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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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abzubremsen, und er weiter in den Abgrund fallen, würde er entweder sterben oder den Verstand verlieren.
    Daemon stieß sich weiter vorwärts und wartete auf den
Augenblick, in dem er umkehren und das meiste aus sich herausholen konnte. Bis dahin war es noch lange hin und die Schmerzen in seinen Fersen und den Muskelsträngen in seinem Genick, die seinen gepeinigten Körper in der richtigen Lage hielten, wurden immer unerträglicher. Dennoch stürzte er weiter vorwärts. Im letzten Moment, knapp vor dem Netz, entzog er seinen schwarzen Juwelen sämtliche Reserven und raste auf einer Flutwelle kalter, schwarzer Wut nach oben: ein schwarzer Pfeil, der auf die Mitte eines goldenen Kreises zuschoss.
    Den ganzen Weg nach oben hielt er seine Kraft konzentriert und zielgerichtet wie ein Rapier, doch sobald er die Mitte des Kreises durchbohrt hatte, ließ er seinen gesamten schwarzen Energien freien Lauf. Seine Kraft explodierte und zwang den Kreis dazu, sich zusammen mit ihm auszudehnen, bis das enge Rund unter dem ungeheuren Druck zerbarst.
    Langsam öffnete Daemon die Augen. Vor Erschöpfung bebte er am ganzen Körper und die Kälte ließ ihn zittern. Die kleinste Bewegung, selbst das Atmen verursachte ihm marternde Schmerzen. Mit der linken Hand tastete Daemon nach dem Ring des Gehorsams. Als er beide Hände auf Brusthöhe emporzog, hielt er in jeder eine Ringhälfte.
    Er war frei.
    Da seine schwarzen Juwelen völlig leer waren, ließ er sie verschwinden und rief nach seinem roten Geburtsjuwel, um ein Letztes zu tun.
    Wenn Dorothea oder Greer der Zerstörung des Ringes entkommen sein sollten, konnten sie einen der Kontrollringe benutzen, um die zerborstenen Stücke und damit sein Versteck ausfindig zu machen.
    Daemon schloss die Augen, konzentrierte sich auf einen Ort, den er gut kannte, und ließ die beiden Stücke des Rings des Gehorsams verschwinden.
    In einer kleinen Gartennische schwebten die beiden
Ringhälften kurz in der Luft, bevor sie in das zugeschneite Beet mit dem Hexenblut fielen.
    Bevor er das Bewusstsein verlor, rief er eine Decke herbei, belegte sie mit einem Wärmezauber und wickelte sich, so gut es ging, darin ein. Das mentale Netz, das er letzte Nacht erschaffen hatte, war verschwunden, und er hatte keine Möglichkeit herauszufinden, ob Jaenelle unversehrt war. Es gab im Moment nichts, was er für sie tun konnte. Außerdem gab es auch nichts mehr, was er für sich selbst tun konnte. Bis sein Körper sich ein wenig erholt hatte, besaß er nicht einmal die nötige Kraft, um sein Grab zu verlassen.
    7Terreille
    U nruhig ging Cassandra auf und ab.
    Der Nebel um Beldon Mor hatte Hüter und Dämonentote davon abgehalten, in die Stadt einzudringen. Er hielt jedoch nichts und niemanden davon ab, Beldon Mor zu verlassen.
    Glücklicherweise hatte sie statt ihres roten Geburtsjuwels Schwarz getragen, als das wogende Nachbeben von Sadis Sturz in die Dunkelheit sie getroffen hatte. Doch obwohl sie derart geschützt gewesen war, hatte die Heftigkeit seines Sturzes ihren ganzen Körper erzittern lassen.
    Während sie sich vom Boden aufgerichtet hatte, hatte sie sich gefragt, wie viele Blutleute zerschmettert oder zumindest so weit gebrochen worden waren, dass sie nur noch ihr Geburtsjuwel tragen konnten. Mit Sicherheit gab es etliche, die nicht gut genug ausgebildet waren, um zu wissen, dass man auf jenen mentalen Wellen reiten musste, statt gegen sie zu kämpfen.
    Und was war mit Jaenelle? Hatte er sich gegen sie gewandt? Musste sie gegen ihn um ihr Leben kämpfen?

    Cassandra schüttelte den Kopf und fuhr fort, auf und ab zu gehen. Nein, er liebte das Mädchen. Warum dann der Sprung hinab in die Dunkelheit? Mittlerweile fürchtete sie ihn genauso wie seinen Vater; aber wusste Sadi denn nicht, dass sie ihm zur Seite stehen würde, um Jaenelle zu beschützen?
    Langsam stieg sie ins Schwarze hinab, schloss die Augen und öffnete ihren Geist, um einen Gedanken einen schwarzen Faden westwärts entlangzusenden, um die Lage zu sondieren. Der Gedanke traf auf den Nebel und drang ein kurzes Stück weit ein, bevor er verblasste.
    Es hatte ausgereicht.
    Die folgende Stunde verbrachte sie damit, den Altar zu säubern, den vierarmigen Armleuchter zu polieren und ihn mit neuen Kerzen zu bestücken. Als sie fertig war, war der Altar wieder in der Lage, das zu sein, was er jahrhundertelang gewesen war.
    Ein Tor.
    Sie nahm ein warmes Bad in parfümiertem Wasser und wusch sich das Haar, bevor sie es frisierte. Dann schlüpfte sie

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