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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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man mich ihm wegnahm. Also wuchs ich in dem Glauben auf, dass ich ein Mischling und Bastard sei, den niemand gewollt hatte. Du weißt nicht, was es bedeutet, ein Bastard in einem eyrischen Jagdlager zu sein. Hohn?« Lucivar stieß ein verbittertes Lachen aus. »Die Lieblingsbeleidigung der anderen lautete: ›Dein Vater war ein Jhinka.‹ Hast du auch nur die geringste Vorstellung davon, was das für einen Eyrier bedeutet? Der Vorwurf, dass du von einem Mann aus einem verhassten Volk gezeugt worden bist, und dass deine Mutter die Sache bereitwillig über sich hat ergehen lassen, weil sie dich ja auch austrug und auf die Welt brachte? Oh, ich glaube, ich weiß ganz gut, wie sich jemand wie Khevin fühlen muss.«
    Randahl räusperte sich. »Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass er es in Agio kein bisschen leichter hatte. Lady Erika versuchte, eine Stelle für ihn bei Hof zu schaffen. Sie glaubte, ihm dies schuldig zu sein, weil ihr ehemaliger Gefährte den Jungen einst gezeugt hatte. Doch Khevin war nicht glücklich, außerdem waren Mari und ihre Großmutter hier. Also kehrte er zurück.«
    Khevin hatte die Ächtung durch die Landen und den Spott der jungen Männer des Blutes erdulden müssen – was erklärte, weshalb man die beiden Krieger, die damit beschäftigt waren, die Jhinkaleichen mithilfe der Kunst von dem Schild fortzuschaffen, so weit wie möglich von Jaenelle fernhalten musste.
    Schließlich beantwortete Lucivar die Frage, die ihm schon die ganze Zeit über aus Randahls Augen entgegengeblickt hatte: »Zwei Freunde von Lady Angelline haben sich um Khevins Ausbildung gekümmert.«
    Randahl massierte sich das Genick. »Wir hätten selbst darauf kommen können, sie zu fragen. Sie weiß so einiges.«

    Lucivar schenkte ihm ein mattes Lächeln. »Das kannst du laut sagen.« Und vielleicht wusste sie auch schon, wohin das junge Paar umziehen sollte. Falls sie überlebten.
    Einen Augenblick lang gönnte er sich den Glauben daran, dass sie überleben würden.
    Dann kehrten die Jhinka zurück.
    10Kaeleer
    R andahl schirmte seine Augen vor der späten Nachmittagssonne ab und ließ seinen Blick über die niedrigen Hügel schweifen, die vor abwartenden Jhinkas ganz schwarz waren. »Sie müssen alle Clans aus sämtlichen Stämmen zusammengetrommelt haben«, meinte er mit belegter Stimme. Dann ließ er sich kraftlos gegen die Rückwand des Gemeindehauses sinken. »Mutter der Nacht, Yaslana! Da draußen müssen mindestens fünftausend von ihnen lauern.«
    »Eher sechstausend.« Lucivar stellte sich noch breitbeiniger auf. Nur so gelang es ihm, trotz seiner vor Erschöpfung zitternden Beine aufrecht zu stehen.
    Sechstausend mehr, nachdem er in den letzten Tagen bereits hunderte getötet hatte; außerdem der Hexensturm, der immer noch um sie her tobte und dem Schutzschild zusetzte, sodass seine Kraftreserven immer weiter schwanden. Sechstausend mehr und keine Möglichkeit, auf die Winde aufzuspringen, da der Sturm jeglichen derartigen Versuch vereiteln würde.
    Sie konnten zwar Schutzschilde aufbauen und kämpfen, aber sie konnten weder um Hilfe rufen noch entkommen. Die Essensvorräte hatten bis gestern gereicht, der Brunnen war heute Morgen vertrocknet. Und noch immer gab es sechstausend Jhinka, die mit ihrem Angriff warteten, bis die Sonne noch ein wenig tiefer hinter die Hügel im Westen gesunken war.
    »Wir werden es nicht schaffen, oder?«, meinte Randahl.

    »Nein«, erwiderte Lucivar leise. »Wir werden es nicht schaffen.«
    In den letzten zwei Tagen hatte er beide schwarzgraue Juwelen sowie den roten Ring erschöpft. Das rote Juwel, das er um den Hals trug, stellte nun die einzige Kraftreserve dar, die sie noch hatten – und es würde nicht viel mehr als die erste Angriffswelle überdauern. Randahl und die anderen drei Krieger hatten die Kraft ihrer Juwelen verbraucht, bevor Jaenelle und er eingetroffen waren. Sie hatten nicht genug Essen und Ruhe gehabt, um sich ausreichend erholen zu können.
    Nein, die Männer würden es nicht schaffen. Doch Jaenelle musste davonkommen. Sie war eine zu wertvolle Königin, um in dieser Falle zu sterben, die seiner Meinung nach für ihn bestimmt war.
    Da er sich mittlerweile jedes Argument zurechtgelegt hatte, das ihm das Protokoll für seine Forderung zugestand, meinte Lucivar: »Bitte die Lady, zu mir zu kommen.«
    Randahl war kein Tor, sondern wusste ganz genau, weshalb die Bitte zu diesem Zeitpunkt erfolgte.
    Als Lucivar einen Augenblick allein war, ließ er den Kopf

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