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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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und jeden, der mit ihr in Verbindung stand, Nahrung zu geben.
    »Die Strafe für diese Art von Ungehorsam lautet fünfzig Peitschenhiebe«, erklärte Cornelia. »Du wirst zählen. Wenn
du einen Hieb auslässt, wird er wiederholt, bis du die Zahl gesagt hast. Wenn du dich verzählst, beginnen wir von vorn.«
    Daemon zwang sich dazu, möglichst unbeteiligt zu klingen. »Was wird Lady SaDiablo dazu sagen, wie du mit ihrem Eigentum umgehst?«
    »Unter diesen Umständen glaube ich nicht, dass Lady SaDiablo etwas einzuwenden haben wird«, erwiderte Cornelia süßlich. Dann wurde ihre Stimme scharf. »Anfangen!«
    Daemon hörte das Zischen der Peitsche, bevor ihn der Hieb traf. Einen kurzen Augenblick durchrieselte ihn ein eigenartiges Glücksgefühl, bevor sein Körper den Schmerz registrierte. Zitternd holte er Luft. »Eins.«
    Alles hat seinen Preis. »Zwei.« Ein Gesetz des Blutes oder war es Teil des Ehrenkodexes? »Drei.« Nie zuvor hatte er vom Hohepriester des Stundenglases gehört, bis er auf eine von Surreals Warnungen gestoßen war. Doch irgendwie war ihm dieser andere Geist bekannt vorgekommen. »Vier.« Wer war der Priester? »Fünf.« Ein Kriegerprinz ... »Sechs.« ... wie er ... »Sieben.« ... der die schwarzen Juwelen trug. »Acht.« Alles hat seinen Preis. »Neun.« Wer hatte ihn unterrichtet? »Zehn.« Älter. Erfahrener. »Elf.« Östlich von ihm. »Zwölf.« Und sie war im Westen. »Dreizehn.« Er wusste nicht, wer sie war, aber er wusste, was sie war. »Vierzehn. Fünfzehn.«
    Alles hat seinen Preis.
    Die Wachen schleppten ihn zurück auf sein Zimmer und sperrten die Tür zu.
    Daemon fiel schwer auf Hände und Knie. Er presste die Stirn gegen den Boden, um die Schmerzen in seinem Rücken, Gesäß und Beinen lange genug zu betäuben, um aufstehen zu können. Fünfzig Hiebe, von denen ihm jeder einzelne ins Fleisch geschnitten hatte. Doch nicht ein einziger mehr. Er hatte jedes Mal mitgezählt, trotz der explosionsartigen Schmerzen, die Cornelia ihm durch den Ring des Gehorsams zugefügt hatte, um ihn abzulenken.

    Langsam stieß er sich mit den Füßen ab, bis er beinahe aufrecht stand, dann schlurfte er ins Badezimmer, wobei es ihm nicht gelang, das stöhnende Schluchzen zu unterdrücken, das sich seiner Kehle bei jedem Schritt entrang.
    Als er das Badezimmer endlich erreicht hatte, stützte er sich mit einer zitternden Hand an der Wand ab und drehte die Hähne auf, um die Wanne mit warmem Wasser zu füllen. Immer wieder verschwamm die Umgebung um ihn und sein Körper bebte vor Schmerzen und Erschöpfung. Erst beim dritten Versuch erschien der kleine Lederkoffer mit seinen Vorräten an Heilmitteln. Als er ihn geöffnet hatte, dauerte es eine Minute, bis er klar genug sehen konnte, um das Fläschchen zu finden, nach dem er suchte.
    Mit Wasser vermischt reinigten die getrockneten Kräuter Wunden, betäubten Schmerzen und ließen den Heilungsprozess einsetzen – wenn es ihm gelänge, sich ausreichend zu konzentrieren und sich weit genug in sich selbst zurückzuziehen, um die Kraft zu sammeln, sein geschundenes Fleisch zu heilen.
    Daemons Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Lächeln, als er das Wasser abstellte. Wenn er einen Aufruf ins Schwarze schickte und den Priester um Hilfe bäte, würde sie ihm gewährt werden? Unwahrscheinlich. Obgleich er kein Feind war. Noch nicht. Doch Surreal hatte gut daran getan, ihm jene Nachricht zu hinterlassen, die ihn vor dem Priester warnte.
    Er stieß einen Schrei aus, als ihm das Fläschchen aus den Händen glitt und auf dem Badezimmerboden zerschmetterte. Fauchend sank er auf die Knie. Eine Scherbe hatte ihm die Haut aufgeschnitten und Tränen des Schmerzes und der Enttäuschung stiegen ihm in die Augen, als er das Pulver anstarrte. Ohne die Heilkräuter war er vielleicht immer noch in der Lage, die Wunden bis zu einem gewissen Grad heilen zu lassen, die Blutung zu stoppen ... doch er würde Narben davontragen. Und er brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, wie er aussehen würde.

    *Nein!* Er war sich nicht bewusst, dass er den Gedanken aussandte, während er lediglich versuchte, seine Enttäuschung zu mildern.
    Eine Minute später, als er immer noch zitternd am Badezimmerboden kauerte und versuchte, das Schluchzen zu unterdrücken, das sich immer stärker in ihm regte, berührte ihn eine Hand an der Schulter.
    Daemon drehte sich um, mit gefletschten Zähnen, die Augen wild.
    Es befand sich niemand im Raum. Die Berührung war ebenfalls fort. Doch er konnte die

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