihre Stimme war ein heiseres Flüstern.
    »Jaenelle ...« Daemon schloss die Augen und beugte sich vor, bis sein Kopf an ihrer zarten Brust lehnte. Er konnte ihr Herz schlagen spüren. Es trieb ihn zur

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