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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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stehen sie im Register des Bergfrieds.«
    »Ich wette darauf, dass du sie unter den dunkleren Rängen findest«, meinte Saetan, ohne aufzublicken.
    Geoffrey schob seinen Stuhl zurück. »Welche Territorien?«
    »Hmm? Keine Ahnung. Jaenelle ist aus Chaillot, also fang mit Nachbarterritorien an, in denen diese Namen gebräuchlich sind.«
    »Saetan«, erwiderte Geoffrey halb ärgerlich, halb belustigt, »manchmal bist du so nützlich wie ein Eimer ohne Boden. Wie wäre es mit ein paar weiteren Anhaltspunkten?«
    Nachdem er zum dritten Mal beim Lesen ein und desselben Absatzes unterbrochen worden war, fuhr Saetan sein Gegenüber barsch an: »Zwischen sechs und acht Jahre alt. Wirst du mich jetzt gefälligst in Ruhe lesen lassen?«
    Geoffrey antwortete in einer Sprache, die Saetan nicht verstand, doch sein Tonfall machte eine Übersetzung überflüssig. Schließlich fügte er hinzu: »Ich muss das Register von Terreilles Bergfried durchsehen, was eine Weile dauern dürfte, selbst wenn irgendeine deiner Informationen auch nur annähernd stimmen sollte. Bitte schenk dir von dem Yarbarah nach.«

    Die Stunden verstrichen. Schließlich hatte Saetan den letzten Eintrag gelesen, den Geoffrey markiert hatte, schloss das Buch behutsam und rieb sich die Augen. Als er aufblickte, stellte er fest, dass Geoffrey zurückgekehrt war und ihn musterte. Die schwarzen Augen des Bibliothekars sahen ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck an. Auf dem Tisch lagen zwei Register.
    Saetan stützte das Kinn auf seine aneinander gelegten Finger. »Und?«
    »Du hattest Recht, was Namen und Alter betrifft«, erklärte Geoffrey leise.
    Die mittlerweile vertraute Eiseskälte strich Saetans Wirbelsäule hinab. »Und das bedeutet?«
    Langsam, fast widerwillig öffnete Geoffrey das erste der beiden Bücher an der Stelle, die er markiert hatte. »Morghann. Eine Königin, die laut Geburtsrecht Purpur trägt. Fast sieben Jahre alt. Lebt in einem Dorf namens Maghre auf der Insel Scelt im Reich Kaeleer.«
    »Kaeleer! « Saetan versuchte aufzuspringen, doch sein Bein gab auf der Stelle nach. »Wie im Namen der Hölle ist sie ins Schattenreich gelangt?«
    »Wahrscheinlich auf dieselbe Art und Weise, wie sie ins Dunkle Reich gelangt ist.« Geoffrey schlug das zweite Register auf und zögerte. »Saetan, du wirst sie gründlich unterweisen, nicht wahr?« Eine Antwort wartete er nicht ab. »Gabrielle. Eine Königin, die laut Geburtsrecht Opal trägt. Sieben Jahre alt. Gut möglich, dass sie von Natur aus eine Schwarze Witwe ist. Lebt in Kaeleer im Territorium der Dea al Mon.«
    Saetan begrub den Kopf in seinen Armen und stöhnte. Die Kinder des Waldes. Sie war den Kindern des Waldes begegnet, dem wildesten Volk, das Kaeleer je hervorgebracht hatte. »Das ist unmöglich«, meinte er, indem er sich mit den Ellbogen auf dem Tisch abstützte. »Du musst dich getäuscht haben.«
    »Ich habe mich nicht getäuscht, Saetan.«

    »Sie lebt in Terreille, nicht Kaeleer. Du hast dich getäuscht. «
    »Ich habe mich nicht getäuscht.«
    Ein erneuter eisiger Schauder rieselte Saetan über den Rücken und ließ seine Nervenenden gefrieren. »Es ist unmöglich«, sagte er gedehnt. »Die Dea al Mon haben noch nie jemanden in ihr Territorium gelassen.«
    »Anscheinend haben sie eine Ausnahme gemacht.«
    Saetan schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich.«
    »Genauso unmöglich ist es, Lorn zu finden«, entgegnete Geoffrey scharf. »Oder ungestraft durch die gesamte Hölle zu spazieren. Ja, davon wissen wir, denn als sie letztes Mal zu Besuch war, brachte sie Char mit.«
    »Der kleine Bastard«, murmelte Saetan. »Du hast mir aufgetragen, Morghann und Gabrielle zu finden. Das habe ich getan. Was sollen wir jetzt machen?«
    Saetan starrte zur hohen Decke empor. »Was soll ich denn deiner Meinung nach tun, Geoffrey? Sollen wir sie von ihrem Zuhause fortschaffen? Sie im Bergfried einsperren, bis sie erwachsen ist?« Er stieß ein unnatürliches Lachen aus. »Als ob wir das könnten. Die einzige Möglichkeit, sie gefangen zu halten, wäre, ihr einzureden, dass sie nicht nach draußen kann. Das wäre völlig gegen ihre Instinkte und ihre Natur. Möchtest du vielleicht der Bastard sein, der sich eines derartigen Verbrechens schuldig macht? Denn ich werde es nicht tun. Bei der Dunkelheit, Geoffrey, der lebende Mythos ist gekommen und dies ist der Preis, den wir dafür zahlen müssen, dass sie unter uns weilt.«
    Sachte schlug Geoffrey die Register zu. »Du hast natürlich Recht, aber ... gibt

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