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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Argumente und seufzte. Sie war zu ihm gekommen, um getröstet zu werden, nicht um zu streiten. Und da er ihr nicht offiziell dienen konnte, bevor sie einen eigenen Hof hatte, besaß er nicht das Recht, sich zwischen sie und ihre Familie zu stellen, gleichgültig, was er empfand. »Also gut. Aber bitte denke immer daran, dass du einen Ort hast, an den du jederzeit kommen kannst. Du musst nicht bei ihnen bleiben. Ich würde Vorkehrungen treffen, sodass deine Familie dich besuchen oder bei dir leben könnte, unter meiner Aufsicht, wenn du das möchtest.«
    Jaenelle riss die Augen auf. »Unter deiner Aufsicht?«,
meinte sie matt. Sie stieß ein glucksendes Lachen aus, bevor sie sich bemühte, streng dreinzublicken. »Du würdest nicht von meiner Schwester verlangen, bei Prothvar Unterricht im Stangenkampf zu nehmen, oder?«
    Saetans Stimme bebte vor Heiterkeit und unvergossenen Tränen. »Nein, ich würde nicht von deiner Schwester verlangen, bei Prothvar den Stangenkampf zu erlernen.« Behutsam zog er sie in die Arme und hielt ihren zerbrechlichen Körper fest. Tränen rannen ihm aus den geschlossenen Augen, als sie ihm die Arme fest um den Hals schlang. Er hielt sie und sprach ihr Mut zu. Als sie sich ihm schließlich entzog, stand er schnell auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    Jaenelle wandte den Blick ab. »Ich werde so bald wie möglich wiederkommen.«
    Mit einem Nicken trat er auf den Schreibtisch zu, ohne ein Wort hervorzubringen. Er hörte nicht, dass sie sich bewegte, dass sie die Tür öffnete, doch als er sich umdrehte, um sich zu verabschieden, war sie schon fort.
    2Terreille
    S urreal lag unter dem schwitzenden, keuchenden Mann, bewegte ihre Hüften im angemessenen Rhythmus und stöhnte sinnlich auf, wann immer eine fette Hand ihre Brüste quetschte. Sie starrte zur Decke empor, während ihre Hände den schwitzenden Rücken mit einer Dringlichkeit hinauf- und hinabfuhren, die nicht nur gespielt war.
    Dummes Schwein, dachte sie, als sie ein geifernder Kuss am Hals traf. Sie hätte mehr für den Auftrag verlangen sollen – und hätte es auch getan, wenn sie geahnt hätte, wie unangenehm er im Bett sein würde. Doch ihm stand nur dieses eine Mal zu und er hatte seinen Höhepunkt beinahe erreicht.

    Jetzt der Zauber. Ach, den Zauber zu weben!
    Sie richtete ihren Geist nach innen, glitt von der Ruhe Grüns ins tiefere, noch stillere Grau und wob rasch ihren Todeszauber um den Mann, band den Zauber an den Rhythmus des Bettes, an seinen erhöhten Puls und den rasselnden Atem.
    Übung hatte sie zur Meisterin in dieser Art der Kunst werden lassen.
    Der letzte Teil des Zaubers bestand in einer Verzögerung. Nicht morgen, sondern übermorgen oder den Tag darauf. Dann würde der Zauber ein Gefäß in seinem Herzen zum Platzen bringen, egal, ob es vor Wut oder Lust schneller schlug, und würde ihm das Gehirn mit grauer Kraft versengen, sein Juwel zerstören und nichts außer Aas zurücklassen.
    Es war eine beiläufige Bemerkung Sadis gewesen, die Surreal dazu veranlasst hatte, bei ihren Morden gründlich vorzugehen. Einst hatte Daemon von der Möglichkeit gesprochen, dass Blutleute, die ja mehr als nur Körper waren, die Juwelen auch nach dem Tod ihres Körpers noch trugen – und sich daran erinnern konnten, wer ihnen auf den nebeligen Weg in Richtung Hölle verholfen hatte. Er hatte gemeint: »Egal, was du mit dem Körper machst, führe das Töten bis zu Ende durch. Wer will schon eines Tages einem Dämonentoten in die Arme laufen, der sich für den erwiesenen Gefallen revanchieren möchte?«
    Also war sie gründlich bei ihrer Arbeit. Es würde keinen Nachweis geben, nichts, das zu ihr führen könnte. Die Heilerinnen, die zur Zeit in Terreille praktizierten, würden annehmen, dass sein Geist und seine Juwelen bei dem Versuch zerstört worden waren, seinen Körper vor dem physischen Tod zu bewahren.
    Als sein Keuchen und die Stöße am heftigsten waren, wurde Surreal aus ihren Tagträumen gerissen. Im nächsten Moment sank er in sich zusammen. Sie wandte den Kopf ab, um den beißenden Geruch seines ungewaschenen Körpers nicht einatmen zu müssen.

    Als er endlich schnarchend auf dem Rücken lag, ließ Surreal sich aus dem Bett gleiten und schlüpfte mit gerümpfter Nase in einen seidenen Morgenmantel. Der Morgenmantel musste in die Wäsche, bevor sie ihn wieder tragen konnte. Sie schob sich die Haare hinter die Ohren und trat ans Fenster, um die Vorhänge beiseite zu ziehen.
    Da dieser Auftrag nun

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