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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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auf.
    »Was ist mit dir?«, wollte Surreal wissen.

    Jaenelle schüttelte den Kopf. »Das ist nicht wichtig. Ich werde nicht zurückkommen. Aber die Wachen werde ich lange genug aufhalten, um euch einen Vorsprung zu verschaffen. «
    Sie öffnete Daemons zerrissenes Hemd. Dann griff sie nach Surreals rechter Hand, stach ihr in den Mittelfinger und drückte ihn auf Daemons Brust. Die ganze Zeit über murmelte sie Worte in einer Sprache, die Surreal nicht kannte.
    »Dieser Bindezauber wird dafür sorgen, dass er bei dir bleibt, solange er sich noch im Verzerrten Reich befindet.« Jaenelle verblasste, um gleich darauf wieder zu erscheinen. »Eine letzte Sache noch.«
    Surreal griff nach der Goldmünze, die vor ihr in der Luft schwebte. Auf der einen Seite befand sich ein verschnörkeltes S, auf der anderen standen die Worte ›Dhemlan in Kaeleer‹.
    »Das ist eine Passiermünze, die dir sicheres Geleit gewährt«, erklärte Jaenelle, der das Sprechen nun Mühe zu bereiten schien. »Solltest du jemals nach Kaeleer kommen, dann zeige sie der ersten Person, der du begegnest und verlange, zur Burg in Dhemlan gebracht zu werden.«
    Surreal ließ die Münze und das kleine Signalnetz verschwinden.
    Daemon rollte sich auf die Seite und schlug die Augen auf.
    Jaenelle schwebte rückwärts, bis sie verblasste und mit der Hecke verschmolz. *Schnell, Surreal. Möge die Dunkelheit dich umarmen.*
    Unter leisem Fluchen zog Surreal Daemon auf die Beine. Er starrte sie mit kindlichem Erstaunen in den Augen an. Sie zog sich seinen linken Arm über die Schultern und fuhr schmerzhaft zusammen, als sie ihn mit dem rechten Arm um die Hüften packte.
    Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, ließ sie sich von dem mentalen Faden durch die Dunkelheit schleifen, bis sie auf den grünen Wind aufspringen und sich nach Norden wenden konnte.
    Dort wartete bereits ein Versteck auf sie.

    Vor der Nacht, in der sie leichtfertig und vom Alkohol benebelt ihre innige Freundschaft mit Daemon zerstört hatte, hatte er ihr von zwei Vertrauten erzählt: Lord Marcus, einem Geschäftsmann, der sich um Daemons geheime Investitionen kümmerte, und Manny.
    Kurz nachdem Jaenelle mit ihr in Verbindung getreten war, hatte Surreal Lord Marcus aufgesucht, um mit seiner Hilfe ein Versteck zu finden. Der Geschäftsmann hatte ihr verraten, dass bereits eines existierte – eine kleine Insel, die angeblich von einem zurückgezogenen, kampfversehrten Krieger zusammen mit einem halbem Dutzend Dienstboten bewohnt wurde.
    Die Insel gehörte Daemon, und jeder, der dort lebte, war körperlich oder psychisch von Dorothea SaDiablo zum Krüppel gemacht worden. Es war ein Zufluchtsort, an dem sie alle versuchen konnten, wieder so etwas wie ein Leben aufzubauen.
    Sie hatte nicht gewagt, die Insel zu betreten, während sie noch auf der Suche nach Daemon war, um auf keinen Fall Kartane SaDiablo dorthin zu führen. Nun konnten Daemon und sie dort untertauchen, und der fiktive Krieger und seine neu auf der Bildfläche erschienene Begleiterin würden Wirklichkeit werden.
    Doch zuerst galt es, jemandem einen Besuch abzustatten und eine bestimmte Frage zu stellen. Sie hoffte inständig, dass Manny Ja sagen würde.
    *Surreal …*
    Surreal versuchte, den weiblichen Faden zu stärken. *Jaenelle?*
    *Surreal … zum … fried …*
    Es kostete sie beinahe ihre Selbstbeherrschung, als der Faden abriss. Sie würde ihr Bestes tun, um Daemon in Sicherheit zu bringen.
    Das schuldete sie ihm. Außerdem war er Jaenelle wichtig.
    Surreal flog weiter, ohne sich zu gestatten, über das nachzudenken, was sich gerade in der Mitte des Irrgartens zutragen mochte.
    3Kaeleer
    L advarians wütendes Gebell und Lucivar, der laut »Vater!« rief, ließen Saetan aus seinen brütenden Gedanken auffahren. Er sprang aus dem Sessel, der sich in Jaenelles Wohnzimmer im Bergfried befand, und stürzte auf ihre Schlafzimmertür zu. Im nächsten Moment musste er sich wie gelähmt an den Türrahmen klammern, als er den verwüsteten Körper erblickte, den Lucivar in den Armen hielt.
    »Mutter der Nacht«, murmelte der Höllenfürst, wobei er Kaelas am Genick packte und die fauchende junge Katze vom Bett zog. Er schlug die Bettdecke zurück und belegte die Laken mit einem Wärmezauber. »Leg sie hin.«
    Lucivar zögerte.
    »Leg sie hin«, fuhr er ihn unwirsch an, da er beim Anblick der Tränen in Lucivars Augen die Nerven verlor. Sobald Lucivar Jaenelle behutsam auf das Bett gelegt hatte, kniete Saetan neben ihr nieder. Er legte

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